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Werdende Mütter mit Diabetes geben ihrem ungeborenen Kind möglicherweise einen Schutz gegen Typ-1-Diabetes mit – das vermuten Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München.
Warum haben Kinder von Müttern mit Typ-1-Diabetes ein zwei- bis dreifach verringertes Erkrankungsrisiko gegenüber Kindern von Vätern mit Typ-1-Diabetes? Die genauen Mechanismen, ob und wie sich Diabetes auf die Reifung des Immunsystems von Kindern im Mutterleib auswirkt, werden in der ImmunDiabRisk-Studie untersucht. Langfristig sollen die daraus gewonnenen Erkenntnisse dazu dienen, Therapien zu entwickeln, die das Entstehen von Autoimmunität und Typ-1-Diabetes verhindern.
Immer mehr Kleinkinder sind von der Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes betroffen. Einige Faktoren, die das Risiko für Typ-1-Diabetes erhöhen können, haben die Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München bereits erkannt. Hierzu zählen leicht erhöhte Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft, ein etwas erhöhter HbA1c-Wert gegen Ende der Schwangerschaft sowie ein geringes oder hohes Geburtsgewicht des Kindes.
Interessanterweise ist das Risiko für ein Kind, an Typ-1-Diabetes zu erkranken, geringer, wenn die Mutter an Typ-1-Diabetes erkrankt ist, als wenn der Vater an Typ 1 Diabetes erkrankt ist. Es wird vermutet, dass mütterliche Faktoren während der Schwangerschaft die Entwicklung des Immunsystems im ungeborenen Kind beeinflussen und so zu einer größeren Toleranz der Autoimmunantwort beitragen könnten.
Die Thymusdrüse ist ein sehr wichtiges immunologisches Organ. In der Thymusdrüse werden Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, zur Immunabwehr von Krankheiten ausgebildet. Hier lernen die T-Zellen, zwischen körpereigenen und körperfremden Antigenen zu unterscheiden. Eine Störung dieses Lernprozesses ist eine zentrale Ursache der Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes.
Wissenschaftliche Studien1 haben gezeigt, dass die fetale Thymusgröße möglicherweise mit dem Risiko für einige immunologische Erkrankungen einhergeht. Daher analysieren die Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München und der Forschergruppe Diabetes der TUM, ob die Thymusgröße des ungeborenen Kindes in der 28. Schwangerschaftswoche mit der späteren Entwicklung eines Typ-1-Diabetes zusammenhängt.
Bisherige Auswertungen im Rahmen der ImmunDiabRisk-Studie deuten darauf hin, dass es Unterschiede in der Thymusgröße der ungeborenen Kinder von Müttern mit Diabetes im Vergleich zu Müttern ohne Diabetes während der Schwangerschaft gibt.
Unterstützen Sie die Diabetesforschung! Das Institut für Diabetesforschung sucht Schwangere mit Typ-1-Diabetes oder Gestationsdiabetes im Großraum München, die bereit sind, im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung die Thymusgröße ihres Kindes bestimmen zu lassen. Die Untersuchung ist selbstverständlich völlig schmerzfrei und belastet weder Mutter noch Kind.
Die Teilnehmerinnen profitieren von einer zusätzlichen umfassenden Ultraschalluntersuchung aller Organe ihres Kindes in einem renommierten Pränatalzentrum in München. Teilnehmende Frauen leisten einen sehr wichtigen Beitrag, um die Ursachen von Typ-1-Diabetes besser zu verstehen und langfristig eine bessere und frühere Diagnostik zu ermöglichen.
Das Institut für Diabetesforschung übernimmt für Sie die Terminabstimmung mit dem Pränatalzentrum und erstattet alle entstehenden Kosten. Der Ultraschalltermin sollte in der 28. Schwangerschaftswoche stattfinden und kann individuell vereinbart werden. Bei Interesse können Sie sich gerne frühzeitig, z. B. ab der 20. Schwangerschaftswoche, anmelden. Sie können zusätzlich eine Einschätzung des Typ-1-Diabetes-Risikos Ihres Kindes durch eine Spende des Nabelschnurblutes bei Geburt vornehmen lassen.
Auf Wunsch ist es möglich, an weiteren Nachuntersuchungen zum Typ-1-Diabetes-Risiko des Kindes teilzunehmen, zum Beispiel einer Untersuchung von Autoantikörpern am Ende des ersten Lebensjahrs. Durch das frühzeitige Erkennen eines Diabetes-Risikos des Kindes können Stoffwechselentgleisungen bei Ausbruch der Erkrankung und das Risiko für diabetesbedingte Folgeschäden stark verringert werden. Zudem können Sie sich von den Studienärzten über eine mögliche Teilnahme an Präventions- und Interventionsstudien beraten lassen.
Die Erkenntnisse der Studie sollen langfristig genutzt werden, um Therapien zu entwickeln, die das Entstehen einer Autoimmunität und Typ-1-Diabetes verhindern.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei:
Dr. med. Katharina Warncke
Stichwort: ImmunDiabRisk
Tel. 0800 – 828 48 68 (kostenfrei)
E-Mail: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de
Internet: www.immundiabrisk.de
Institut für Diabetesforschung
Helmholtz Zentrum München
Ingolstädter Landstr. 1
85764 München
Tel.: +49-(0)89-3187-2896
Fax.: +49-(0)89-3187-3144
Quelle. Pressemitteilung des Helmholtz Zentrum München (HZM)
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