- Ernährung
Mit gutem Umweltgewissen essen
5 Minuten
Auf Fleisch verzichten, Plastik einsparen und am besten nicht fliegen … Die Liste der Dinge, die jeder Einzelne für den Planeten tun kann, lässt sich beliebig verlängern. Doch wo fängt man an – Stichwort: wegwerfen oder doch noch essen? – und was lässt sich auf Dauer beibehalten? Verschwendung durch falsches Auswählen, Lagern und Zubereiten schadet dem Klima. Wir geben Ihnen Tipps, was sich im Alltag problemlos verändern lässt.
Schon wieder das Thema Klimawandel, da kann ich als Einzelperson doch gar nichts ausrichten!“ Ist Ihnen das auch schon einmal so durch den Kopf gegangen? Optimal wäre es, wenn sich alle Länder stärker mit dem Thema Erderwärmung beschäftigen würden. Deutschland allein kann den Klimawandel nicht aufhalten.
Allerdings lohnt es sich, einen Beitrag zu leisten. So lag die jährliche Pro-Kopf-Kohlendioxid-Emission 2006 bei 10,1 Tonnen und ist in den letzten Jahren zumindest leicht gesunken: Laut Angaben des Statistikportals statista.de betrug sie 2018 immerhin nur noch 8,6 Tonnen pro Kopf. Dennoch ist dieser Wert im internationalen Vergleich leider noch verhältnismäßig hoch. Im Schnitt lag die CO₂-Emission im Jahr 2016 weltweit bei 4,8 Tonnen pro Kopf. Wenn sich Millionen Menschen hierzulande klimabewusster verhalten, kann dies schon zum Umweltschutz beitragen.
Einkaufen mit Zettel und Köpfchen
Sie wissen sicher schon, dass eine Einkaufsliste in vielerlei Hinsicht sinnvoll ist. So kaufen Sie nur das, was Sie tatsächlich auch brauchen, lassen sich nicht von Großpackungen und Sonderangeboten verleiten und sparen so auch noch Geld. Das tut Gewicht und Blutzucker gut, denn unnötige Vorräte verleiten zum Essen, auch wenn man eigentlich satt ist.
Mehr noch: Ein üppiger Vorrat trägt oft dazu bei, dass Lebensmittel in Vergessenheit geraten. Sie bleiben in der hintersten Schrankecke stehen und irgendwann ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten. Meistens wandern sie ungeöffnet in den Müll. Schade um das Lebensmittel und belastend für die Umwelt.
Beim Lebensmitteleinkauf muss es auch nicht immer das Produkt mit dem längsten Mindesthaltbarkeitsdatum sein. Essen Sie das Lebensmittel ohnehin in Kürze, nehmen Sie die Ware mit der kürzeren Mindesthaltbarkeit. Oft sind Produkte mit kurzer Mindesthaltbarkeit sogar etwas im Preis reduziert. Wählen Sie diese aus, helfen Sie so aktiv mit, dass Supermärkte solche Produkte nicht in den Müll werfen.
Nicht sofort wegwerfen
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist überschritten – das kommt vor. Bevor es für Joghurt, Käse, Eier, Mehl oder Haferflocken nur die Ausfahrt in den Müll gibt, vertrauen Sie Ihren Sinnen: Riechen, sehen und schmecken Sie. Und siehe da: Das meiste macht keinen verdorbenen Eindruck und schmeckt wahrscheinlich noch einwandfrei.
Geben Sie diesen Lebensmitteln eine zweite Chance! So tragen Sie dazu bei, aktiv Lebensmittel zu retten. Denn rund 55 Kilogramm davon wirft jeder Bundesbürger jedes Jahr viel zu voreilig weg. Meistens sind es Gemüse, Salat, Obst und Backwaren. Doch aus Obst mit Dellen oder braunen Stellen oder Gemüse mit ein paar welken Blättern lässt sich noch einiges zubereiten – z. B. Eintöpfe, Saucen, Aufläufe, Smoothies, Obstsalat, Konfitüre, süßes und pikantes Gebäck, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Das schont den Geldbeutel und die Umwelt. Denn wird es in die Tonne geworfen, muss Ersatz her. Für dessen Produktion braucht es wieder Ackerflächen, Wasser und Energie, außerdem entsteht CO₂ und beim Transport auch noch Feinstaub. Werfen Sie zum Beispiel ein Kilogramm Äpfel weg, wird dabei die Menge von fünf mit Wasser gefüllten Badewannen einfach mal eben verschwendet.
Die besten Tipps für ein besseres Klima
Einkaufen
- Prüfen Sie vor dem Einkauf Ihre Vorräte in Vorratsschrank, Kühlschrank und Tiefkühltruhe.
- Schreiben Sie einen Einkaufszettel.
- Nehmen Sie Behälter z. B. für Schnittkäse oder Wurst mit ins Geschäft und lassen diese dort direkt befüllen.
- Statt dünner Plastiktüten nehmen Sie zu jedem Einkauf Stoffbeutel oder wiederverwendbare Recycling-Plastiknetze (werden in jedem Supermarkt in der Frische-Abteilung angeboten) mit.
- Soll es etwas vom Imbiss oder dem Bäcker sein, nehmen Sie auch hier eigene Behälter mit und lassen diese befüllen.
- Bevorzugen Sie loses Obst und Gemüse statt solches in Plastik oder mit Umverpackung.
- Werfen Sie einen Blick aufs Mindesthaltbarkeitsdatum – soll etwas in Kürze gegessen werden, muss es nicht unendlich lange haltbar sein und ist so oft auch günstiger.
- Bevorzugen Sie regionale und saisonale Produkte. Das geht neben Obst und Gemüse auch bei Eiern, Fleisch und Backwaren.
- Bevorzugen Sie generell Lebensmittel mit wenig Plastikverpackung.
Haushalten und Kochen
- Benutzen Sie statt Alu- und Frischhaltefolie wiederverwendbare Behälter, z. B. solche aus recyceltem Plastik oder Glas.
- Bienenwachstücher zum Einwickeln von Lebensmitteln und Butterbroten lassen sich oft wiederverwenden.
- Wählen Sie wiederverwendbare Deckel für Schalen/Becher, statt Produkte mit Plastikdeckel zu kaufen.
- Trinken Sie Leitungswasser oder selbst aufgesprudeltes Wasser aus Glasflaschen statt Wasser aus Plastikflaschen.
- Benutzen Sie statt Einwegbecher einen Thermobecher für kalte und warme Getränke.
- Wurde zu viel gekauft: Frieren Sie rechtzeitig ein, statt wegzuwerfen.
- Werfen Sie Lebensmittel mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht direkt weg, sondern testen Sie erst Geruch und Geschmack.
- Verarbeiten Sie welkes Obst und Gemüse z. B. als Auflauf, Eintopf, Sauce, Konfitüre oder in süßem und pikantem Gebäck.
- Füllen Sie Reste von Kräutern, Crème fraîche oder Zitronensaft in Eiswürfelbehälter und frieren sie ein.
- Füllen Sie zu viel Gekochtes direkt um und lagern es in Kühlschrank oder Gefriertruhe.
- Überdenken Sie Ihren Fleisch- und Wurstkonsum und essen Sie mindestens jeden zweiten Tag fleischfrei.
- Regeln Sie Hitze und damit Strom bewusst beim Kochen und Backen: Nicht alles muss die ganze Zeit auf höchster Stufe gekocht, gebacken oder gebraten werden.
- Nutzen Sie, statt ständig Geschirr von Hand zu spülen, die Energiesparprogramme der Spülmaschine.
- Bevorzugen Sie biologisch abbaubare Haushaltsreiniger.
Für Produktion, Transport und Kühlung der Früchte entstehen 550 Gramm CO₂. Bei der Produktion eines Kilogramms Käse sind es 5.060 Liter Wasser und 8.510 Gramm Treibhausgase, und ein Kilogramm Rindfleisch verbraucht satte 15.420 Liter Wasser und 13.310 Gramm CO₂.
Mahlzeiten zu planen, hilft nicht nur dabei, Kalorien und Kohlenhydrate im Auge zu behalten, sondern ist auch gut für Ihr Portemonnaie und die Umwelt. Bevor Sie aus Gewohnheit oder aufgrund von Prospekten mit Sonderangeboten Nudeln, Mehl oder Eier auf Ihren Einkaufszettel schreiben, prüfen Sie, was sich noch im Vorrat befindet. Es ist sinnvoll, erst einmal angebrochene Lebensmittel zu verbrauchen und erst dann für Nachschub zu sorgen.
Lebensmittel richtig lagern
Damit Lebensmittel frisch bleiben, lagern Sie sie entweder in der ungeöffneten Verpackung oder füllen sie, wenn angebrochen, in fest verschließbare Behälter um und beschriften diese entsprechend. Haben Sie doch einmal mehr eingekauft als geplant oder gibt es der Vorrat her, frieren Sie Lebensmittel oder fertig gekochte Speisen ein. Lagern Sie Frischfleisch und -fisch, je nach Stück, maximal ein bis zwei Tage kühl. Hackfleisch sollten Sie immer möglichst schnell verarbeiten oder zügig einfrieren.
Bewahren Sie Eier mit der Spitze nach unten auf, das hält sie länger frisch. In der Regel sind Eier bis zu zwei Wochen nach ihrem deklarierten Mindesthaltbarkeitsdatum noch genießbar. Entfernen Sie bei Kohlrabi, Möhren und Radieschen das Blattgrün, so bleibt das Gemüse länger knackig und frisch. Frische Kräuter wickeln Sie am besten in ein feuchtes Tuch und lagern sie im Gemüsefach und nicht in einem mit Wasser gefüllten Glas auf der Fensterbank.
Sie sehen, es ist gar nicht so schwierig, einiges zu verändern – das tut Ihrer Gesundheit und der Umwelt gut. Und auf der nächsten Seite finden Sie eine Fülle an Tipps für klimafreundliches Einkaufen, Haushalten und Kochen.
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (4) Seite 76-78
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig