- Eltern und Kind
Schützt Diabetes der Mutter das ungeborene Kind vor Typ-1-Diabetes?
3 Minuten
Werdende Mütter mit Diabetes geben ihrem ungeborenen Kind möglicherweise einen Schutz gegen Typ-1-Diabetes mit – das vermuten Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München.
Warum haben Kinder von Müttern mit Typ-1-Diabetes ein zwei- bis dreifach verringertes Erkrankungsrisiko gegenüber Kindern von Vätern mit Typ-1-Diabetes? Die genauen Mechanismen, ob und wie sich Diabetes auf die Reifung des Immunsystems von Kindern im Mutterleib auswirkt, werden in der ImmunDiabRisk-Studie untersucht. Langfristig sollen die daraus gewonnenen Erkenntnisse dazu dienen, Therapien zu entwickeln, die das Entstehen von Autoimmunität und Typ-1-Diabetes verhindern.
Beeinflussen mütterliche Faktoren das Immunsystem des Kindes?
Immer mehr Kleinkinder sind von der Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes betroffen. Einige Faktoren, die das Risiko für Typ-1-Diabetes erhöhen können, haben die Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München bereits erkannt. Hierzu zählen leicht erhöhte Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft, ein etwas erhöhter HbA1c-Wert gegen Ende der Schwangerschaft sowie ein geringes oder hohes Geburtsgewicht des Kindes.
Interessanterweise ist das Risiko für ein Kind, an Typ-1-Diabetes zu erkranken, geringer, wenn die Mutter an Typ-1-Diabetes erkrankt ist, als wenn der Vater an Typ 1 Diabetes erkrankt ist. Es wird vermutet, dass mütterliche Faktoren während der Schwangerschaft die Entwicklung des Immunsystems im ungeborenen Kind beeinflussen und so zu einer größeren Toleranz der Autoimmunantwort beitragen könnten.
Das Immunorgan Thymus – Einfluss auf die Diabetesentwicklung?
Die Thymusdrüse ist ein sehr wichtiges immunologisches Organ. In der Thymusdrüse werden Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, zur Immunabwehr von Krankheiten ausgebildet. Hier lernen die T-Zellen, zwischen körpereigenen und körperfremden Antigenen zu unterscheiden. Eine Störung dieses Lernprozesses ist eine zentrale Ursache der Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes.
Wissenschaftliche Studien1 haben gezeigt, dass die fetale Thymusgröße möglicherweise mit dem Risiko für einige immunologische Erkrankungen einhergeht. Daher analysieren die Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und der Forschergruppe Diabetes der TUM, ob die Thymusgröße des ungeborenen Kindes in der 28. Schwangerschaftswoche mit der späteren Entwicklung eines Typ-1-Diabetes zusammenhängt.
Bisherige Auswertungen im Rahmen der ImmunDiabRisk-Studie deuten darauf hin, dass es Unterschiede in der Thymusgröße der ungeborenen Kinder von Müttern mit Diabetes im Vergleich zu Müttern ohne Diabetes während der Schwangerschaft gibt.
Teilnehmerinnen aus dem Großraum München gesucht
Unterstützen Sie die Diabetesforschung! Das Institut für Diabetesforschung sucht Schwangere mit Typ-1-Diabetes oder Gestationsdiabetes im Großraum München, die bereit sind, im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung die Thymusgröße ihres Kindes bestimmen zu lassen. Die Untersuchung ist selbstverständlich völlig schmerzfrei und belastet weder Mutter noch Kind.
Die Teilnehmerinnen profitieren von einer zusätzlichen umfassenden Ultraschalluntersuchung aller Organe ihres Kindes in einem renommierten Pränatalzentrum in München. Teilnehmende Frauen leisten einen sehr wichtigen Beitrag, um die Ursachen von Typ-1-Diabetes besser zu verstehen und langfristig eine bessere und frühere Diagnostik zu ermöglichen.
Entstehenden Kosten werden erstattet
Das Institut für Diabetesforschung übernimmt für Sie die Terminabstimmung mit dem Pränatalzentrum und erstattet alle entstehenden Kosten. Der Ultraschalltermin sollte in der 28. Schwangerschaftswoche stattfinden und kann individuell vereinbart werden. Bei Interesse können Sie sich gerne frühzeitig, z. B. ab der 20. Schwangerschaftswoche, anmelden. Sie können zusätzlich eine Einschätzung des Typ-1-Diabetes-Risikos Ihres Kindes durch eine Spende des Nabelschnurblutes bei Geburt vornehmen lassen.
Auf Wunsch ist es möglich, an weiteren Nachuntersuchungen zum Typ-1-Diabetes-Risiko des Kindes teilzunehmen, zum Beispiel einer Untersuchung von Autoantikörpern am Ende des ersten Lebensjahrs. Durch das frühzeitige Erkennen eines Diabetes-Risikos des Kindes können Stoffwechselentgleisungen bei Ausbruch der Erkrankung und das Risiko für diabetesbedingte Folgeschäden stark verringert werden. Zudem können Sie sich von den Studienärzten über eine mögliche Teilnahme an Präventions- und Interventionsstudien beraten lassen.
Die Erkenntnisse der Studie sollen langfristig genutzt werden, um Therapien zu entwickeln, die das Entstehen einer Autoimmunität und Typ-1-Diabetes verhindern.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei:
Dr. med. Katharina Warncke
Stichwort: ImmunDiabRisk
Tel. 0800 – 828 48 68 (kostenfrei)
E-Mail: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de
Internet: www.immundiabrisk.de
Institut für Diabetesforschung
Helmholtz Zentrum München
Ingolstädter Landstr. 1
85764 München
Tel.: +49-(0)89-3187-2896
Fax.: +49-(0)89-3187-3144
Quelle. Pressemitteilung des Helmholtz Zentrum München (HZM)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig