Die Stiftung Dianiño hilft Kindern mit Typ-1-Diabetes und ihren Familien in Notsituationen. Über 300 ehrenamtliche MitarbeiterInnen (Dianiño-Nannys) sind für Dianiño im Einsatz – auch für Flüchtlingskinder mit Diabetes.
Flüchtlingskindern mit Typ-1-Diabetes zu helfen, ist eine besondere Herausforderung – nicht nur wegen den sprachlichen Barrieren. Ein Beispiel ist die vierjährige Abena aus Äthiopien. Sie lebt mit ihrer Mutter Maya seit rund zwei Jahren in einer Gemeinschaftsunterkunft. Das Asylverfahren läuft noch. Maya flüchtete mit ihrer damals zweijährigen Tochter aus Äthiopien, weil sie dort politisch verfolgt wurde. Die Muttersprache von Maya und Abena ist Amharisch.
Wenige Monate vor Abenas viertem Geburtstag wurde bei dem kleinen Mädchen Diabetes diagnostiziert. Nach der Manifestation wurde Abena zusammen mit ihrer Mutter für rund zwei Wochen stationär im Krankenhaus betreut. Abena bekam eine Insulinpumpe und die Mutter lernte dort alles Notwendige, um die Diabetestherapie der Tochter selbstständig durchführen zu können. Es prasselten unheimlich viel Informationen auf Maya ein. Sie musste lernen, wie eine Insulinpumpe zu bedienen ist, wie man Broteinheiten berechnet, wie man sich richtig bei einer Unter- oder Überzuckerung verhält. Und das alles in einer Sprache, der sie nicht richtig mächtig ist.
Freiwilliger Dolmetscher hilft bei der Kommunikation
Um Maya und ihrer Tochter die schwierige Zeit nach der Diagnose zu Hause zu erleichtern und der Mutter noch mehr Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung der Tochter zu geben, unterstützte eine Dianiño-Nanny die beiden in der ersten Zeit. Die hohe Sprachbarriere machte das nicht immer einfach. So antwortete Maya oftmals einfach mit „ja“, obwohl sie die Erklärung der Nanny nicht wirklich verstanden hatte.
Zum Glück konnte die Stiftung Dianiño den Äthiopier Amadi als freiwilligen Dolmetscher gewinnen. Gemeinsam mit der Dianiño-Nanny fährt er nun einmal pro Woche zu Abena und ihrer Mutter, um zu übersetzen und bei der Bewältigung der neuen Lebenssituation zu helfen.
- Unterstützung nach der Diagnose, zum Einfinden in die neue Lebenssituation
- Schulung von Lehrern, Betreuern, Verwandten
- Überbrückung von Notsituationen, z. B. bei Krankheit, Tod oder Trennung
- Hilfe bei seelischen Belastungen der Kinder/Jugendlichen, der Geschwisterkinder und Eltern
- Förderung der Selbstständigkeit/ Motivation der Kinder/Jugendlichen
- Integrationshilfe in Kindergarten und Schule
Weitere Informationen über die Stiftung finden Sie auf dem Blog von Kathy Dalinger.
von Kathy Dalinger
E-Mail: kinder-mit-diabetes-typ1@web.de
Website: kinder-mit-typ1-diabetes.net
Kathy Dalinger auf der Blood Sugar Lounge
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2018; 10 (3) Seite 17