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Was haben eigentlich Endothelzellen und Schokoladenplätzchen miteinander zu tun? Darüber hat sich Alex Adabei Gedanken gemacht …
“An was denkst du?”, fragt mich mein Mann. “An mein Endothel und die Endothelzellen”, antworte ich knapp. Ab und zu schiebe ich mir ein kleines Schokoladenplätzchen in den Mund. Ich versinke noch tiefer in Gedanken. In meinem Kopf geht es drunter und drüber: Arteriosklerose, Schaumzellen, fibröse Kappe, Plaqueruptur … Mist, dieser Artikel von Dr. Schmeisl, ihnen sicherlich als Autor des Diabetes-Kurses bekannt, geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Kann man sich nicht mal mehr in Ruhe ein Weihnachtsbäuchlein anfuttern?
Der Text von Dr. Schmeisl ist für richtige Profis gedacht. Ich verstehe ihn nicht bis ins kleinste Detail, aber genug, um zu wissen: Dieses Endothel ist verflixt wichtig. Es kleidet alle unsere Blutgefäße aus und produziert Substanzen, die bei der Regulation des Blutdrucks eine wichtige Rolle spielen. Das Endothel hat außerdem Einfluss auf die Fließfähigkeit des Blutes und regelt den Austausch von Stoffen zwischen Gewebe und Blut.
Das funktioniert natürlich alles nur so lange reibungslos, wie das Endothel in Ordnung ist. Ist es nicht in Ordnung, entsteht Arteriosklerose, landläufig auch Gefäßverkalkung genannt. Dabei werden durch Einlagerung von Cholesterin, Fettsäuren und auch Kalk in die Blutgefäße die Gefäßwände dicker und härter, das Blut kann nicht mehr ungehindert fließen.
Besonders gemein ist, dass wir ganz lange nicht merken, dass sich am Endothel etwas tut. Erst wenn kaum mehr Blut fließt, wird die Arteriosklerose spürbar – und am Ende kann es sogar zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. Der Diabetes kann das Endothel noch zusätzlich schädigen, schreibt Dr. Schmeisl. Ungesunde Ernährung natürlich auch. O je, dazu gehören leider auch meine Schokoladenplätzchen!
Es gibt unvorstellbar viele Endothelzellen – ein Erwachsener hat 10 000 Milliarden davon. Jede dieser Zellen ist für sich winzig klein – und doch so unfassbar wichtig für unsere Gesundheit. Oft achten wir jedoch nicht auf die kleinen Dinge. Dabei können sie etwas ganz Großesauslösen – z. B. einen Herzinfarkt, der unser Leben für immer verändert oder sogar beendet. Deshalb dürfen wir das Kleine nicht gering schätzen: Alles fängt einmal klein an, das Gute wie das Schlechte. Bei einigen Schokoladenplätzchen müssen wir darum auch an unsere winzigen Zellen denken.
Es geht auf Weihnachten zu, und meine Gedanken wandern nun weg von den Endothelzellen nach Bethlehem, wo vor über 2 000 Jahren aus der Geburt eines kleinen Kindes eine große Hoffnung gewachsen ist, die so viele heute noch in sich tragen. Frohe Weihnachten!
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Fax: (06131) 9 60 70 90, E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (12) Seite 74
5 Minuten
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