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Am 27. Februar 2023 hat Bundesminister Cem Özdemir seine Pläne für klare und verbindliche Regeln zu an Kinder gerichteter Lebensmittelwerbung vorgestellt, meldet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Den Entwurf des Ministeriums begrüßen die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und der AOK-Bundesverband.
An Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung preist sehr häufig hochverarbeitete Lebensmittel an, die zu viel Zucker, Fett oder Salz enthalten. Der übermäßige Verzehr solcher Lebensmittel trägt zu ernährungsmitbedingten Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes Typ 2 bei.
Die vorgelegten Eckpunkte für den Gesetzentwurf zur Werbebeschränkung für ungesunde Kinderlebensmittel kommentiert Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, wie folgt: “Mit der geplanten Beschränkung von an Kindern gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel hat Bundesernährungsminister Cem Özdemir eine langjährige Forderung der AOK-Gemeinschaft aufgegriffen. Süßigkeiten, Chips und Co. gehören zu den am meisten beworbenen Produkten.
Kinder und Jugendliche müssen vor dieser Werbung geschützt werden, weil sie maßgeblich ihr Kauf- und damit auch ihr Essverhalten beeinflusst. Es ist ein wichtiger erster Schritt, dass an unter 14-Jährige gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt künftig ins Nachtprogramm zwischen 23 und 6 Uhr verbannt werden soll. Es ist wichtig, dass in den Eckpunkten alle Kanäle und Werbeformen des Kindermarketings inklusive der Online-Werbung und Influencer-Marketing berücksichtigt wurden. Das schließt auch ein, dass für Plakatwerbung eine 100-Meter-Bannmeile im Umkreis von Kitas, Schulen und Spielplätzen gelten soll.
Dass Minister Özdemir mit seinen Plänen auf dem richtigen Weg ist, zeigen die Ergebnisse der AOK-Familienstudie von 2022: Demnach wünschen sich 80 Prozent der befragten Eltern klare Vorgaben der Bundesregierung an die Lebensmittelindustrie. Denn die Gesundheit von Kindern muss über den rein finanziellen Interessen der Industrie stehen. Aktuell sind bereits etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Übergewicht und sechs Prozent sogar von Adipositas betroffen. Ihnen drohen im späteren Leben Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Herzerkrankungen. Die Folgekosten der Adipositas belaufen sich in Deutschland auf 63 Milliarden Euro jährlich.
Jeder siebte Todesfall in Deutschland ist laut Daten der OECD auf ungesunde Ernährung zurückzuführen. Dieser Entwicklung muss mit wirksamen politischen Entscheidungen wie den heute vorgestellten Eckpunkten zur Werbebeschränkung entgegengewirkt werden. Denn wir müssen dafür sorgen, dass Kinder gesund aufwachsen können. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen Familien unsere Unterstützung.”
Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erklärt zum Entwurf des Bundesernährungsministeriums für eine Beschränkung der Lebensmittelwerbung: „Der Entwurf von Bundesernährungsminister Cem Özdemir ist ein Meilenstein für die Kindergesundheit. Das international anerkannte WHO-Nährwertmodell ist die ideale Grundlage für die Werbebeschränkung und die vorgeschlagenen Uhrzeiten stellen einen umfassenden Schutz der Kinder unter 14 Jahren sicher. Die schädlichen Einflüsse der Lebensmittelwerbung können nur mit einem solch umfassenden Ansatz wirksam eingedämmt werden. Wir appellieren an die Koalitionspartner, diesen aus wissenschaftlicher Sicht richtigen und wichtigen Vorschlag des Ministers zu unterstützen.”
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