Corona-Selbsttest: Schon probiert?

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Corona-Selbsttest: Schon probiert?

Für die einen sind sie längst Routine, für die anderen noch Neuland: Corona-Selbsttests. Diese „Tests-to-go“ auf SARS-CoV-2-Infektionen sind seit Februar auch für Laien zu Hause erlaubt. Inzwischen gibt es die Tests im Supermarkt oder im Discounter, im Drogeriemarkt oder in der Apotheke, im Online-Handel oder im Testzentrum. Schnelltest ist aber nicht gleich Selbsttest.

Bürgertest: 1 x pro Woche kostenfrei testen – schnelles Testergebnis in nur 20 Minuten. PCR-Labortest: Nur 79,00 Euro – für Reisen in einigen Ländern erforderlich. Antigen-Schnelltest: Nur 39,90 Euro – schnellstes Testergebnis in nur 20 Minuten.“ So wirbt ein Berliner Testzentrum für die neuen Schnelltests. Alles klar?

PCR-Test, Antigen-Schnelltest, Selbsttest

Zu jeder Testart das passende Erklärstück findet man auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums (BMG):

PCR-Tests sind der „Goldstandard“ unter den Corona-Tests. Die Probenentnahme erfolgt durch medizinisches Personal, die Auswertung durch Labore. Mit diesem Test wird bei Personen, die Symptome haben, kon-
trolliert, ob bei ihnen eine SARS-CoV-2-Infektion vorliegt. Der PCR-Test hat auch die Aufgabe, einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu bestätigen.

Antigen-Schnelltests heißen so, weil das Ergebnis schnell vorliegt. Seit 8. März können sich alle Bürger:innen mindestens 1-mal pro Woche mit einem Schnelltest kontrollieren lassen, etwa in den Testzentren der Gesundheitsämter vor Ort oder bei beauftragten Stellen (z. B. Apotheken, Arztpraxen). Die Kosten trägt der Bund. Für diese Tests ist geschultes Personal vorgesehen, und ähnlich wie beim PCR-Test erfolgt ein Nasen- oder Rachenabstrich. Die Auswertung wird direkt vor Ort erledigt, nicht wie beim PCR-Test im Labor.

Selbsttests haben ihren Namen, weil sie jeder selbst, etwa zu Hause, machen kann – ohne geschultes Personal. Das hat das BMG mit der Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung im Februar entschieden. Diese Schnelltests zum Selbstanwenden, die man überall im (Online-)Handel kaufen kann, kosten zwischen knapp 5 und 8 Euro pro Stück. Das enthaltene Zubehör der Selbsttests ist immer gleich: ein Teströhrchen mit Kappe, ein Fläschchen mit der Pufferlösung, ein steriles Teststäbchen, eine Testkassette (siehe Bild links) und eine Abstellmöglichkeit für das Teströhrchen.

Nase schnäuzen, Stäbchen drehen

Der Testvorgang ist nicht besonders angenehm, aber in der Regel schmerzfrei: Nase schnäuzen, Hände desinfizieren, Stäbchen in den vorderen Nasenbereich führen und dort drehen und wenden, Tupferspitze des Teststäbchens in die Flüssigkeit geben, Substanz auf die Testkassette aufbringen. Nach etwa 15 Minuten ist das Ergebnis da – mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 99 Prozent. Bei positivem Testergebnis sollte man natürlich sofort zum Arzt (nicht in ein Testzentrum!) gehen – um das Ergebnis professionell prüfen zu lassen und ggf. gleich medizinisch versorgt zu werden.

Ein negatives Ergebnis – dies ist etwa auch bei geringer Viruslast möglich – schließt eine SARS-CoV-2-Infektion also nicht aus und sei demnach „kein Freifahrtschein“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Website, wo das RKI zudem erklärt: „Alle Hygienemaßnahmen müssen auch bei negativem Testergebnis weiter eingehalten werden“.

In Berlin zum Beispiel (in anderen Bundesländern gelten wieder andere Regelungen) ist seit Ende März und bis auf Weiteres der Zugang zu Geschäften, Kultureinrichtungen nur noch mit einem tagesaktuellen negativen Testergebnis möglich. Dies gilt auch für Dienstleistungen (z. B. Friseurbesuche). Ausnahmen: Läden des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien und Apotheken.

Apropos: Die kleine Eck-Apotheke in meinem Kiez konnte mir Anfang April noch keinen Selbsttest verkaufen. Seit Tagen schon warteten sie auf die Lieferung, berichtete eine Mitarbeiterin, würden von den Herstellern aber immer wieder vertröstet– wohl seien die Tests zuerst von den tonangebenden Marktplayern und in großer Stückzahl angekauft worden.

Mindestens eine Frage zu den Corona-Tests bleibt bei Redaktionsschluss noch offen: Muss man auch als Geimpfter einen aktuellen Schnelltest vorlegen, etwa beim Museumsbesuch? Einen Vorstoß dazu gab es im April von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: Für Personen, die bereits gegen SARS-CoV-2 geimpft sind, soll die Test- und Quarantänepflicht rasch aufgehoben werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden!


Autorin:

Angela Monecke
Redaktionsbüro Angela Monecke
Kopenhagener Str. 74, 10437 Berlin

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (5) Seite 48-49

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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