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Bekommt in Indien ein Kind Diabetes, kann das seinen Tod bedeuten. Der Verein “Freunde von Dream Trust” unterstützt deshalb die Organisation des Diabetologen Dr. Sharad Pendsey in der indischen Millionenstadt Nagpur.
Was geschieht in Indien mit einem Kind, das Typ-1-Diabetes hat und das aus einer der unteren oder mittleren Schichten stammt? Nun, es kann sein, dass dieses Kind stirbt, weil seine Familie sich die Behandlung einfach nicht leisten kann. Die indische Stiftung Dream Trust India des Diabetologen Dr. Sharad Pendsey aus Nagpur, einer Millionenstadt in der Mitte Indiens, versucht, das zu verhindern. Dr. Pendsey behandelt zweimal in der Woche kostenlos Kinder und Jugendliche mit Diabetes und versucht, für Insulin, Teststreifen und Nadeln Sponsoren zu finden.
Kontakte gibt es auch nach Deutschland, seit einige Diabetologinnen und Diabetologen im Rahmen eines Projekts der International Diabetes Federation nach Indien reisten und Dr. Pendseys Praxis besuchten. Daraus ist vor zwei Jahren der Verein Freunde von Dream Trust entstanden. Seine Mitglieder vermitteln Patenschaften; meist sind es aber Einzelspenden und auch Aktionen wie ein Benefizkonzert, durch die der Verein Geld für Indien sammeln kann.
Geld, das in Indien dringend benötigt wird: 30 Euro müssen pro Monat als Therapiekosten kalkuliert werden – das kann ein einfacher Arbeiter mit einem Einkommen von 50 US-Dollar pro Monat kaum erübrigen, vor allem, wenn noch mehr Kinder zu versorgen sind. Noch immer ist es so, dass sich Familien gegen ihr Kind mit Diabetes entscheiden müssen, und oft sind Mädchen eher betroffen, weil sie sowieso schon eine finanzielle Belastung für die Familie sind.
Mindestens zweimal im Jahr wird Geld nach Indien überwiesen; die hohen Gebühren für Auslandsüberweisungen trägt der Verein. Was geschieht mit dem Geld? Die Behandlung in Dr. Pendseys Praxis ist in der Regel kostenlos, gebraucht wird das Geld für Insulin und Diabetesmaterial. Die Kinder werden überwiegend noch mit U 40-Insulinen behandelt, mit Einwegspritzen und zehn Teststreifen pro Monat.
Es gibt außerdem einen kleinen Zuschuss, z. B. für die Fahrtkosten – schließlich hat die Praxis ein Einzugsgebiet von 500 Kilometern in alle Richtungen. Die Mädchen können einen Ausbildungszuschuss bekommen, z. B. für einen Nähkurs. Und einmal hat Sharad Pendsey einer Familie eine Kuh gekauft, um die Ernährung zu sichern.
Die Kinder werden in der Regel gefördert, bis sie erwachsen sind, Mädchen manchmal auch bis zum Alter von 21 Jahren oder bis sie heiraten. Ab dann sind sie auf sich selbst gestellt.
von Redaktion Diabetes-Eltern-Journal
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Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2016; 9 (4) Seite 27
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