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Prof. Dirk Müller-Wieland ist ab sofort neuer Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Der Diabetologe folgt auf Prof. Baptist Gallwitz, der als Past-Präsident im Vorstand weiterhin aktiv sein wird.
Im Rahmen des Diabetes-Kongresses 2017 hat Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland (im Bild links) die Präsidentschaft der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) bis 2019 übernommen und will in seiner Amtszeit vor allem eine verantwortungsbewusste Digitalisierung in der Diabetologie vorantreiben. Vizepräsidentin für diese Zeit ist Professor Dr. med. Monika Kellerer. Zugleich übergibt der langjährige Geschäftsführer der DDG, Dr. Dietrich Garlichs, Ende Juni 2017 die Geschäftsführung der Fachgesellschaft an Barbara Bitzer.
Unter dem scheidenden Präsidenten Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz (im Bild rechts) ist es der DDG gelungen, sich deutlich stärker in der Gesundheitspolitik zu positionieren – unter anderem mit dem Ziel, die Expertise der DDG frühzeitig in die Entscheidungsprozesse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) einzubringen, um die bestmögliche therapeutische Sicherheit der Patienten zu gewährleisten.
Zudem setzte sich Gallwitz erfolgreich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein: Unter seiner Ägide hat die DDG beispielsweise das Kontingent an Reisestipendien für ihre Kongresse erheblich aufgestockt und begleitende Mentoren-Programme entwickelt, bei denen die Mitglieder des DDG-Vorstandes sich intensiv um die Stipendiaten kümmern. Ein weiteres wichtiges Anliegen war ihm, wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen in der Gesellschaft zu verankern und mit allen Diabetesverbänden eine gemeinsame Strategie für die Diabetologie bis 2025 zu entwickeln.
An die Schwerpunkte seines Amtsvorgängers will der neue DDG Präsident Dirk Müller-Wieland anknüpfen und sie fortführen. So wird er sich in der Gesundheitspolitik weiterhin dafür einsetzen, dass die wissenschaftlichen Fachgesellschaften – darunter die DDG – bei der Formulierung des medizinischen Standards strukturiert eingebunden werden.
„Zudem ist mit Blick auf klinische Forschung und ärztlichen Nachwuchs wichtig, die derzeit deutschlandweit noch acht verbliebenen klinischen Lehrstühle für Diabetologie aufzustocken, auch um die künftige klinische Versorgung der Patienten mit der chronischen Volkskrankheit Diabetes sicherzustellen“, betont Müller-Wieland.
Kurz vor seinem Amtsantritt haben wir mit Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland in Aachen besucht und mit ihm über seine Ziele und Erwartungen als neuen DDG-Präsidenten gesprochen:
Darüber hinaus möchte der neue DDG-Präsident einen neuen Fokus auf das Thema Digitalisierung legen und „diese als Chance zur Gestaltung einer ‚menschlicheren‘ Medizin verstehen“. Die Chancen der Digitalisierung per App, Telemedizin und Co. bestünden unter anderem in einer flächendeckenden Versorgung von hoher Qualität, größerer Flexibilität sowie dank ärztlicher Entlastung durch digitale Entscheidungshilfen in einer Stärkung der „Sprechenden Medizin“.
Hierzu müsste Vertrauen in die technologischen Entwicklungen geschaffen werden, so Müller-Wieland weiter, „unter anderem durch einen wirklich flächendeckenden Netzausbau, geregelte Datensicherheit und Erläuterung des Nutzens großen Datenmengen – der Big Data – für die Forschung und personalisierte Medizin“. Um den neuen Präsidenten bei seinem Vorhaben zu unterstützen, hat die DDG die „Task Force Digitalisierung“ gegründet.
DDG-Präsident Dirk Müller-Wieland wurde 1959 in Berlin geboren. Nach dem Studium der Humanmedizin in Hamburg forschte er zwei Jahre am Joslin Diabetes Center der Harvard Medical School, Boston, USA. Müller-Wieland habilitierte sich für das Fach Innere Medizin über das Thema „Molekulare Mechanismen der Insulinwirkung und Insulinresistenz“, sein klinisches Forschungsinteresse liegt bei der Verbindung zwischen Genregulation, Fettstoffwechsel, Fettverteilung, Insulinresistenz und kardiovaskulärem Risiko.
Müller-Wieland war unter anderem von 2001 bis 2006 Direktor am Deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf und von 2006 bis 2015 Chefarzt der I. Medizinischen Klinik an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. Seit 2016 ist er an der I. Medizinischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Nikolaus Marx) des Universitätsklinikums der RWTH Aachen tätig und koordiniert das klinische Studienzentrum.
Neu im DDG-Vorstand ist Vizepräsidentin Professor Dr. med. Monika Kellerer vom Marienhospital Stuttgart, die dem ausgeschiedenen Past-Präsidenten Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel nachfolgt und seit vielen Jahren die Leitlinienarbeit der DDG sehr erfolgreich vorangetrieben hat. Des Weiteren gehört auch Dr. med. Matthias Kaltheuner aus Leverkusen als zusätzlicher Vertreter der niedergelassenen Ärzte dem Gremium an.
Weiterhin im Vorstand vertreten sind Professor Dr. med. Andreas Neu, Tübingen, Professor Dr. med. Ralf Lobmann, Stuttgart, Dr. med. Hans-Martin Reuter, Jena, Professor Dr. med. Michael Roden, Düsseldorf, Professor Dr. Annette Schürmann, Potsdam-Rehbrücke und Professor Dr. med. Jochen Seufert, Freiburg.
Garlichs übergibt die Geschäftsführung der DDG zum 1. Juli 2017 an Barbara Bitzer – damit wird der Führungswechsel an der Spitze der mehr als 9000 Mitglieder zählenden Fachgesellschaft komplett. Der Politologe Garlichs war seit 2010 Geschäftsführer der DDG und maßgeblich für die Positionierung der Organisation im gesundheitspolitischen Berlin verantwortlich.
Einer seiner Verdienste ist der Zusammenschluss zahlreicher Fachgesellschaften zur Deutschen Allianz Nicht-übertragbarer Krankheiten (DANK). Seine Nachfolgerin Barbara Bitzer, approbierte Apothekerin, ist bereits seit 2014 als Referentin für Gesundheitspolitik in der DDG tätig.
Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) | Redaktion
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