- Ernährung
Fleischloser Grillgenuss
4 Minuten
Nun laufen sie wieder auf Hochtouren: Einweg-, Gas-, Elektro- und Holzkohlegrills. Statt Salat zum Würstchen oder ein Eis zum Dessert können Sie auch Gemüse und Obst auf den Rost legen. Das eröffnet Ihnen neue Geschmackserlebnisse, probieren Sie es ruhig mal aus: Wie wäre es passend dazu mit unseren Tipps und Rezepten für Grillgenuss ohne Fleisch? Lecker und dazu auch noch gesund – da lacht das Genießer-Herz.
Würstchen, Spareribs, marinierte Steaks, Meeresfrüchte, Spieße: Die Auswahl an tierischen Produkten fürs Grillen ist groß. Doch aus dem Reich von Obst und Gemüse, vegetarischen Bratlingen und Grillkäse gibt es noch so viel mehr Köstlichkeiten, die Ihr Grillerlebnis bereichern. Oft ist es die Gewohnheit, die uns auf Bewährtes wie Würstchen setzen lässt. Oder es sind die fertig marinierten Fleischstücke aus der Kühltheke, die uns verleiten, weil sie schön praktisch und auch schon gewürzt sind.
Würzen ist weder schwierig noch aufwendig. Passende Tipps dazu finden Sie auf den folgenden Seiten. Fix und fertig marinierte und gewürzte Produkte sind meistens sehr fettreich, da zum Marinieren reichlich Öl verwendet wird. Im Hinblick auf Gewürze können hier z. B. Honig, Zucker oder andere kohlenhydrathaltige Süßungsmittel dabei sein.
Deshalb empfiehlt es sich, bei fertig verpackten marinierten Stücken auf die Zutatenliste und die Nährwertanalyse zu schauen. Wenn Sie Produkte ohne Fett- und Gewürzzugaben kaufen und selbst zubereiten, sparen Sie einiges an Kalorien und Kohlenhydraten. Außerdem wissen Sie so genau, was zum Marinieren und Würzen verwendet wurde. Und dann ist Grillen sogar eine sehr fettfreundliche Zubereitungsart.
Das sollten Sie immer beachten
Mariniertes Grillgut sollte immer in spezielle Grillschalen gelegt werden, z. B. aus Aluminium, oder in eine spezielle gusseiserne Grillpfanne, Keramik-Grillpfanne oder -schale . Und ganz gleich, ob vegetarisch/vegan, Fleisch oder Fisch: So verhindern Sie, dass Öl aus der Marinade in die Glut tropft. Denn tropfendes Fett in der Glut kann die Bildung polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) fördern: Sie sind ungesund und stehen im Verdacht, das Entstehen von Krebserkrankungen zu fördern. Achten Sie also insgesamt darauf, nichts Gegrilltes mit dunkelbrauner oder gar schwarzer Kruste zu essen.
Sollte doch einmal etwas zu dunkel geraten sein, schneiden Sie diese Stelle unbedingt ab und essen Sie sie nicht. Wenn Sie fleischfreie Produkte grillen, haben Sie noch weitere Pluspunkte: Die Gefahr durch Salmonellen oder Campylobacter ist hier viel geringer als bei Fleisch. Pflanzliche Grill-Leckereien sind zudem frei von Cholesterin und versorgen Sie mit Ballaststoffen, die für einen gemäßigten Blutzuckerverlauf und eine reibungslose Verdauung sorgen.
Ananas, Melone, Pilze, Mais: Wasserarmes besonders geeignet!
Zum Grillen eignen sich wasserarme Sorten besonders gut. Sehr wasserreiche Gemüse wie Spinat, Gurken, Mangold oder Sauerkaut lassen sich schwer grillen. Tiefgekühlter Blattspinat kann aufgetaut und gründlich ausgedrückt werden – das entfernt einen Großteil der Flüssigkeit. Dann passt er gut als Bestandteil von Gemüsepäckchen mit Feta oder Mozzarella.
Salzen Sie die meisten Gemüse vor dem Grillen, wenn überhaupt, nur wenig: Es fördert den Flüssigkeitsverlust, und das Gemüse bekommt eine lappige Konsistenz. Kräuter und Gewürze sind schon vor dem Grillen möglich. Salzen können Sie das fertig gegrillte Gemüse im Nachhinein.
Prima auf dem Grill machen sich Zucchini, Auberginen, Paprika, Gemüsezwiebeln, Pilze, insbesondere Champignons, Blumenkohl, Fenchel, Broccoli, Kürbis sowie Maiskolben (kohlenhydrathaltig) und Möhren. Außer bei Fenchel, Broccoli und Champignons bietet es sich an, diese Gemüsesorten vorab kurz in wenig Wasser im Topf oder der Mikrowelle (ohne zusätzliches Wasser) vorzugaren. So haben sie auf dem Grill nur eine kurze Grillzeit von 5 bis 10 Minuten, je nach Einstellhöhe des Grillrosts.
Die besten Tipps für kulinarische Grillfreuden
Sie brauchen nicht viel, um aus einfachen Zutaten ganz besondere Leckereien fürs Grillen herzustellen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Zutaten für Marinaden zum Einlegen oder Würzen:
- gehackte frische Kräuter, Tiefkühl- oder Trockenkräuter: Rosmarin, Thymian, Majoran, Knoblauch, Ingwer, Kerbel, Koriander, Petersilie, Schnittlauch, Dill
- Gewürze: frisch gemahlener Pfeffer und Chili, Paprikapulver mild und scharf, Curry, Kurkuma, Thai-Curry, Zitronengras, Zimtpulver, Vanillemark
- Süße: flüssiger Süßstoff, Erythrit
- Flüssiges zum Marinieren: Zitronen-/Limettensaft, Essige, Sojasoße, Hoisin- oder Teriyaki-Soße, wenig Öl mit Gewürzen und Kräutern gemischt, kleine Mengen Pesto<7li>
Zubereitungstipps
- Gemüse, je nach Sorte, kurz vorgaren, dann würzen, vor dem Grillen wenig oder nicht salzen, nach dem Grillen evtl. kleine Mengen Salz zugeben
- Gemüse mit Gewürzen und wenig Öl in einen Klarsichtbeutel geben, verschließen, kräftig schütteln – so wird jedes Stück gleichmäßig mit Gewürzen und Öl benetzt
- Kartoffeln und Süßkartoffeln vorkochen, in Folie wickeln und am Rand des Grills warmhalten
- fertige Fleischalternativen aus Soja, Seitan, Lupinen, Tempeh auf einem Grillrost garen; meist ist die Grillzeit kurz, da sie bereits vorgegart sind
Die besten Gemüsesorten zum Grillen
- Auberginen
- Artischocken
- Blumenkohl und Broccoli
- Fenchel
- Gemüsezwiebeln
- Kartoffeln und Süßkartoffeln (enthalten Kohlenhydrate)
- Kürbis
- Lauch
- Maiskolben (enthalten Kohlenhydrate)
- Möhren
- Paprika
- Pilze wie Champignons
- Romana-Salat, Radicchio, Chicorée
- Sellerie
- Zucchini
Die besten Obstsorten zum Grillen (enthalten Kohlenhydrate)
- Ananas
- Äpfel
- Aprikosen
- Bananen
- Birnen
- Blaubeeren
- Feigen
- Honigmelone
- Mango
- Nektarinen
- Papaya
- Pfirsiche
- Pflaumen
- Trauben
- Wassermelone
Welches Öl zum Grillen?
- Erdnussöl
- Rapsöl
- Sonnenblumenöl
- Sesamöl
- Sojaöl
Sogar Chicorée, halbierte Romanasalatherzen oder Radicchio lassen sich grillen: Hier ist die Grillzeit sehr kurz, sonst trocknen die Blätter, werden braun und ungenießbar. Sehr lecker vom Grill schmecken Obstsorten wie Mangostücke, frische Ananasscheiben, Wasser- und Honigmelone, Bananen, Pfirsiche, Aprikosen, Nektarinen, Feigen sowie Äpfel und Birnen. Mit etwas Zitronensaft beträufelt und einem süßen Dip (Tipps siehe obigen Kasten) sind sie ein leckeres Dessert.
Die jeweiligen Kohlenhydratmengen der Früchte entnehmen Sie bitte einer Kohlenhydrataustauschtabelle. Empfehlenswert sind frische oder tiefgekühlte Früchte ohne jegliche Zusätze. Herkömmliches Kompottobst ist gezuckert, sehr weich und wird auf dem Grill schnell matschig und ist deshalb wenig sinnvoll.
Vegetarische Fleischalternativen
Die Nachfrage an vegetarischen Alternativen zu Fleisch und Wurst steigt: Die Lebensmittelbranche verbuchte im vergangenen Corona-Jahr sogar einen leichten Rückgang beim Fleischkonsum. Mittlerweile gibt es sehr gute Alternativen, die geschmacklich mit Fleisch konkurrieren können: vegetarische Grillwürstchen, Burger etc. Auf Basis von Soja, Tofu, Tempeh, Seitan, Lupinen oder Linsen-/Erbseneiweiß gibt es im Supermarkt oder Discounter Produkte, die in Geschmack und Optik klassischem Fleisch sehr ähneln.
Ein Klassiker ist Tofu, der aus geronnenem Sojabohnensaft gewonnen wird. Sein Geschmack ist neutral, sodass er sich sehr gut zum Marinieren eignet. Er lässt sich in Scheiben, gewürfelt am Spieß oder als Bestandteil von Füllungen grillen. Einen intensiveren Geschmack bietet z. B. Räuchertofu. Seine Verarbeitung ist sehr einfach, und selbst gewürzt wird aus einem neutralen Tofu ein leckeres Grill-Gericht – jenseits von Fleisch, Speck und Würstchen.
Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von Seitan gehört? Er besteht aus Weizeneiweiß, enthält viel Pflanzeneiweiß, wenig Fett und ist cholesterinfrei. Seine fleischähnliche Konsistenz eignet sich ideal zum Grillen. So gibt es Steaks, Würstchen, Burger oder Alternativen zur Hähnchenbrust auf Seitan-Basis. Probieren Sie es einfach einmal aus. Mit unseren Praxistipps auf der nächsten Seite wird der nächste Grill-Abend ein kulinarischer Hochgenuss.
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (6) Seite 78-80
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig