- Ernährung
Mit dem Rücken zur Wand
2 Minuten
Wenn ein Arzt in einem Fall einfach mal nicht weiter weiß, sollte er sich nicht zieren, Kollegen um Rat zu fragen, meint Dr. Hans Langer.
Manchmal stehen die Ärzte mit dem Rücken zur Wand. Glauben Sie vielleicht nicht, ist aber so!
Zumeist geschieht dies, wenn wir Patienten mit Symptomen haben, die wir keinem Krankheitsbild zuordnen können. Unlängst las ich in einer medizinischen Fachzeitschrift, dass es mittlerweile mehr als 30 000 beschriebene Krankheitsbilder gibt. Ein guter Arzt kennt davon vielleicht 300 – und bei weiteren 200 weiß er vielleicht, in welche Fachrichtung das Krankheitsbild gehört. Was tun, wenn man mit den Symptomen eines Patienten überhaupt nichts anfangen kann?
So ging es auch mir mit einer langjährigen Patientin, die sich von einem schweren grippalen Infekt einfach nicht erholen wollte: Nachdem ich sie anfänglich vertrösten konnte, dass wohl ein etwas hartnäckiges Virus vorliegt, wurde aber auch mir als Arzt etwas mulmig, als nach drei Wochen immer noch heftige Beschwerden bestanden und weitere Symptome hinzukamen. Natürlich merkt auch ein Patient sehr schnell, dass der Arzt mit seinem Latein offenbar am Ende ist – was natürlich nicht gut ist.
Stundenlang wälzte ich Bücher und recherchierte im Internet, wie die Beschwerden bei meiner Patientin einzuordnen seien. Was mir aber letztendlich half, war mein gutes Netzwerk aus unzähligen Kollegen, die ich im Laufe meiner Tätigkeit als Arzt kennen- und schätzen gelernt habe. So rief ich meinen alten Studienfreund Jörg in Frankfurt an, der dort mittlerweile ein großes Facharztzentrum betreibt.
Ich schilderte ihm die Symptome, und gemeinsam kam uns der Geistesblitz, dass die verschleppte Virusinfektion meiner Patientin zu einer überschießenden Immunreaktion geführt hatte.
Diese ließ sich mit einfachen Medikamenten recht gut in den Griff bekommen, und nach wenigen Tagen ging es meiner Patientin wieder gut. “Danke, Herr Dr. Langer”, sagte sie und brachte mir eine Flasche meines Lieblings-Rieslingweins mit. “Danke, Jörg”, sagte ich im Stillen zu mir, “die Flasche werden wir wohl gemeinsam trinken.”
von Dr. Hans Langer

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (4) Seite 82
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bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 20 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 17 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.