Diabetes-Journal: Du setzt dich für Aufklärung beim Thema Diabetes ein und kämpfst gegen Stigmatisierung. Weshalb ist dir das Thema wichtig?
Deswegen möchte ich helfen, über Diabetes aufzuklären. Auch wenn über 8 Millionen in Deutschland mit Diabetes leben, wissen die wenigsten Menschen bis zu ihrer Diagnose etwas über die Erkrankung. Diese Unwissenheit über den Diabetes führt dazu, dass Betroffene immer wieder verletzt werden.
Caros Reise mit Typ-2-Diabetes
Wer mehr über Caro erfahren möchte, kann ihren Weg auf ihrem Blog und ihrem Instagram-Kanal begleiten. Hier liest man mehr zu Stereotypen, Schuld und Scham, aber auch zu anderen Aspekten des täglichen Lebens mit Diabetes, wie z. B. Vorsorge-Untersuchungen, Stress-Management, Urlaub und Beziehungen.
DJ: Welche Vorstellungen vom Typ-2-Diabetes herrschen in der Gesellschaft?
DJ: In welchen Situationen erlebst du negative Bewertungen aufgrund deines Typ-2-Diabetes?
DJ: Welche Rolle spielt Schuld beim Typ-2-Diabetes?
Beim Diabetes Typ 2 wird einem oft von Außen durch die Blume vermittelt, dass man an der Erkrankung selbst schuld sei. Beispielsweise durch Blicke, die einen von oben nach unten mustern und auf die der Hinweis folgt, dass man mit Ernährung und Sport ja viel machen könne. Beides sind wichtige Bestandteile des Diabetes-Managements, aber es fließen so viel mehr Faktoren ein, die man selbst nicht immer gut beeinflussen kann, zum Beispiel Stress, Hormone oder Schlaf. Trotzdem wird einem suggeriert, dass man immer noch mehr schaffen kann, wenn man nur wirklich will. Und im Umkehrschluss: Wenn es mal nicht gut läuft, will man bloß nicht genug. Was weiß man schon darüber, wie viel Kraft und Mühe eine Person in ihr Diabetes-Management steckt? Gerade in Social Media sehen wir immer nur Momentaufnahmen.
Video mit Caro
Diagnose Typ-2-Diabetes mit 27 Jahren: Wie ging es Caro nach ihrer Diagnose, und wie hat sich ihr Leben nach dem ersten Schock verändert? Darüber spricht sie in diesem Video:
DJ: Wieso gibt es in der Community so wenige Typ-2-Stimmen, die sich öffentlich äußern?
DJ: Was wünschst du dir von Menschen, die keinen Diabetes haben oder nicht mit chronischen Erkrankungen leben?
Ich verstehe zwar, wenn Menschen Scheu davor haben, andere über ihre Erkrankungen auszufragen. Aber der Weg, um Vorurteile abzubauen, ist, Fragen zu stellen. Daher sollte niemand Angst davor haben. Fragen zu stellen, zeigt doch, dass man Interesse am anderen hat, dass man andere und ihre Erkrankung wirklich verstehen möchte. Das ist das, was sich Betroffene wünschen. Ich kann dann jederzeit sagen, wenn eine Frage unangenehm oder unangemessen ist. Das ist immer noch besser, als Klischees unreflektiert weiterzutragen, die am Ende dazu führen, dass Betroffene verletzt und diskriminiert werden.