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Wann hattest du das letzte Mal Zeit, so richtig die Seele baumeln zu lassen?
Morgens so lange geschlafen, wie du es wolltest, weil du ausnahmsweise mal keinen Terminen hinterherrennen musstest.
Mittags stundenlang gekocht, weil du mal Bock auf etwas richtig Feines hattest.
Lange Spaziergänge mit einem deiner Lieblingsmenschen unternommen und über all die großen und kleinen Dinge geredet, die dieses Jahr schon wieder passiert sind.
Auf der Wohnzimmer-Couch gechillt, nur um dann beim Filmeschauen einzuschlafen.
Ein Buch gelesen, Radio gehört, Kaffee getrunken…
So oder so ähnlich würde „die Seele baumeln lassen“ wahrscheinlich bei mir aussehen. Wie wäre es bei dir? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
Ich denke, du liest es aus meinen Anfangszeilen heraus: Ich sehne mich mal wieder nach solchen Momenten. Genauer gesagt: einem Tag, den man ganz ohne irgendwelche Störgeräusche genießen und an dem man die letzten Monate Revue passieren lassen kann, denn schon wieder neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende zu.
Ich möchte nun gar nicht ausführlich darüber berichten, was alles bei mir los war. Viel lieber möchte ich dich dazu einladen, ein wenig über dein 2019 nachzudenken, denn ich ahne bereits, dass auch bei dir viel vorgefallen ist. Glaubst du nicht? Dann nimm dir doch wirklich mal ein paar Minuten, um die vergangenen zwölf Monate zu rekapitulieren. Ich habe das Gefühl, dass ich bei den meisten dann gar nicht mal so falsch liege. Warum? Weil wir alle ein Teil dieser immer schneller werdenden Welt sind!
Nicht immer einfach, bei aller Hektik oder genauer gesagt dieser Geschwindigkeit Schritt zu halten. Insbesondere, wenn dieser Quälgeist namens Typ-1-Diabetes an deiner Hand klammert. Diese Nervensäge, die einfach nicht loslässt und gerne mal in den blödesten Momenten Aufmerksamkeit für sich beansprucht.
Unterzuckerungen, nach denen ich mich fühlte, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen, und die mich für viel zu viele Minuten außer Gefecht setzten. Achterbahnfahrten, die mich an manchen Tagen in den Wahnsinn trieben, und stressbedingte hohe Blutzuckerwerte, infolge der „schneller-besser-weiter-Einstellung“, die auf Dauer einfach ungesund ist. Ja, auch dieses Jahr hatte der Typ-1-Diabetes nochmal seine unerwünschten Auftritte in meinem Alltag, die viele von euch sicherlich nachempfinden können. #wirsindviele
Glücklicherweise steht nun die Weihnachtszeit vor der Türe. Der letzte Abschnitt des Jahres, der sich super dazu anbietet, runterzukommen und einmal alles Revue passieren zu lassen. Nach meinem letzten Beitrag könnte man sogar fast meinen, dass ich Weihnachten regelrecht „entgegengefiebert“ habe.
Über die Feiertage wird alles etwas stiller. Die Arbeit ruht, Familie und Freunde rücken näher zusammen. Die Tage sind kürzer, so, als ob uns jemand regelrecht dazu zwingen möchte, weniger zu tun und zur Ruhe zu kommen. Eine Einladung, die ich dieses Jahr nur zu gerne annehmen möchte, nachdem ich sowohl 2017 (Melbourne, Australien) als auch 2018 (Great Barrier Island, Neuseeland) buchstäblich am anderen Ende der Welt saß.
Zur Ruhe kommen. Sich die Zeit nehmen, um zu resümieren. Aus dem, was hinter uns liegt, lernen und zukünftig mehr auf uns Acht geben. Ich glaube, dass wir, die wir tagtäglich mit unserer chronischen Erkrankung leben und nach außen hin oft mal den Starken bzw. die Starke mimen, diese Ruheinseln brauchen. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern über das ganze Jahr hinweg. Einfach mal lockerlassen und entspannen. So sehen jedenfalls meine Pläne für die nächsten Tage aus.
Wenn du dich ähnlich fühlst, wünsche ich dir, dass du dir dieses Jahr diese Zeit gönnst, dir bewusst machst, was du in den vergangenen 365 Tagen schon wieder geleistet hast, und auch einfach mal stolz auf dich bist.
Mehr habe ich dir auch eigentlich nicht mehr zu sagen. Genug geschrieben für 2019.
Frohe Weihnachten dir und deinen Liebsten und einen guten Start ins neue Jahr!
Michi
So sah es übrigens aus, als Michi in das Jahr 2018 gestartet ist: Neues Jahr, neues Land, neue Motivation!
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