- Soziales und Recht
DDG begrüßt Fraktionsgespräch am 2. Juli im Bundestag
3 Minuten
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) zeigt sich erfreut, dass wieder Bewegung in eine mögliche Gesetzesinitiative für eine Nationale Diabetes-Strategie kommt. Die Corona-Krise zeige, wie wichtig Prävention, Forschung und gute Versorgung ist, um chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus zu verhindern oder damit einhergehende Folgeerkrankungen und Infektionsrisiken zu minimieren. Nur eine Gesamtstrategie, die konkrete Maßnahmen zu Prävention, Früherkennung, Versorgung und Forschung bündelt, könne die steigenden Diabeteserkrankungen in Deutschland aufhalten und gesamtgesellschaftliche Gesundheitsrisiken, wie unter der Corona-Pandemie, reduzieren.
Deutschland hat mit rund sieben Millionen Betroffenen die zweithäufigste Diabetesrate in Europa. Jedes Jahr erkrankt über eine halbe Millionen Menschen neu an Diabetes. Für das Jahr 2040 gehen Schätzungen von 12 Millionen Betroffenen aus. Die WHO und die International Diabetes Federation (IDF) sprechen von einer Diabetes-Pandemie. „Das hängt auch damit zusammen, dass wir bis heute keinen politischen Rahmenplan gegen diese Volkskrankheit haben“, erklärt DDG Präsidentin Professor Dr. med. Monika Kellerer.
„Während Länder wie Großbritannien, Finnland und Österreich bereits eigene nationale Strategien beschlossen und umgesetzt haben, existiert in Deutschland immer noch kein Konzept, wie wir die steigenden Erkrankungszahlen und zunehmend schlechte Versorgungssituation eindämmen können.“ Sie begrüßt daher den nächsten Schritt zu einer von der DDG lange geforderten Gesetzesinitiative für eine Nationale Diabetes-Strategie am 2. Juli. „Wir hoffen, dass die Koalitionäre nun das Thema konsequent angehen und wir endlich die bereits seit Jahren existierenden WHO-Empfehlungen umsetzen können.“
Streichung konkreter Maßnahmenpakete „wäre fahrlässig“
Noch Anfang des Jahres drohte die Nationale Diabetes-Strategie zu scheitern, da sich die Verantwortlichen aus der Regierungskoalition über Maßnahmen zur verbindlichen Zuckerreduktion in Lebensmitteln sowie ein Werbeverbot zuckerhaltiger Lebensmittel für Kinder nicht einigen konnten. Dabei spielt eine gesunde Ernährung bei der Prävention von Diabetes eine entscheidende Rolle. „Wir begrüßen, dass der rote Faden, der erstmals vor sechs Jahren mit einem Bundesrats-Beschluss zum Nationalen Diabetesplan gesponnen wurde und im Koalitionsvertrag 2018 mündete, jetzt wieder aufgegriffen wird [1].
Denn die bisherigen unverbindlichen und freiwilligen Einzelmaßnahmen sind praktisch wirkungslos. Wir brauchen ein gesamtgesellschaftliches Konzept, das von Prävention über Forschung und Früherkennung bis hin zu fächer- und sektorenübergreifenden Versorgungskonzepten reicht“, fordert Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der DDG. Auch wäre es fahrlässig, konkrete Maßnahmenpakete aus politischen Erwägungen heraus zu streichen und damit die Gesundheit künftiger Generationen aufs Spiel zu setzten.
„In der Versorgung und Nachwuchsförderung muss sich noch viel tun“
Die DDG appelliert, wesentliche ineinandergreifende Kernpunkte des Rahmenplans, den sie gemeinsam mit anderen Diabetes-Verbänden erstellt hat, unbedingt beizubehalten [2]. „Insbesondere in der Versorgung und Nachwuchsförderung muss sich noch viel tun“, betont Kellerer, Ärztliche Direktorin des Zentrums für Innere Medizin I am Marienhospital Stuttgart. Die Zahl der Krankenhausbetten mit Schwerpunkt „Endokrinologie und Diabetologie“ habe sich im Gegensatz zu fast allen anderen internistischen Schwerpunkten in den letzten zwei Jahrzehnten dramatisch reduziert.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der klinischen Lehrstühle für Diabetologie mit Direktionsrecht rasant. An den derzeit 37 staatlichen medizinischen Fakultäten in Deutschland ist das Fach nur noch mit acht bettenführenden Lehrstühlen repräsentiert. Diese Entwicklung gefährdet die Sicherstellung des medizinischen Nachwuchses, weil Medizinstudierende und Auszubildende in anderen medizinischen Fachberufen mit dem Fachgebiet „Diabetes“ zu wenig in Kontakt kommen. Ebenso müsste der Ausbau der digitalen Versorgungsangebote insbesondere in den strukturschwachen Regionen vorangetrieben werden – all dies fehlt in dem aktuellen Gesetzesentwurf.
Hochwertige diabetologische Versorgung verhindert Komplikationen und Diabetesfolgen
Dabei kann eine flächendeckende, qualitativ hochwertige diabetologische Versorgung Komplikationen und Folgeerkrankungen einer Diabetes-Erkrankung vermeiden und so beispielsweise die in Deutschland hohen Zahlen an diabetesbedingten Dialysen, Gefäßkomplikationen und Amputationen und letztendlich auch die hohe diabetesbedingte Mortalität senken. Ein zu spät diagnostizierter und nicht adäquat behandelter Diabetes verkürzt die Lebenszeit um etwa sechs Jahre [3].
„Bei Millionen Betroffenen wirkt sich das nicht zuletzt auch auf die gesamtgesellschaftlichen Kosten aus. Derzeit beansprucht die Versorgung der Diabetespatientinnen und -patienten inklusive ihrer Begleit- und Folgeerkrankungen jährlich über 21 Milliarden Euro“, führt Bitzer aus.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig