Zwillinge: zwei, die (fast) alles teilen

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Zwillinge: zwei, die (fast) alles teilen

Diabetes-Helden haben wir gesucht – und gefunden! In dieser Ausgabe geht es um die zwölfjährigen Zwillinge Greta und Marlene. Noch mehr über die Familie erfahren Sie im “Helden”-Film.

Diabetes-Journal (DJ): Warum habt Ihr Euch/Sie sich für “Wir sind Helden” beworben?
Greta (hat Typ-1-Diabetes) und Marlene (hat keinen Diabetes): Das klang ein bisschen nach einem Casting, und manchmal stellen wir uns vor, wie das wäre, Schauspielerin zu sein – nicht ernsthaft, aber als Traum macht es Spaß.
Eltern: Als Elternpaar freuen wir uns über alles, das diese komplexe Krankheit mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt, damit langfristig mehr Wissen und weniger Ammenmärchen darüber verbreitet werden.

DJ: Wie hat die Familie den Drehtag erlebt?
Greta und Marlene: So nach einer Stunde Drehen hatten wir kapiert, dass man manche Szene mehr als einmal spielen muss, bevor sie “im Kasten” ist; wir fanden es lustig, durch unseren Ort zu radeln und dabei gefilmt zu werden. Der ganze Tag war toll, vor allem das Drehen mit unseren Freundinnen. Abends waren wir aber ziemlich k. o.
Eltern: Ein Filmteam, auch wenn es nur aus drei Personen besteht, im Haus zu haben, ist natürlich etwas sehr Besonderes! Leider hat es die Nachbarschaft gar nicht mitbekommen, weil ja nicht ZDF oder etwas Ähnliches auf den Autos stand, die bei uns parkten … Ich wusste nicht, dass ich als Gretas Mutter sozusagen die Geschichte erzählen würde. Frei und ohne Vorbereitung vor laufender Kamera zu sprechen, fand ich sehr anstrengend und schwierig. Manches würde ich jetzt vielleicht auch anders formulieren.

Die Geschichten unserer Diabetes-Helden

Das Familienleben von Greta und Marlene, die Lovestory des Ehepaares Ralf und Petra sowie Lea, die jährlich ihren Happy D-Day feiert – diese Diabetes-Helden haben uns ihre Diabetesgeschichten bereits erzählt.

Und auch weiterhin suchen wir nach Menschen mit Diabetes, um deren starke Geschichten in Schrift und Bild zu dokumentieren.

DJ: Was unternehmen Sie am liebsten gemeinsam mit der Familie?
Greta und Marlene: Am liebsten sind wir im Urlaub am Strand … Blöderweise sind wir da nur einmal im Jahr. Ansonsten frühstücken wir am Wochenende gerne lange und streiten uns dabei um die besten Teile der Zeitung. Herumhängen können wir ganz gut. Ins Theater oder Kino gehen wir aber auch oft. Wir fahren auch total gerne zu unserer Oma und nach England, zu unseren Cousinen.
Eltern: Wir glauben auch, dass wir im Miteinander-nichts-Besonderes-Tun gut sind …

DJ: Was ist Ihr bzw. Gretas “Lebensmotto” im Hinblick auf den Diabetes?
Greta: Och, ich habe, glaube ich, kein Motto. Ich habe eben Diabetes. Andere haben Asthma.
Eltern: Wir stellen fest, dass wir auch ziemlich mottolos sind, und ersetzen “Motto” durch “Aufruf”: Liebe Forscherinnen und Forscher, forscht, was das Zeug hält! Für jede Leichtgewichtpumpe, für jeden etwas langlebigeren Katheter, für jeden noch besser trainierten Diabeteshund, für jedes Medikament, das man schlucken kann und nicht spritzen muss, danken euch weltweit Millionen von Diabetikerinnen und Diabetikern auf den Knien.
Liebe Gesundheitspolitikerinnen und -politiker, kapiert endlich, dass die Anzahl der neuen Diabetesdiagnosen epidemische Ausmaße angenommen hat! Für jede Schulkrankenschwester, für jede Schulung von Erzieherinnen, für jede erleichterte Anerkennung der Krankheit als Behinderung danken euch … siehe oben.


Die Zwillinge Greta und Marlene: zwei, die (fast) alles teilen


Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (11) Seite 46-47

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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