- Ernährung
Auf geht’s ans Eingemachte
4 Minuten
Ein frisches Brötchen mit etwas Butter, Margarine, Frischkäse oder Nussmus – und darauf ein Klecks Erdbeerkonfitüre: Läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Gut so, doch Konfitüre ist nicht nur etwas fürs Brot: Auch zum Verfeinern von Quark, Joghurt oder Kuchen bietet sie sich an – am besten selbst gekocht mit weniger Zucker. Verwöhnen Sie Ihren Gaumen mit hausgemachtem Aufstrich aus Früchten oder Gemüse. Auch für Blutzucker und Gewicht sind zuckerreduzierte Köstlichkeiten genau richtig.
Supermärkte, Hofläden, Discounter und Drogerieketten bieten eine riesige Auswahl an Marmelade und Konfitüren: von bodenständigen Varianten bis hin zur Luxusversion in verzierten, kleinen Gläschen. Nur sind gekaufte Produkte meist sehr süß, zuckerreich, und ihr Gehalt an Früchten ist recht niedrig; meist findet man ein Mischungsverhältnis von einem Teil Frucht und einem Teil Zucker (1 : 1). Konfitüre und Marmelade mit diesem Mischungsverhältnis sind die zuckerreichsten Varianten in dem Segment und im Grunde unnötig.
Statt Zucker: einfach nur lecker!
Dank verschiedener Alternativen lässt sich der Zuckeranteil problemlos reduzieren zugunsten eines höheren Fruchtgehalts und angenehm frisch-fruchtigen Geschmacks. Deshalb lohnt es sich, selbst zu kochen. Sogar wer normalerweise Herd und Kochtopf meidet, schafft es, aus wenigen Zutaten eine leckere Konfitüre zu kochen. Wie das geht, erklären wir Ihnen in der Übersicht auf den folgenden Seiten. Es ist kein Hexenwerk, geht blitzschnell und ist sehr einfach.
Außerdem wissen Sie ganz genau, was im Glas steckt: ob frische oder Tiefkühlfrüchte in Bio- oder konventioneller Qualität, welches Geliermittel und wie viel Zucker mit von der Partie sind. Bleibt noch die Frage: Was unterscheidet Marmelade von Konfitüre? Ganz einfach: Marmelade heißen Aufstriche, die aus Zitrusfrüchten wie Orangen oder Grapefruit gekocht werden.
Konfitüren sind Zubereitungen beispielsweise aus Beeren- oder Steinobst sowie Mischungen. Gelee wird aus Saft, ohne Fruchtstücke und als Ausnahme klein geschnittener Schale zubereitet. Alle enthalten eine bestimmte Menge Zucker und Geliermittel.
Keine Konfitüre ohne Geliermittel
Nicht nur fertige süße Aufstriche hat der Einzelhandel im Angebot, sondern auch verschiedene Hilfen zum Kochen süßer (Marmelade, Konfitüre, Gelee) und pikanter (Chutneys) Aufstriche. Damit aus Kirschen, Erdbeeren oder Mirabellen ein fruchtiger Aufstrich wird, braucht es fünf Zutaten: Obst, Süßungsmittel wie Zucker oder eine Mischung aus Zucker und Süßstoffen, Geliermittel wie Pektin, ein Säuerungsmittel wie Zitronensäure und saubere, fest verschließbare Gläser mit Schraubdeckel.
Um den Zuckeranteil zu reduzieren, gibt es fertige Gelierzucker und Gelierhilfen, die sich aber mit Süßstoff und Zucker ganz einfach selbst mischen lassen. Gelierpulver gibt es in kleinen Tüten im Supermarkt zu kaufen. Es wird für Konfitüren, Gelees und Marmeladen mit Mischungsverhältnissen von 1 : 1 bis 1 : 3 angeboten. Mit diesen Pulvern lässt sich Einmachzucker einfach selbst herstellen. Mischen Sie das Pulver mit Zucker und Früchten im Verhältnis 2 : 1 oder 3 : 1. Praktisch sind auch fertige Gelierzuckermischungen in diesem Mischungsverhältnis.
3 Teile Frucht, 1 Teil Zucker – das passende Mischungsverhältnis
Bei der klassischen Methode werden Früchte mit Gelierzucker im Verhältnis eins zu eins gekocht – eine sehr kohlenhydratreiche Sache, denn im Schnitt enthalten zwei Teelöffel (20 g) zwar kein Fett, dafür etwa 13 g Kohlenhydrate und rund 55 Kilokalorien. Es geht auch zuckerfreundlicher: beispielsweise im Mischungsverhältnis 2 : 1 oder 3 : 1. Bei Gelierzucker 2 : 1 wird ein Kilogramm Früchte mit 500 g dieses Zuckers gemischt.
Die kalorien- und zuckerfreundlichste Variante ist das Mischungsverhältnis 3 : 1. Praktisch werden hier entweder nur 1,5 kg Früchte oder 1 kg Früchte und 0,5 l Fruchtsaft (100 % Frucht ohne Zuckerzusatz) mit 500 g Gelierzucker der Sorte 3 : 1 verarbeitet. Abgesehen vom Gelierzucker ohne Kochen werden die Fruchtaufstriche bei ihrer Zubereitung unter Rühren mehrere Minuten erhitzt, heiß abgefüllt und luftdicht verschlossen.
Für die einen ist es eine beliebte Tradition, für andere völliges Neuland. Trauen Sie sich, und probieren Sie es einfach mal aus. Wir erklären Ihnen, was Sie dazu brauchen und welche süßen Mischungen bei Diabetes passend sind.
Verhältnis 3 : 1
400 g fertiger Gelierzucker
+ 10 g Stevia-Granulat
+ 1 500 g Früchte
oder
500 g fertiger Gelierzucker 3 : 1
+ 1 500 g Früchte
oder
500 g fertiger Stevia-Gelierzucker
+ 1 500 g Früchte
Zuckerfrei 2 : 1
250 – 500 g Stevia-Erythritol-Gemisch 1,²
+ 1 000 g Früchte
+ 1 Tütchen fertiges Gelierpulver
oder
120 g Erythritol oder braunes Erythritol
+ 200 – 400 g Stevia-Erythritol-Gemisch 1,²
+ 1 000 g Früchte
+ 1 Tütchen fertiges Gelierpulver
oder
350 g fertiger Stevia-Gelierzucker
+ 1 000 g Früchte
Was Sie brauchen:
- geputzte, frische Früchte
- Gelierzucker und evtl. Süßstoff, Gelierpulver
- saubere, fest verschließbare Gläser
- Litermaß, Kochtopf, Kochlöffel, evtl. Passierstab
So geht’s:
- Gläser mit Schraubdeckel bereitstellen
- Früchte putzen, waschen, trocknen und in Stücke schneiden
- Früchte in einem Topf mit Gelierzucker mischen
- zum Kochen bringen und 3 Minuten unter Rühren kochen lassen
- von der Kochstelle nehmen, evtl. mit einem Passierstab sämig pürieren
- einen Klecks Konfitüre auf einen Löffel geben – wird sie fest, ist sie fertig
- in ein Litermaß füllen und gleichmäßig in die Gläser gießen
- Gläser fest verschließen, kurz auf den Kopf stellen, umdrehen und abkühlen lassen
Bei Verwendung von Gelierzucker und Gelierhilfen sind stets die Herstellerangaben (Mengen, Zeiten) genau zu beachten, um ein leckeres Ergebnis zu erhalten. Je weniger Zucker enthalten ist, desto fruchtiger und frischer schmecken die Aufstriche. Allerdings hat Zucker eine konservierende Wirkung. Deshalb empfiehlt es sich, bei zuckerreduzierten Sorten kleine Gläser mit Schraubdeckel zu verwenden; sie lassen sich nach jedem Mal am besten wieder fest verschießen, so dass Schimmel keine Chance hat. Sobald eines angebrochen ist, sollte es im Kühlschrank lagern.
Verwenden Sie zur Entnahme immer sauberes Besteck. Fest verschlossene Gläser mit zuckerreduzierter Konfitüre mögen es, wenn sie dunkel und kühl gelagert werden, zum Beispiel im Keller. So bleiben sie auch bis zur nächsten Einkochsaison haltbar. Bei längerer Lagerung verlieren manche zuckerarmen Aufstriche etwas an Farbe, was keine Auswirkung auf Geschmack und Konsistenz hat.
Sehr wichtig: saubere und trockene Gläser
Konfitüre zu kochen ist im Grunde genommen eine leichte Sache, bei der wenig falsch gemacht werden kann. Damit es klappt, sind ein paar einfache Dinge zu beachten: Verwenden Sie möglichst frisches und qualitativ gutes Obst. Entfernen Sie verdorbene oder matschige Stellen vorab, waschen und trocknen Sie die Früchte sorgfältig. Ganz wichtig sind saubere und trockene Gläser und Deckel. Halten Sie die Einkochzeit im Rezept genau ein. Rühren Sie beim Aufkochen regelmäßig um, damit nichts anbrennt. Springen Gläser nach dem Abkühlen auf, essen Sie den Inhalt nicht mehr.
von Kirsten Metternich von Wolff
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (7) Seite 72-76
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig