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Um gut über den Winter zu kommen, gleichzeitig etwas für seine Gesundheit zu tun und wunderbar zu entspannen, hat sich die Sauna bestens bewährt. Dies gilt natürlich auch für Menschen mit Diabetes – wenn sie einige Dinge beachten, wie Dr. Schmeisl im Diabetes-Kurs erklärt.
In der Sauna kann es ganz schön heiß werden. Müssen Menschen mit Diabete deshalb etwas beachten und sich vorsehen?
Sauna – das finnische Wort steht seit Jahrzehnten auch bei uns für gesundes Entspannen vom Alltagsstress. Denn zu saunieren bedeutet mehr als nur Schwitzen in einer Art “Schwitzkasten”. Wie in ihrer Wiege Finnland dient auch bei uns die Sauna dazu, den Körper abzuhärten und so das Immunsystems zu stärken – gerade in der kalten Jahreszeit.
Die Temperatur auf der Haut steigt in der Sauna um etwa 10° C, die Körperkerntemperatur aber nur um etwa 1° C. Der Wärmehaushalt wird beim Menschen durch die Haut reguliert. Blutgefäße in der Haut übernehmen den Wärmetransport: Eine direkte Erweiterung dieser Gefäße bewirkt, dass Wärme nach außen abgegeben wird, eine Ableitung ins Körperinnere wird so verhindert und die Körper innentemperatur weitgehend konstant gehalten. Das ist wichtig, denn bei hoher Temperatur droht die Zerstörung von Eiweißen!
Zudem verschönert Saunieren die Haut, verbessert die Kondition und steigert gewissermaßen nebenbei auch das allgemeine Lebensgefühl. Schöne Aussichten, nicht?
Unsere heutige klassische Sauna ist im Prinzip ein “trockenes Heißluftbad”. Durch die Bänke in unterschiedlichen Höhen gibt es verschiedene Temperaturzonen zwischen 70 und 95° C. Die Lufttemperatur liegt am Boden bei etwa 40° C, an der Decke zwischen 95 und 105°!
In einem Dampfbad ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch – sie liegt bei 100 Prozent. In der klassischen finnischen Sauna sind es in der Regel zwischen 20 und maximal 60 Prozent.
Am besten ist, es regelmäßig in die Sauna zu gehen (ein- bis zweimal pro Woche) und dafür jeweils zwei bis drei Stunden Zeit einzuplanen – nur so kann man richtig entspannen. Ein Saunagang sollte anfangs im Schnitt nur 8 bis 12 Minuten dauern, da so die Kerntemperatur nur kurzfristig um 1 bis 2° C aufgeheizt wird. Lieber kurz und heiß als lang und bei geringer Temperatur saunieren!
Dem Schwitzen sollte eine langsame und “schonende” Abkühlung der Haut folgen, z. B. mit kalten Güssen aus einem Wasserschlauch, beginnend an den Armen und Beinen, hin zum Körper. Bei einem anschließenden kurzen Spaziergang werden die Atemwege befeuchtet. Besser keinen “heroischen” Sprungin ein eiskaltes Becken wagen – das lässt den Blutdruck extrem ansteigen (manchmal über 250 mmHg) und kann insbesondere für Diabetiker mit Herz-Kreislauf-Problemen gefährlich sein.
Insulinspritzende Diabetiker sollten unbedingt vor dem Saunagang den Blutzucker messen! Denn durch eine bessere Hautdurchblutung kann das evtl. unmittelbar vor dem Saunagang gespritzte Insulin so schnell wirken, dass eine Unterzuckerung folgt. Andererseits kann der Sauna-“Stress” auch zu einer Blutzuckererhöhung führen. Deshalb sollte vor, zwischen und nach einem Saunagang der Blutzucker getestet werden.
Vorsicht mit heißen Gegenständen (Sauna-Ofen, heiße Steine) – Verbrennungen sind vor allem dann gefährlich, wenn Nervenschäden (Polyneuropathie) vorliegen.
Pumpen sollten wenn möglich abgelegt werden – die Hitze kann das Insulin schädigen. Viele reduzieren eine Stunde vor der Sauna die Basalrate, denn Insulin wirkt bei dieser Temperatur wegen der besseren Hautdurchblutung stärker. Stahlkatheter werden meist entfernt, Teflonkatheter abgekoppelt.
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (12) Seite 36-37
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