- Ernährung
Einkochen
4 Minuten
Vom Frühsommer bis in den Herbst beschert uns die Natur eine Fülle an heimischen Früchten. Frisch schmecken sie besonders intensiv und aromatisch. Und für den Rest des Jahres lassen sich Früchte und Gemüse aus Sommer und Herbst in Gläsern konservieren. Wie wäre es zum Beispiel mit fruchtigem Aufstrich fürs Brot oder pikantem Chutney zu Gemüse, Käse oder Fleisch? Lesen Sie, wie aus Früchten und Gemüse Köstlichkeiten werden fürs ganze Jahr.
Selber machen oder „do it yourself/DIY“ ist nach wie vor ein beliebter Trend. Ganz oben auf der Liste der Lieblings-DIYs steht Marmeladekochen. Es geht blitzschnell, lässt sich im Zuckergehalt genau justieren und schmeckt meist viel besser als gekaufte Konfitüre.
Außerdem lassen sich Zutaten raffiniert kombinieren, zum Beispiel Erdbeeren mit roter Paprika, Bananen mit Mango oder mit ein paar gehackten Nüssen, Kräutern, Blüten oder Kakaonibs. Wer die Gläser dann noch mit einem hübschen Etikett verschönt, hat ein echtes Unikat. Das macht auf dem Esstisch etwas her und bietet sich auch an als besonderes Gastgeschenk bei Einladungen.
Achten Sie aufs Etikett!
Konfitüre, Marmelade, Gelee oder Chutney gibt es in großer Auswahl in jedem Supermarkt. Allerdings ist besonders Chutney häufig recht teuer. So kann ein kleines 300-g-Glas schnell zwischen 2 und 8 Euro kosten. Denn Chutney wird gern als besondere Delikatesse verkauft. Allerdings enthalten die würzig-pikanten Frucht-Gemüse-Zubereitungen Zucker: Schaut man auf die Zutatenliste, stehen Zucker oder seine Synonyme hier meist schon an zweiter Stelle. Deshalb ist es ratsam, auf die Nährwertanalyse zu schauen und den Kohlenhydratgehalt entsprechend zu berücksichtigen, ähnlich wie bei Konfitüre etc.
Lassen Sie sich bei Marmelade nicht von Aussagen wie samtig-weich im Geschmack, natürlich süß, ohne Industriezucker oder mit besonders vielen Früchten zum Kauf motivieren. Gern führen auch Bezeichnungen wie ohne künstliche Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe in die Irre. All das bedeutet nicht gleichzeitig, dass weniger Zucker enthalten ist im Vergleich zur klassischen Konfitüre. Schauen Sie bei gekaufter Ware deshalb auf die Zutatenliste und die Nährwertanalyse. All das Kleingedruckte hilft Ihnen bei der Kohlenhydratberechnung.
Wie wäre es, wenn Sie selbst fruchtige und pikante Aufstriche kochen? Leckere Rezepte, die auch Anfänger bewältigen können, finden Sie am Textende – natürlich mit Schritt-für-Schritt-Anleitung. Dann kann garantiert nichts schiefgehen.
Welcher Zucker für Marmelade und Co?
Verhältnis 3 : 1
400 g fertiger Gelierzucker *
+ 10 g Stevia-Granulat
+ 1.500 g Früchte
oder
500 g fertiger Gelierzucker 3 : 1 *
+ 1.500 g Früchte
oder
500 g fertiger Stevia-Gelierzucker *
+ 1.500 g Früchte
oder
500 g fertiger Xylit-Gelierzucker *
+ 1. 500 g Früchte
Zuckerfrei 2 : 1
250 – 500 g Stevia-Erythritol-Gemisch *
+ 1.000 g Früchte
+ 1 Tütchen fertiges Gelierpulver *
oder
120 g Erythritol oder braunes Erythritol
+ 200 – 400 g Stevia-Erythritol-Gemisch *
+ 1.000 g Früchte
+ 1 Tütchen fertiges Gelierpulver *
oder
350 g fertiger Stevia-Gelierzucker *
+ 1 000 g Früchte
oder
500 g fertiger Xylit-Gelierzucker *
+ 1.000 g Früchte
* bitte die genauen Mengenangaben auf der Verpackung des jeweiligen Herstellers beachten
Nur einwandfreie Früchte nehmen
Damit Ihre Küchenschätze ein Erfolg werden, braucht es etwas Handwerkszeug und wenige Regeln. Ganz wichtig: Verwenden Sie nur Obst und Gemüse mit einwandfreier Qualität. Es ist falsch zu denken, Früchte und Gemüse mit ersten Schimmelspuren seien für Marmelade noch brauchbar: Denn Schimmelpilze sind weitgehend hitzestabil und werden beim Kochen leider nicht zerstört.
Apropos Schimmel: Wenn Sie selbst kochen, können Sie die Menge an Zucker im Aufstrich einfach und leicht reduzieren (siehe folgenden Kasten); allerdings hat Zucker auch konservierende Eigenschaften – so kann es sein, dass zuckerreduzierte Konfitüre schneller Schimmel ansetzt als herkömmlich gezuckerte. Das ist bei gekaufter Ware ebenso der Fall.
Oberstes Gebot: sauber arbeiten!
Damit sich Schimmel gar nicht erst bildet, wählen Sie am besten kleine Gläser und bewahren angebrochene stets im Kühlschrank auf. Messer oder Löffel, mit denen Sie etwas aus dem Glas nehmen, sollten immer sauber sein! Auch wenn der Löffel lediglich zum Umrühren von Kaffee oder Tee verwendet wurde, sitzen an ihm unsichtbare Verunreinigungen; die wandern beim Verwenden des Löffels für Marmelade ins Glas.
Tipps für eine bessere Haltbarkeit:
Mit unseren praktischen Tipps werden Ihre Schätze im Glas ein voller Erfolg.
- nur frisches, einwandfreies Obst und Gemüse verwenden
- Einkochzeit und Mengen genau einhalten
- Gläser mit Schraubdeckel (Twist-Off) verwenden
- Gläser müssen komplett fettfrei und sauber sein
- kleine Gläser verwenden
- angebrochene Gläser stets im Kühlschrank aufbewahren
- nur mit sauberem Besteck etwas aus den Gläsern entnehmen
Sauberes Arbeiten ist beim Kochen von süßen Aufstrichen oberstes Gebot. Kochtopf, Löffel, Passierstab und natürlich Gläser und Schraubdeckel sollten trocken und sauber sein. Prüfen Sie die Gläser auch auf mögliche Glassplitter oder andere Reste wie Krümel. Bei zuckerreduzierten Aufstrichen haben sich Gläser mit Schraubverschluss statt mit Gummiring bewährt. Auch nachdem sie ein paarmal geöffnet wurden, schließen sie dichter ab, was ebenfalls vor Schimmel bewahrt.
Dieses Jahr: weniger Aprikosen
Jeder hat seine Lieblingssorten, die er gern als Marmelade, Mus oder Gelee genießt. Gab es im Frühjahr vereinzelt Lieferengpässe, erholt sich der Obst- und Gemüsemarkt von den starken Reiseeinschränkungen (Corona-Krise). Es gab zum Beispiel weniger Exoten im Handel, dann waren sie teilweise etwas teurer als sonst. Greifen Sie jetzt zu heimischen Früchten. Besonders beliebt sind zum Beispiel sämtliche Beerenobstsorten, auch Steinobst wie Kirschen, Pfirsiche und Pflaumen oder Kernobst wie Äpfel und Birnen.
Schneller Fruchtaufstrich ohne Zuckerzusatz – so geht’s
250 bis 300 g geputztes und gewaschenes Beerenobst wie Erd- oder Himbeeren mit einem Passierstab sämig pürieren. Nach Geschmack durch ein Sieb streichen zum Entfernen der Körnchen. Nach Geschmack Mark einer Vanilleschote und ein paar Spritzer Flüssigsüßstoff unterrühren. Mit einem Schneebesen einen Messlöffel Xanthan (pflanzliches Verdickungsmittel) kräftig unterrühren, alternativ mit einem Passierstab. In ein sauberes Glas füllen, im Kühlschrank aufbewahren.
Berechnet werden hier lediglich die Kohlenhydrate aus dem verwendeten Frischobst.
Bei Import-Aprikosen kann das Angebot in diesem Jahr mager ausfallen. Schuld daran ist zum einen (je nach Region) z. B. Mangel an Kältestunden, zum anderen sind es Frostschäden. Aprikosen lassen sich in Konfitüre oder Chutney zum Beispiel durch Pfirsiche oder Nektarinen ersetzen. Alternativ können Sie Trockenaprikosen mehrere Stunden in Wasser einweichen und dann weiterverarbeiten. Es ist kein Hexenwerk, aus Früchten und Gemüse etwas Besonderes zu kochen. Probieren Sie es aus, denn selbst gemacht schmeckt einfach am besten. Wetten?
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (7) Seite 76-78
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig