Nüsse – lecker und gesund

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Nüsse – lecker und gesund

Sie sind die Stars gesunder Knabbereien – und dazu noch heimisches Superfood. Essen Sie öfter Nüsse, denn ihre Inhaltsstoffe tun der Gesundheit so richtig gut. Wie viele Nüsse es täglich sein können, warum sie bei Diabetes so gesund sind und was sie mit dem Thema Abnehmen zu tun haben, lesen Sie hier. Und damit Sie so richtig auf den Geschmack kommen, haben wir für Sie leckere Rezepte mit Haselnüssen, Cashewkernen, Walnüssen und Co entwickelt.

Knapp zweieinhalb Kilo Nüsse und Kerne isst der deutsche Durchschnittsbürger im Jahr. „Aber Nüsse sind doch so fettig, davon nimmt man nur unnötig zu!“ Kennen Sie diese Warnung? Wie gut, dass Forschende mit neuen Untersuchungen zu ganz anderen Ergebnissen kommen.

Und so ist heute klar: Nüsse gehören zur Gruppe der Lebensmittel mit einem besonders hohen Mehrwert für die Gesundheit. Sie enthalten hochwertige und lebenswichtige pflanzliche Fette, Eiweiß und meist wenige Kohlenhydrate, dazu Vit­amine, zum Beispiel Vitamin E, B-Vit­amine und Folsäure und außerdem Mineralstoffe, Spu­ren­elemente und Ballaststoffe. Sie sehen: Nüsse sollten unbedingt auf Ihren Speisezettel.

Schützen Nüsse vor Übergewicht?

Trotz ihres hohen Fett- und damit Kaloriengehalts ist eine tägliche Portion Nüsse und/oder Kerne mit einer Menge von 25 bis 30 Gramm kein Dickmacher. Mit dieser Portionsgröße essen Sie zwischen 165 und 215 Kilokalorien, je nach Sorte.

Dabei liegt der Fettgehalt bei 45 bis 75 Prozent. Auch das ist von Sorte zu Sorte verschieden. So haben Cashewkerne den niedrigsten Fett- und dafür den höchsten Kohlenhydratanteil (42 g Fett und 31 g Kohlenhydrate pro 100 g). Den höchsten Fettgehalt haben Macadamianüsse mit 73 g pro 100 g. Am niedrigsten liegt der Kohlenhydratanteil bei Mandeln, Macadamia-, ­Para- und Pekannüssen mit jeweils 4 g Kohlenhydraten in 100 g Kernen/Nüssen.

Nüsse und Kerne stellen sich vor


Nüsse und Kerne sollten einen weißen oder cremefarbenen Kern haben. Sind sie schrumpelig, gelblich-braun oder riechen ranzig, sind sie verdorben. Kaufen Sie deshalb besser lose oder in Klarsichtbeuteln verpackte Ware. So können Sie schnell erkennen, wie frisch die Nüsse/Kerne sind. Wählen Sie generell Nüsse pur – ohne Salz, Gewürze, Honig etc.

Cashews/Cashewkerne
  • pro 100 g: 570 kcal, 42 g Fett, 18 g Eiweiß, 31 g Kohlenhydrate, 3 g Ballaststoffe
  • besonders reich an der essenziellen Aminosäure Tryptophan – in kaum einem anderen Lebensmittel ist der Anteil derart hoch
Erdnüsse
  • pro 100 g: 567 kcal, 48 g Fett, 25 g Eiweiß, 8 g Kohlenhydrate, 11 g Ballaststoffe
  • die meistverzehrte Nuss weltweit – ­allerdings gehört die Erdnuss botanisch gesehen zu den Hülsenfrüchten
Haselnüsse
  • pro 100 g: 644 kcal, 62 g Fett, 12 g Eiweiß, 11 g Kohlenhydrate, 8 g Ballaststoffe
  • die Türkei ist weltweit der größte Haselnuss-Exporteur
  • besonders reich an einfach ungesättigten Fettsäuren
Macadamianüsse
  • pro 100 g: 687 kcal, 73 g Fett, 8 g Eiweiß, 4 g Kohlenhydrate, 11 g Ballaststoffe
  • ihre Schale ist extrem hart, deshalb kommen sie geschält in den Handel
  • haben in der Nussfamilie den höchsten Gehalt an gesättigten Fettsäuren
Mandeln/Mandelkerne
  • pro 100 g: 577 kcal, 54 g Fett, 19 g Eiweiß, 4 g Kohlenhydrate, 15 g Ballaststoffe
  • Bittermandeln nicht roh verzehren
  • Gehalt an Kalzium, Kalium und Magnesium höher als bei Nüssen
Paranüsse
  • pro 100 g: 670 kcal, 67 g Fett, 14 g Eiweiß, 4 g Kohlenhydrate, 7 g Ballaststoffe
  • sind besonders reich an Selen
  • im Kühlschrank lagern, schnell verbrauchen
Pekannüsse
  • pro 100 g: 703 kcal, 72 g Fett, 9 g Eiweiß, 4 g Kohlenhydrate, 9 g Ballaststoffe
  • haben im Herbst und Winter Hochsaison
  • ihr Geschmack ist buttrig und etwas süß, daher ideal zum Backen
Walnüsse
  • pro 100 g: 662 kcal, 63 g Fett, 14 g Eiweiß, 11 g Kohlenhydrate, 6 g Ballaststoffe
  • Nüsse mit dem höchsten Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren
  • gemahlene Walnüsse nehmen leicht Fremdgerüche an

Studienergebnisse der letzten Jahre zeigen übrigens keinen direkten Zusammenhang zwischen Nusskonsum und Gewichtsverlauf. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So wird vermutet, dass der menschliche Organismus einen Teil der Energie aus Nüssen ungenutzt wieder ausscheidet. Auch der hohe Ballaststoffgehalt (zwischen 3 und 15 g pro 100 g) sowie ihr guter Sättigungseffekt tragen dazu bei. Zudem wird ein möglicher Einfluss auf den Energiestoffwechsel diskutiert. So bietet es sich an, Nüsse im Austausch gegen fettreiche tierische Lebensmittel zu essen.

Nüsse aus Sicht der Forschung

Forscher untersuchten einzelne Nusssorten im Hinblick auf ihre gesundheitlichen Wirkungen. In einer Sichtung und Auswertung von 27 Studien (Meta-Analyse) zu Walnüssen zeigt sich, dass eine moderate Walnussmenge von bis zu 35 g täglich positive Wirkungen auf Körpergewicht und Taillenumfang haben kann. In einer anderen Studie zu Walnüssen wird der regelmäßige Verzehr mit einer positiven Wirkung auf die geistige Fitness im Alter bestätigt.

Eine weitere Studie befasste sich mit der Wirkung des Verzehrs von Cashewkernen auf die Gesundheit von Menschen mit Typ-2-Dia­betes. Dabei schlussfolgerten die Forscher, dass ein regelmäßiger Genuss von Cashewkernen das Verhältnis von LDL- und HDL-Cholesterin verbessert. Auch Mandeln können der Gesundheit Gutes tun: Wissenschaftler beobachteten in einer kleinen Studie mit 128 Teilnehmern, dass ein täglicher Konsum von Mandeln über drei Monate sich positiv auf den Blutdruck und die Tri­gly­zeride auswirkt.

Dies sind nur wenige Beispiele, die zeigen, wie gesund Nüsse für Menschen sein können. Statt salziger oder süßer Knabbereien wären sie eine gute und dazu auch noch gesunde Alternative. Obendrein machen sie besser satt als Flips, Chips oder Salzstangen und kurbeln die Verdauung auf natürliche Weise an.

Praxistipps für Nüsse und Kerne

Obwohl Nüsse und Kerne das ganze Jahr im Handel angeboten werden, steigt die Nachfrage in der kühlen Jahreszeit besonders. Das liegt wohl auch daran, dass jetzt die Zeit fürs Backen von Kuchen und Plätzchen beginnt.

Lagern Sie alle Nüsse zu Hause stets kühl, dunkel und trocken. Wärme, Licht und Feuchtigkeit verkürzen ihre Haltbarkeit. Füllen Sie gemahlene Nüsse in luftdicht verschließbare Behälter und kennzeichnen Sie diese mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Geschälte Nüsse lassen sich auch einfrieren und bleiben so bis zu einem Jahr haltbar. Füllen Sie sie dazu am besten in Portionen ab und legen Sie sie in fest verschließbaren Behältern in die Gefriertruhe. Nüsse und Kerne passen zu Salaten, Fisch, Pasta, Obst, zu Müsli und Desserts – lassen Sie sich von unseren Rezepten verführen und inspirieren.


Autorin:

Kirsten Metternich von Wolff
Diätassistentin DKL und DGE
Hildeboldstraße 5, 50226 Frechen-Königsdorf

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (10) Seite 80-82

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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