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Ich sitze da und schlürfe eine Schüssel mit selbstgekochter Gemüsebrühe mit Gewürzen. Die Suppe wärmt mich. Geht es euch auch manchmal so? Ich bin zugegebenermaßen eine echte Frostbeule. Und dann tut mir eine warme, kräftigende Suppe sehr gut – auch jetzt im Frühling, wenn die Tage zwar oft schon warm sind, die Abende aber noch empfindlich kühl. Und den einen oder anderen richtig kalten Tag gibt es speziell im April ja auch noch …
Was hat das mit meinem Diabetes zu tun? Ganz einfach ausgedrückt, verleitet mich diese innere Kälte oft dazu, viel zu viel zu essen. Und das wiederum wirkt sich nicht sonderlich positiv auf mein Körpergewicht und eben auch auf meinen Blutzucker aus.
Mein Arzt, der auch mit tibetischer Medizin arbeitet, hat mir dazu einige Ratschläge gegeben. Die tibetische Medizin behandelt ihre Patienten nach einer jahrhundertealten Konstitutionslehre. In ihr werden unter anderem Kräuter eingesetzt, um die Erhaltung oder Wiederherstellung eines harmonischen Gleichgewichts von Körper, Geist und Seele zu erreichen. Die in der tibetischen Medizin eingesetzten Kräuter sind je nach Patient sehr individuell.
Nein, ich gebe hier keine Tipps für tibetische Kräuterlehre! Nichtsdestotrotz verwende ich in meiner Küche Kräuter und Gewürze, die auch meinem Diabetes, meiner Kälte und mir generell Gutes tun.
Ich habe für euch ein bisschen nach der Wirkung meiner Gewürze herumgestöbert. Die meisten dieser Gewürze wirken bei Typ-2-Diabetes unterstützend. Aber auch mir als Typ-1-Diabetikerin schaden sie nicht! Es handelt sich hier keinesfalls um den Versuch, den Diabetes zu heilen! Nur um eine geschmackliche Anregung …
Bei Zimt kommen mir sofort Zimtplätzchen in den Sinn. Auch bei Glühwein oder in Tees kommt Zimt zum Einsatz. Zimt hat neben seiner exotischen Herkunft (er kommt aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, und wird auch in Indonesien, auf Madagaskar, auf den Kleinen Antillen und in Mittelamerika angebaut) auch eine blutzuckersenkende Wirkung. Er zählt damit zu den Heilpflanzen, die die Behandlung des Diabetes unterstützen können.
Curry wurde vom King’s College London einer Reihe wissenschaftlicher Tests unterworfen. Das Ergebnis ist im Bezug auf den Diabetes interessant: Die Wissenschaftler untersuchten das Curryblatt, und es zeigte sich, dass es die Funktion des Verdauungsenzyms „pankreatische Alpha-Amylase“ einzuschränken scheint. Dieses Enzym spielt bei der Umwandlung von Stärke in Glukose eine Rolle. Mit dem Gewürz Curry kann es zu einer Verlangsamung des Abbaus der Stärke kommen. Und damit kann geholfen werden, dass die Abgabe der Glukose in den Blutkreislauf gleichmäßiger erfolgt.
Die Stoffe der Gewürznelke sind offenbar in der Lage, die Insulinempfindlichkeit zu erhöhen, so dass die Zellen besser Zucker aufnehmen und speichern. Daher könnten Gewürznelken als natürlicher Regulator des Zuckerstoffwechsels bei Diabetes eingesetzt werden.
Ich trinke frischen Ingwer sehr gerne klein geschnitten als warmen Tee. Das in Ingwer enthaltene Gingerol erhöht ebenfalls die Insulinempfindlichkeit und unterstützt so den Transport des Zuckers aus dem Blut in die Zellen. So kann der Blutzucker besser reguliert werden.
Chili ist ein scharfes und wärmendes Gewürz, das die Verdauung anregt. Chili wirkt mit seiner besonderen Schärfe, die die Geschmacksnerven mit dem Wirkstoff Capsaicin reizt. Capsaicin wiederum regt den Stoffwechsel an und somit die Verdauung wie auch die Durchblutung.
Diese aromatische Wunderknolle wird nicht nur als würzende Zutat, sondern auch medizinisch eingesetzt. Knoblauch hält Blut, Herz und Gefäße gesund. Und auch den Darm kann Knoblauch desinfizieren sowie Krebs vorbeugen.
Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wirkt Schnittlauch leicht wärmebildend – ist also gut für die kalte Jahreszeit. Ein Butterbrot mit Schnittlauch kann deshalb der eher kühlenden Wirkung des Brotes gegensteuern.
Zum Schluss gebe ich euch noch das Rezept für meine wärmende Gemüsebrühe mit.
Zutaten für 1,5 l Gemüsebrühe:
Gewürze:
Das Suppengemüse schälen und in grobe Stücke schneiden. Zwiebel schälen, Knoblauch etwas platt drücken und Ingwer in kleine Stücke schneiden. Tomaten halbieren. Das Gemüse und den Pfeffer, Knoblauch und die Gewürznelken in zwei Liter kaltes Wasser geben und aufkochen lassen. Bei kleiner Hitze eine Stunde köcheln lassen.
Die Gemüsebrühe durch ein feines Sieb gießen und salzen. Auf diese Weise erhält man eine sehr schmackhafte Gemüsebrühe. In die Suppe gehören natürlich noch ein paar Nudeln, Frittaten (Flädle, Pfannkuchenstreifen) oder Grießnockerln. Und zum Abschluss natürlich noch mit Schnittlauch verfeinern!
Ist euch auch immer so kalt?
Bitte gebt mir ein kleines Feedback über euer Gefühl von Kälte und Diabetes! Ist allen Diabetikern so kalt?
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