- Ernährung
Brot – selbst gebacken
5 Minuten
Es braucht nicht viel, um ein saftiges und wunderbar duftendes Brot selbst zu backen – Mehl, Wasser, ein Backtriebmittel wie Hefe oder Sauerteig und etwas Salz reichen aus. Kreativ ist das Selbstbacken auch, denn die vier Grundzutaten lassen sich mit Körnern, Saaten und vielen anderen guten Sachen immer wieder in neue Brotvarianten verwandeln. Mit den folgenden Tipps und unseren Rezepten gelingt das ganz leicht!
Noch vor etwa 6000 Jahren gab es lediglich flache Fladenbrote, bis vermutlich die Ägypter den Sauerteig erfanden, der das Brot so schön locker macht. Damit der Teig aufgehen konnte, stülpten die ägyptischen Bäcker heiße Backtöpfe über den Teig. Heute verzeichnet das Deutsche Brotregister des Deutschen Brotinstituts über 3 200 unterschiedliche Brotspezialitäten – und immer noch kommen neue Sorten hinzu, beispielsweise durch Trends wie Low Carb oder Bio.
Unser täglich Brot gib uns heute
Brot ist in aller Munde, und das Tag für Tag. Im vergangenen Jahr gingen 1,75 Milliarden Kilogramm Brot über die Ladentheken. Gekauft wird bevorzugt in Bäckereien und deren Filialen, gefolgt von Discountern und Supermärkten. Am häufigsten werden Mischbrote verlangt, es folgen Toast, Körner- und Vollkornbrote.
Doch Brot wird nicht nur einfach fix und fertig gekauft. Laut Angaben des Statistikportals statista.com backen knapp 19 Prozent der Bundesbürger regelmäßig. Neben Kuchen und Keksen liegt selbst gebackenes Brot dabei im Trend. Und das aus gutem Grund: Viele Verbraucher wollen einfach genau wissen, was im Teig steckt.
So gelingen Hefe- und Sauerteig
Mancher Hobbybäcker scheut sich davor, mit Hefe oder mit Sauerteig zu arbeiten. Doch so schwer ist es gar nicht, Teige mit diesen beiden Backtriebmitteln herzustellen. Damit ein Hefeteig gut gelingt, ist es wichtig, dass alle Zutaten die gleiche Temperatur haben – oft wird Zimmertemperatur empfohlen. Nur das Wasser zum Anrühren der Hefe sollte etwas wärmer als die restlichen Zutaten sein. Ein Vorteig ist übrigens nicht nötig. Es reicht, frische oder trockene Hefe in lauwarmem Wasser aufzulösen – so lässt sie sich auch ganz einfach mit den restlichen Zutaten zu einem Teig verkneten. Danach sollte der Teig genug Zeit zum Ruhen und Aufgehen bekommen.
Und noch etwas braucht ein Hefeteig nicht: Zucker. Er ist weder für die Herstellung von Hefeteig für Brot noch für Kuchen notwendig. Im Mehl sind genug Kohlenhydrate enthalten, die der Hefe helfen, den Teig aufgehen zu lassen.
So geht es dem Teig gut
Interessant ist die kalte Teigführung. Dabei kommt der fertige Teig zum Gehen über Nacht in den Kühlschrank und wird am Folgetag weiterverarbeitet. Eine passende Idee dazu finden Sie im aktuellen Leserrezept. Auch für Sauerteigbrote bietet es sich an, den Teig am Abend vorzubereiten und am Folgetag zu backen.
Geheimtipp: Brotteig wird noch lockerer, wenn ein Teelöffel Ascorbinsäure (Vitamin-C-Pulver, aus dem Drogeriemarkt oder der Apotheke) und ein Schuss Mineralwasser mit Kohlensäure in den Teig kommen.
Weder Hefe noch Sauerteig mögen Zugluft. Deshalb sollte der Teig stets mit einem Tuch oder im Kühlschrank mit Klarsichtfolie abgedeckt ruhen.
Ein warmes Plätzchen für Hefeteige bietet ein auf höchstens 50 °C vortemperierter Backofen. So kann sich der Teig wunderbar ausdehnen. Sauerteig kann zum Gehen auch im Heizungsraum stehen. Das trockene, warme Klima mag er besonders gern. Außerdem trägt die gleichbleibend milde Wärme dazu bei, dass der Teig nicht zu sauer wird. Eine besonders schöne Form bekommt Brot in speziellen Gärkörben. Es gibt sie z. B. in runder oder ovaler Form.
Die letzten Schritte: kneten, mit Wasser bepinseln, backen
Brotteige mögen es, kräftig durchgeknetet zu werden. Praktisch dafür ist eine Unterlage aus Silikon, damit beim Kneten nicht zu viel Mehl hinzugefügt werden muss. Bevor das Brot in den vorgeheizten Ofen kommt, ist es sinnvoll, die Oberfläche mit etwas Wasser zu bestreichen, dann reißt sie nicht so stark ein. Auch hilft es, das Brot oben einzuschneiden. Ein feuerfestes Gefäß mit Wasser, das während des Backens unten in den Ofen gestellt wird, macht die Kruste knuspriger. Schön glänzend wird die Kruste, wenn sie kurz vor Ende der Backzeit noch einmal mit Wasser eingepinselt wird.
Brot und Diabetes – darauf kommt es an
Brot gehört zu den Grundnahrungsmitteln – auch bei Diabetes. Je höher der Ballaststoffanteil eines Brotes ist, desto gleichmäßiger steigt der Blutzucker nach dem Verzehr an. Günstig wirkt sich ein hoher Ballaststoffanteil auch auf die Sättigung und damit auf das Körpergewicht aus. Doch viele Brote aus dem Handel enthalten weniger Körner und Ballaststoffe, als es auf den ersten Blick scheint. Auch die Farbe sagt nicht zwangsläufig etwas über den Anteil an Schrot und Körnern im Innern des Brotes aus. Mit unseren Tipps finden Sie das passende Brot an der Verkaufstheke oder zum Selbstbacken.
Tipps zum Brotkauf
- Empfehlenswert sind Erzeugnisse mit einem hohem Gehalt an Kleie, Vollkornmehl oder Schrot.
- Fragen Sie, wie hoch der Körner- und Vollkornanteil des jeweiligen Brotes ist.
- Mit dunklem Brot verbinden viele einen höheren Körneranteil. Die dunkle Färbung wird aber oft durch die Zugabe von Zuckercouleur, Röstmalz oder Malzextrakt erreicht.
- Vollkornbrot muss also nicht besonders dunkel sein. Körner, Schrot oder Kleie färben das Brot nicht dunkler.
- Bei verpacktem Brot lohnt der Blick auf die Zutatenliste. Produkte mit Zuckercouleur etc. besser im Regal lassen.
- Begriffe wie „fit“ oder „vital“ werden beliebig verwendet und sagen nichts über die Inhaltsstoffe von Brot und anderen Lebensmitteln aus.
- Achten Sie auf Rosinen, Trockenobst und andere süße Zutaten. Solche süßen Brote enthalten mehr Zucker und sind somit energie- und kohlenhydratreicher als Vollkorn- und Mischbrote.
- Lassen Sie das Brot an der Bäckereitheke in dünne Scheiben schneiden, das ist mit jeder Maschine möglich.
Tipps zum Brotbacken
- Verwenden Sie Vollkornmehle oder mischen Sie Vollkornmehl im Verhältnis 1 : 1 mit Auszugsmehlen.
- Nüsse erhöhen den Ballaststoffanteil im Brot und liefern zudem hochwertige Pflanzenfette.
- In sämtliche Brotteige passen Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie und Getreideschrot. Damit erhöht sich der Ballaststoffgehalt – das macht satt und trägt zu einem gemäßigteren Blutzuckerverlauf bei.
- Ganze Getreidekörner lassen sich prima mitbacken und machen das Brot kerniger.
- Quark, Magerjoghurt, Buttermilch und vegane Milchalternativen wie Hafer-, Mandel-, Soja- oder Kokosdrinks können auch mit in den Brotteig.
- Pikant, kalorienarm und ballaststoffreich für Brotteige sind Zutaten wie geraspelte Möhren, getrocknete, klein geschnittene Tomaten ohne Öl, in wenig Fett angebratene Zwiebeln und in schmale Streifen geschnittene Paprika.
- Hefeteige brauchen keinen Zucker zum Gehen.
- Für süße Brotteige eignen sich klassischer Flüssigsüßstoff oder Erythrit.
Welche Mehlsorten sich zum glutenfreien Backen eignen, finden Sie in dieser Übersicht (PDF).
Manchmal sieht das Brot von oben schon gar und fertig gebacken aus, ist innen aber noch nicht ganz durchgebacken. Machen Sie deshalb die Stäbchenprobe: Bleibt Teig am Stäbchen kleben, muss das Brot noch etwas länger backen. Wenn man auf die Unterseite des Brotes klopft und es sich dumpf und hohl anhört, ist es ausgebacken. Bevor das Brot angeschnitten wird, sollte es aber komplett auskühlen – ist das Brot noch zu warm, brechen die Scheiben leicht auseinander.
Besser gleich zwei Brote backen
Ist der Ofen erst einmal aufgeheizt, bietet es sich an, gleich zwei oder mehr Brote zu backen – das spart Energie. Brot lässt sich gut einfrieren, am besten schon portioniert in fest verschließbaren Tiefkühlbehältern oder -tüten. Soll das Auftauen besonders schnell gehen, toasten Sie einfach einzelne Scheiben.
Lohnt sich das Selbstbacken?
Wer die Kosten für die Zutaten eines selbst gebackenen Brotes mit dem Preis für ein kleines Vollkornbrot aus der Bäckerei vergleicht, stellt fest: Das Brot vom Bäcker kostet im Schnitt zwischen drei und vier Euro. Von diesem Geld können Sie zu Hause zwei bis drei Brote backen (die Arbeitszeit als Kostenfaktor natürlich nicht mit eingerechnet!).
Also, schließen Sie die Augen und stellen sich ein knuspriges, wunderbar duftendes Brot vor, das sie selbst hergestellt haben – und fangen Sie mit den folgenden Rezepten gleich mit dem Brotbacken an!
von Kirsten Metternich von Wolff
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (9) Seite 76-79
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig