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Die Selbsthilfeorganisation DDH-M bietet seit einigen Jahren Klassenfahrtbegleitungen an – das bedeutet für viele Eltern eine enorme Hilfe. Weiterhin werden Helferinnen und Helfer gesucht, die Kinder mit Diabetes während einer Fahrt betreuen.
Letizia Raposo durfte im September erstmals allein auf Klassenfahrt gehen – was für ein Kind mit Diabetes Typ 1 keineswegs selbstverständlich ist. Möglich wurde das durch ein Projekt der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M). Die Selbsthilfeorganisation vermittelt bundesweit Klassenfahrtbegleitungen durch ehrenamtliche Helfer.
„Ich habe über meine Facebook-Gruppe erfahren, dass es so ein Angebot gibt. Ich bin super begeistert, dass es so tolle ehrenamtliche Helfer gibt“, sagt Isabella Raposo. Letizias Mutter war bei früheren Klassenfahrten selbst dabei, was aber für sie als Alleinerziehende mit zwei Kindern kaum zu leisten ist. In der Schule in Bünde (NRW) bekommt Letizia keine Unterstützung. Umso mehr freut sich die Mutter, dass es bei der Klassenfahrt reibungslos geklappt hat: „Ich würde mich jederzeit wieder an die DDH-M wenden und kann anderen Eltern nur empfehlen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen.“
Die DDH-M bietet jetzt im dritten Jahr Klassenfahrtbegleitungen an. Die Nachfrage ist enorm. Projektleiterin Kathleen Brockelmann: „Wir hatten von Januar bis September 90 Anfragen, wegen Corona mussten jedoch viele Fahrten ausfallen. Seit August gibt es wieder Klassenfahrten, und wir suchen Helferherzen, die als Begleitung mitfahren.“
Die Klassenfahrtbegleiter nehmen an allen Aktivitäten auf der Fahrt teil und unterstützen das Kind mit Diabetes Typ 1 bei Bedarf. Damit ermöglichen sie dem Kind unbeschwerte Tage zusammen mit den anderen. Die Eltern wissen das Diabetesmanagement für ihr Kind in guten Händen und die Lehrer sind entspannt. Darüber hinaus leisten die Klassenfahrtbegleiter Aufklärungsarbeit bei Mitschülern und Lehrern.
Als Klassenfahrtbegleiter kommen Erwachsene in Frage, die Erfahrungen mit Diabetes Typ 1 haben. Das können Frauen oder Männer sein, die selbst betroffen sind, oder sich als Angehörige eines Kindes mit Typ 1 gut auskennen. Ebenso willkommen sind Menschen mit medizinischem Hintergrund. Die Helfer sind durch die DDH-M versichert. Von den Ländern oder Kommunen bekommen sie Fahrkosten, Verpflegungs- und Eintrittsgelder erstattet sowie oft auch eine Aufwandsentschädigung. Letzteres wird regional unterschiedlich gehandhabt.
Veronika Haenelt hat den Sechstklässler Severin aus Berlin auf seiner Klassenfahrt nach Mecklenburg begleitet. Für die junge Frau war es eine neue und herausfordernde Erfahrung, die medizinische Versorgung für ein fremdes Kind zu übernehmen. Sie sagt: „Ich habe tolle Kinder kennengelernt, und es war ein schönes Gefühl, diesem Jungen helfen zu können. Alleine dafür würde ich es jederzeit wieder machen.“
Kathleen Brockelmann bringt Eltern und Helferherzen zusammen. „Es ist gut, wenn Betreuer und Kind aus einer Region kommen und sich im Elternhaus vorher kennenlernen können. In der Vorbereitungsphase pflegen wir den Kontakt zu beiden Seiten und haben bei der Vermittlung bisher immer ein gutes Händchen bewiesen.“
von Bolko Bouché
Bouché Medienservice
Dennis-Gabor-Str. 2
14469 Potsdam
E-Mail: post@bouche-medienservice.de
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2020; 12 (4) Seite 23
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