- Eltern und Kind
 
Wenn Diabetes mit im Osternest liegt: gemeinsames Backen mit den Kindern
3 Minuten
											Ostern steht vor der Tür und im Gepäck sind viele süße Versuchungen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie zu starke Blutzucker-Anstiege bei Diabetes durch süßes Gebäck vermieden werden können. Selbst zu backen – erst recht gemeinsam mit den Kindern – ist hier ein hervorragender Kompromiss.
Jedes Jahr kommen kurz vor Ostern fleißige Bäckerinnen und Bäcker in der Lehrküche des Klinikums Dritter Orden in München zusammen, um Leckereien für das Osternest selbst zu zaubern. Die meisten der Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren sind bei der Ankunft sichtbar aufgeregt und gespannt, was wohl in den nächsten vier Stunden passieren wird.
Gemeinsam mit den Eltern wird die Übergabe an die Betreuerinnen und Betreuer vorbereitet – Insulinpumpe und Sensor funktionieren, der Glukosewert ist im Zielbereich oder wird noch korrigiert, extra Kohlenhydrate für einen möglichen Unterzucker verschwinden in den Taschen.
Jetzt noch eine Umarmung für Mama und Papa – dann kann es losgehen. Nach einer spielerischen Vorstellungsrunde ist die anfängliche Aufregung rasch verschwunden. Denn allen Kindern wird bewusst, dass sie zwei Dinge gemeinsam haben: einen Typ-1-Diabetes und die Liebe zum Backen.
Gemeinsames Backen in der Lehrküche: Was kommt in den Teig?
Im Anschluss werden die Zutaten in kleinen Gruppen ganz genau unter die Lupe genommen. Welche Lebensmittel werden benötigt? Welche hiervon lassen den Blutzucker steigen, sodass man sie beim Berechnen der Kohlenhydrate und Insulindosis berücksichtigen muss, welche können vernachlässigt werden? Dabei ist immer wieder beeindruckend, wie viel Wissen und Bewusstsein die Kinder, trotz ihres jungen Alters, bereits für ihren Diabetes haben.
Alle Zutaten werden abgewogen, gemischt und intensiv geknetet. So ist der Teig dank gemeinsamem Teamwork schnell fertig. Ist der Teig dann in Form gebracht, verschwindet er für eine kurze Zeit im Ofen – Zeit, um sich besser kennenzulernen.
Rezept für Osterlämmchen
Wilhelm ist unter Aufsicht von Diabetesberaterin Sarah Obst eifrig beim Backen in der Lehrküche des Klinikums Dritter Orden in München dabei.
Zum Selbstbacken gibt es hier das Rezept für das Hefeteig-Osterlämmchen mit Streuseln.
Hier und da hört man einen Sensor-Alarm. Schnell blicken alle Kinder auf ihr Gerät und überprüfen ihren eigenen Glukosewert. Dabei wandert der Blick alsbald auch zum Nachbarn und man hört immer wieder: „Du hast ja auch eine Insulinpumpe“, und die Kinder beginnen die unterschiedlichen Geräte, Taschen oder Verzierungen zu bestaunen.
In diesem Moment wird den Kindern noch einmal deutlicher klar: Hier ist keiner allein, alle sind gleich. Und sie erleben, dass andere betroffene Kinder ähnliche Fragen und Sorgen haben wie sie selbst, was zu einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl führt.
Bekommen viele Kinder schon allein hin: Insulin-Abgabe fürs Osterlämmchen
Nach einer kleinen Wartezeit kommt das Osterlamm wieder aus dem Ofen. Natürlich möchte jeder sein Meisterwerk sofort kosten. Schnell wird die Kohlenhydrat-Menge in Pumpe, App oder Handheld eingetragen, um den passenden Insulinbolus aus der Pumpe abzurufen.
Kurze Kontrolle durch unsere Betreuerinnen, dabei fällt immer wieder der Satz: „Das kann ich schon allein.“ Und wahrhaftig, die Kohlenhydrat-Eingabe und Insulin-Abgabe klappen bei vielen Kindern wirklich super.
Kleine Mehl-Kunde
Das klassische Weizenmehl Type 405 ist das am häufigsten verwendete Mehl für süße Gebäcke. Es hat einen niedrigen Gehalt an Ballast- und Mineralstoffen, weil es stark ausgemahlen ist. Nährstoffreicher ist Vollkornweizenmehl, das deutlich mehr Ballaststoffe enthält – für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl, eine gute Verdauung und einen etwas verzögerten Blutzucker-Anstieg. Zudem enthält es mehr Vitamine und Mineralstoffe.
Während die Kinder noch ihr Osterlamm essen, kommen schon die ersten Eltern, um ihre Kinder wieder abzuholen. Freudig erzählen sie, was sie in den letzten vier Stunden alles erlebt und ganz allein geschafft haben.
Lockere Atmosphäre für Kinder und Eltern: Freundschaften fürs Leben
Gemeinsames Backen zu Ostern fördert die soziale Kompetenz und die Selbstständigkeit der Kinder und erweitert ihr Wissen in Hinblick auf die verwendeten Lebensmittel. Darüber hinaus bietet es eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Kinder in lockerer Atmosphäre in Kontakt zu bringen. Dabei entstehen nicht nur bei den Kindern, sondern oft auch bei den wartenden Eltern Freundschaften fürs Leben.

Im Klinikum Dritter Orden München-Nymphenburg werden Kinder und Jugendliche mit Diabetes interdisziplinär behandelt und individuell betreut. Für den Diabetes-Anker schreibt das Team regelmäßig Beiträge.
von Sarah Obst
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (4) Seite 38-39
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 12 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina- 
	
	darktear antwortete vor 3 Stunden, 3 Minuten
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig 
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gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 6 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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