- Aus der Community
Nonie blickt’s: „Hilfe, Hilfe, rette mich!“ – die Stärke der Community
3 Minuten
Als Nonie Typ-1-Diabetes bekam, stand für ihre Mutter die Welt still – doch Nonie sah darin keine Krankheit, sondern eine Blume. Fünf Jahre später zeigt sie, wie Gemeinschaft in der Community, Offenheit und ein Perspektivwechsel Wunder bewirken können.
Ich denke an letzte Nacht. Abi Revival. Nenas Song „Rette mich“ war nie so wirklich meiner, ich war eher von der „Leuchtturm“- und „Wunder gescheh’n“-Fraktion. Aber gestern erinnerte ich mich an unser Leben vor Nonies Diabetesdiagnose. Meine eigene Kindheit – so unbeschwert im Vergleich. Und dann kullerten die Tränen.
Der plötzliche Start in den Diabetesalltag traf uns hart. Nonie akzeptierte den Diabetes recht schnell: „Mama, ich kann den Diabetes nicht als Monster malen, dann ist er ja ganz traurig. Er ist eine schöne Blume und sie ist ganz nah bei mir. Siehst du?“ Und wieder Tränen bei mir.
Aber deshalb um Hilfe bitten? Worüber hätten wir reden sollen? Zwei ganze Jahre ging das so, auch wenn man mir nach außen nicht viel ansah. Ich lehnte jedes Gespräch und jedes Hilfsangebot ab. Das musste ich erst mit mir selbst ausmachen.
Kein Monster, sondern eine Blume: Nonies Blick auf den Diabetes
„Aber Mama, ich bin doch gar nicht krank“, sagte Nonie einmal, als mir im Telefonat mit einer Freundin das Wort Krankheit im Zusammenhang mit dem Diabetes herausrutschte, „ich habe weder Magen-Darm noch Fieber. Es geht mir gut.“
Nonie sprach diese Worte mit Leichtigkeit aus. Naja, vielleicht half unser Versuch, den Diabetes als Familienmitglied zu umarmen, ihr dabei und die positive Sprache im Alltag in Sachen Diabetes. Ihren Diabetes abzulehnen, hätte bedeutet, einen Teil von ihr abzulehnen – und das kam gar nicht in Frage. Also umarmten wir den Diabetes und ließen ihn gedanklich mit am Familientisch sitzen.
Heute, fünf Jahre nach der Diagnose, hätte ich mir gewünscht, dass ich damals gewusst hätte, wie wertschätzend und fürsorglich die Diabetes-Community miteinander umgeht. Vielleicht hätte ich mich dann schon früher getraut, um Hilfe zu bitten, wenn ich am Ende war.
Heute schätze ich den munteren Austausch in der Community sehr. Es ist ein Geben und Nehmen, ein Trösten und Mutmachen, ein Teilen von Frust und Freude. Danke an dieser Stelle einmal dafür!
Gemeinsam stark: Wie die Community trägt – und Hoffnung schenkt
Und wie macht Nonie das mit dem Sich-helfen-lassen? Sie geht mit Nina ins Konzert, lässt sich von Matthias und Timur beraten auf gemeinsamen Events, spielt Kamerafrau an Diabuddy Bastians Seite beim gemeinsamen Videodreh, fragt Fio auf TikTok um Rat und telefoniert mit Leon, wenn sie nicht mehr weiterweiß.
In der Diabetes-Community gibt es nämlich ganz viele, die sie und mich und auch alle da draußen retten können, wenn wir es nur zulassen. Die uns als Leuchtturm zur Seite stehen und durch die wir lernen, dass auch und gerade in einem Leben mit Diabetes Typ 1 Wunder gescheh’n können, in der Gemeinschaft und im Austausch miteinander.
Danke, liebe Nonie, dass Du mir gezeigt hast, wie es geht, den Diabetes zu akzeptieren. Danke, dass ich Dich retten darf, wenn es Dir zu viel wird. Danke, dass wir alle uns gegenseitig retten, wenn wir nicht mehr weiterwissen. „Mama, warum weinst du denn“, fragte mich Nonie einmal kurz nach der Diagnose, „die Sonne scheint doch und gleich gehen wir Eis essen. Gibt es etwas Schöneres?!“ Und dann nahm sie, dieses Mal in vertauschten Rollen, mich ganz fest in den Arm.

Die elfjährige Nonie hat seit 2019 Typ-1-Diabetes. Ihre Mama Maren Sturny und sie meistern den Alltag als Team. Nonie lernt viel über ihren Diabetes und zieht auch gerne einmal ihre eigenen Schlussfolgerungen. Hin und wieder lässt sie Freunde oder die Familie an ihren Erkenntnissen teilhaben.
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2024; 11 (3) Seite 30
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Tagen, 23 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 5 Tagen, 18 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 3 Tagen, 18 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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