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Das Internetportal
Im Rahmen seines umfangreichen Sprach-Angebots – neben Deutsch gibt es einen Großteil der Inhalte auch auf Englisch, Türkisch, Russisch und Polnisch – hält das Informations-Portal zusätzlich Erläuterungen in Leichter und Einfacher Sprache bereit. Diese sind gekennzeichnet durch das bekannte Symbol für Einfache und Leichte Sprache: ein stilisierter Kopf hinter einem aufgeschlagenen Buch. Das Symbol zweier bewegter Hände führt auf dem Portal zu Videos in deutscher Gebärdensprache. All diese Seiten richten sich an Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
Sprache dient der Verständigung. Doch sie kann auch zu Missverständnissen, Nichtverstehen und Ablehnung führen. In gesprochener Sprache ist das Gesagte flüchtig. Einmal ausgesprochen, ist ein Satz nur noch im Gedächtnis vorhanden, wird dort womöglich unvollständig abgespeichert und verblasst mit der Zeit. Ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt beispielsweise ist meist recht kurz und enthält oft viele Informationen. Manches davon ist womöglich neu und unbekannt.
Geschriebene Sprache jedoch bleibt. Ein Satz kann wiederholt gelesen werden, ein Text aufbewahrt, der Link zu einer Website gespeichert. Die Information ist nachhaltiger. Zusammenhänge werden verständlicher. Jedoch ist ein Zwischenschritt erforderlich, damit die interessierte Person die Information aufnehmen und verarbeiten kann: das Lesen. Hier setzen Leichte und Einfache Sprache an. Verständliche Wörter, kurze Sätze und logischer Aufbau des Textes sind Stilmittel, die das Lesen erleichtern. Das fördert die Aufmerksamkeit – somit auch die Aufnahmefähigkeit und das Verstehen.
Beim Verstehen von komplizierten Zusammenhängen, bei denen es oft von Fachbegriffen wimmelt, helfen einfache und anschauliche Erklärungen. Für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ist dies jedoch meistens noch nicht ausreichend.
Ob Lese-Rechtschreib-Schwäche, andere Muttersprache, Gehörlosigkeit, geistige Einschränkung, beginnende Demenz oder Mangel an Konzentration: Texte in Leichter und Einfacher Sprache erleichtern und vereinfachen das Lesen und Verstehen von Texten. Das gilt auch beim Thema Diabetes mit all seinen verschiedenen Erscheinungsformen, medizinischen Zusammenhängen und alltäglichen Herausforderungen.
Die Einfache Sprache ist ein Zwischenbereich zwischen Leichter Sprache und Standard-Sprache. Dabei kann "Standard" auch unterschiedlich sein, je nachdem, was eine Person an Kenntnissen und Erfahrungen mitbringt.
In Einfacher Sprache sollten zum Beispiel möglichst keine Fremdwörter verwendet werden. Ist dies nicht möglich, wird ihre Bedeutung bei der ersten Nennung erklärt. Das darf gern in mehreren Sätzen erfolgen. Ein Beispiel: "Ziel der Forschenden war es, die Krankheits-Häufigkeit (Prävalenz)des Typ-1- und Typ-2-Diabetes zu schätzen.Prävalenzist ein Fachbegriff für die Krankheits-Häufigkeit. Sie sagt aus, welcher Anteil der Menschen in der Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines Zeitraums zum Beispiel an einer Erkrankung erkrankt ist."
Ein weiterer Aspekt Einfacher Sprache ist die Formulierung in aktiver statt passiver Form: "Das Gerät misst die Blutzucker-Konzentration und gibt den Wert digital an." Dies versteht man besser und schneller als das Folgende: "Durch das Gerät wird die Blutzucker-Konzentration gemessen und der Wert digital angegeben."
Es ist einfacher, Zusammenhänge zu erfassen, die mit Verben geschildert werden und keine Substantivierungen von Verben enthalten. Nicht gut wäre zum Beispiel: "Eine Steigerung der körperlichen Aktivität, Ernährungs-Umstellung und weitere Lebensstil-Maßnahmen reichen nicht für alle Menschen mit Typ-2-Diabetes als Behandlung aus." Besser wäre: "Manche Menschen mit Typ-2-Diabetes bewegen sich mehr, verändern ihre Mahlzeiten und ihr Leben. Aber das genügt nicht immer, um die Erkrankung zu behandeln."
Auch Prozent-Zahlen können anschaulicher dargestellt werden: Statt "70 Prozent der Personen" kann es heißen "70 von 100 Personen". Oder es folgt eine Erklärung: "25 Prozent (jede 4. Person)".
Optisch können zusammengesetzte Begriffe durch einen Bindestrich, wie bei "Diabetes-Medikament", oder einen Medio-Punkt getrennt werden. Den Medio-Punkt verwendet man bei langen zusammengesetzten Wörtern, die man nicht mit einem Bindestrich versehen würde. Er sitzt in mittlerer Höhe zwischen den Wörtern, zum Beispiel bei Lebens·stil.
Mit dem Medio-Punkt befindet man sich bereits in der Leichten Sprache. Diese ist seit 2011 rechtlich verankert in der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung 2.0 (BITV 2.0), mit der die UN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt wurde. Die Redaktion der Website diabinfo.de hat ihre Seiten in Leichter und in Einfacher Sprache zusammen mit der Forschungsstelle Leichte Sprache an der Universität Hildesheim nach deren Regelwerk erstellt.
Die Leichte Sprache macht es den Lesenden noch leichter – der Definition nach so leicht, dass es Menschen, die viel lesen, befremdlich anmuten mag: Sätze ganz ohne Komma, mit so wenigen Wörtern wie möglich, keine Verneinungen. Jeder Satz beginnt in einer neuen Zeile. So manches Wort wird im Folgesatz erklärt und dieser Folgesatz wird oft eingerückt. Dann wird der eigentliche Text, nun wieder nicht eingerückt, fortgesetzt.
Das ist ungewohnt für Menschen, bei denen das Lesen eher unbewusst geschieht. Aber es ist wichtig und zielführend für Personen, für die Buchstaben eher abschreckend wirken und sie nicht nur Mittel zum Zweck sind.
Oft ist auch das Vorlesen eines Textes eine Alternative zum Lesen. Hierfür gibt es im Internet technische Möglichkeiten wie Screen-Reader. Häufig wird einem die Möglichkeit, sich den Text vorlesen zu lassen, auch durch ein Symbol wie einen Lautsprecher angeboten, direkt verbunden mit einem Link, wie es zum Beispiel auch die Website diabetes-online.de anbietet.
Das nationale Diabetes-Informationsportal diabinfo.de bietet aktuelle, neutrale und wissenschaftlich geprüfte Informationen zu allen Formen des Diabetes mellitus an. Es ist ein gemeinsames Angebot von Helmholtz Munich, des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Die Förderung erfolgt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Bundesministerium für Gesundheit sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die Menü-Punkte “Leichte Sprache” und “Gebärdensprache” befinden sich in der oberen Menü-Leiste neben der Möglichkeit, die Sprache auszuwählen.Für gehörlose Menschen stehen auf diabinfo.de drei Videos in deutscher Gebärdensprache zur Verfügung.
Für gehörlose Menschen stehen auf diabinfo.de drei Videos in deutscher Gebärdensprache zur Verfügung.
Wenn aber das Hören beeinträchtigt ist? Hier setzt die Gebärdensprache für Gehörlose an. Auf diabinfo.de stehen für Personen, die sich mit Gebärdensprache verständigen, drei Videos bereit. In diesen Filmen werden dieselben Inhalte vermittelt wie auf den Seiten in Leichter und Einfacher Sprache. Die Videos vermitteln die wichtigsten Informationen und Aussagen: Wie funktioniert dieses Web-Portal und wer betreibt es? Was sind Diabetes und seine häufigsten Erscheinungsformen Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes? Kann man Diabetes verhindern und wenn, wie?
Die optische Gestaltung der Seiten und die Farbwelten erleichtern allen Nutzenden zusätzlich, die Informationen aufzunehmen. Dies gehört ebenso zu dem Ziel möglichst hoher Barriere-Freiheit von diabinfo.de wie das Angebot in Leichter und Einfacher Sprache und in Gebärdensprache. Barriere-Freiheit soll dafür sorgen, dass zum Beispiel eine Internetseite mit all ihren Informationen und Angeboten für alle zugänglich sein soll. Dazu gehört auch, dass die Informationen und Anwendungen von allen gewinnbringend nutzbar sein sollen.
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