- Psyche
Tief Luft holen und durchatmen
2 Minuten
Atmen ist selbstverständlich. Erst wenn die Puste ausgeht oder es einem in brenzligen Situationen den Atem verschlägt, wird bewusst, wie wichtig es ist, genug Luft zu bekommen. Gezieltes Atmen kann viel mehr, als lediglich den Körper mit Sauerstoff zu versorgen.
Babys können es noch: richtig und im gleichmäßigen Rhythmus ein- und ausatmen. Dabei dehnt sich ihr Oberkörper unbewusst, so dass Bauch und Brustkorb mit Sauerstoff gefüllt werden. Bei jedem Atemzug wird so bis zu ein halber Liter Sauerstoff getankt. Und mit steigendem Alter? Viele Menschen verlernen es mit den Jahren, bewusst und tief in den Bauch ein- und wieder auszuatmen.
Schuld sind beispielsweise innere Unruhe, zu enge Kleidung, Übergewicht, Stress oder Angstzustände. Wer hastig, flach oder in unregelmäßigem Takt atmet, verschlechtert die meist ohnehin schon angespannte Situation unnötig. Bewusst seinen Atem zu steuern, um sich in sämtlichen Lebenssituationen besser zu fühlen, lässt sich wieder lernen. Ein bisschen Übung – und schon atmet es sich leichter.
Atmen während stressiger Situationen
Gründe für angstbesetztes Atmen sind vielfältig: beispielsweise bei der Vorstellung zu fliegen, Aufzug zu fahren, in einer Menschenmasse zu stehen oder einen Turm zu erklimmen. Oft reicht allein die Vorstellung … und schon geht es los mit flacher Atmung, begleitet von unangenehmen Gefühlen. Wer bei manchen Dingen Angst hat, kann sie durch gezieltes Atemtraining ganz gut in den Griff bekommen. Experten empfehlen dazu, regelmäßig zu üben – also nicht erst dann, wenn sich die Aufzugtür öffnet oder der Flieger abhebt.
Wer im Alltag öfter übt, kann in besagter Stresssituation sehr schnell seine gezielte Atemtechnik abrufen und sich so beruhigen. Atmen Sie dazu bewusst und tief in den Bauch ein und zwei bis drei Takte länger aus. Wichtig ist hier, stets länger aus- als einzuatmen. Wiederholen Sie diese Atemfolge gleichmäßig und konzentrieren Sie sich dabei völlig darauf.
Wenn Lampenfieber naht
Eine Präsentation, Prüfung oder eine Rede bei einer Feier stehen bevor: Hektische Flecken oder extrem flaches Atmen sind typische Anzeichen von Lampenfieber. Im Grunde genommen ist das völlig menschlich, selbst alte Showhasen haben vor Auftritten damit zu tun. Was hilft, ist, sich ruhig und entspannt hinzusetzen oder -legen, die Augen zu schließen und durch die Nase tief einzuatmen.
Beim fünften Ausatmen halten Sie kurz den Atem an und denken an die bevorstehende Situation. Atmen Sie jetzt kräftig aus und stellen Sie sich vor, ganz entspannt zu sein. Wiedeholen Sie das ein paar Mal – schon kann es losgehen mit der Herausforderung.
Und was hilft bei Seitenstechen?
Beim Joggen, Nordic Walking, Reiten oder Schwimmen ist es plötzlich da: unangenehmes Ziehen und Stechen in der Bauchgegend. Um auf Dauer Stechen zu vermeiden, empfehlen sich täglich 5 Minuten Bauchmuskeltraining. Im Akutfall atmen Sie bei je zwei Schritten ein- und beim dritten Schritt oder Schwimmzug aus. Wenn man es schafft, tief in den Bauch zu atmen, ist das umso besser. Wird es nicht besser, drosseln Sie das Tempo oder beugen Sie sich kurz nach vorne über und strecken Sie sich anschließend.
von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-online.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (9) Seite 57
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 1 Tag, 13 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 2 Tagen, 10 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 2 Tagen, 9 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike