Diabetes: Politik bleibt am Ball

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Diabetes: Politik bleibt am Ball

“Wann kommt der Nationale Diabetesplan?” Mit dieser Frage setzten sich die Teilnehmer einer gesundheitspolitischen Podiumsdiskussion im Juni in Berlin auseinander – am Abend nach dem Fußballspiel des FC Diabetologie – FC Bundestag, den das Diabetes-Team souverän gegen die Politik mit 4 zu 1 gewann.

Neues Spielfeld, 3. Halbzeit: Vom Rasen wurde auf gesundheitspolitisches Parkett gewechselt – in ein Berliner Hotel. Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, brachte einen Rucksack mit, den er dem Sprecher des Gesundheitsausschusses, Dr. Edgar Franke (SPD), in die Hand drückte: “Ist das schwer? Das ist die tägliche Diabeteslast. Die Last, die Menschen mit Diabetes auf unterschiedlichen Ebenen mit sich herumtragen – ein Leben lang.”

Gemeint sind Unterzuckerungen, die Diabetiker laufend verhindern und bekämpfen müssen, Broteinheiten bzw. Kohlenhydrate, die bei jedem Essen zu berechnen sind, und das tägliche Stechen in die Fingerkuppe zur Blutzuckermessung. Diese Last bewegt nicht nur Diabetespatienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes selbst, sondern auch Angehörige – über 30 Prozent ihres emotionalen Wohlbefindens werden z. B. durch den Typ-2-Diabetes reduziert, erklärte Kröger.

Schon vor 3 Jahren habe der Bundesrat die Empfehlung ausgesprochen, einen Nationalen Diabetesplan auszurufen – daraus geworden sei bislang nichts, kritisierte er.

Im Grundsatz einig

Auch wenn die Diabetesstrategie noch nicht umgesetzt sei, hätte die Politik in der zurückliegenden Legislaturperiode intensiv daran gearbeitet, betonte Maria Michalk, gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag. Beauftragter in dieser Sache ist für die CDU der Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt, selbst insulinpflichtiger Typ-2-Diabetiker, der “vehement dafür gekämpft” habe, so die Sprecherin. Der Ball liegt seither bei den Sozialdemokraten.

Grundsätzlich würden sich beide Parteien – CDU als auch SPD – für eine Nationale Diabetesstrategie aussprechen, unterstrich Franke. So soll u. a. die Diabetesprävention weiter gefördert werden. Dies sieht er als politische Aufgabe – vor allem, was die gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen betrifft.

Das zeigt auch das neue Positionspapier der SPD-Bundestagsfraktion zum Diabetes, das die Partei im Juni vorgelegt hat. Das 9-seitige Papier formuliert die gesundheitspolitischen Ziele der SPD zum Schwerpunkt “Diabetes”. So ist unter Punkt 17 von einer “Nationalen Diabetesstrategie” die Rede, “die alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, Maßnahmen und Aktivitäten ressortübergreifend bündelt”.

Bis zur letzten Minute gearbeitet

Kröger zeigte sich “begeistert” darüber. “Nur: Warum ist dieses Vorhaben noch nicht umgesetzt?” SPD-Mann Edgar Franke habe sich nach eigenen Worten dafür eingesetzt, dass dieses Papier noch zum Ende der Legislaturperiode verfasst wurde, und will damit nicht nur in den Wahlkampf gehen, sondern auch dessen Inhalte umsetzen. Maria Michalk betonte: “Auf eine Diabetesstrategie der Zukunft, bei der man sich eine Zielvorgabe wie im Fußball setzt, z. B. im Jahr 2030 bis zu 15 Prozent weniger Neuerkrankungen, konnten wir uns nicht einigen”, sagte sie.

Bis zur letzten Minute sei an einem gemeinsamen Antrag gearbeitet worden. Künftig werde man jedoch, laut Michalk, zu einer solchen Vereinbarung kommen: “Im Ziel sind wir uns einig” – weniger Diabetes-Neuerkrankungen etwa sowie eine bessere Früherkennung und Datenvernetzung. Was jetzt noch fehle, sei lediglich “das i-Tüpfelchen”, ist sie sich sicher. Die Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans oder einer Diabetesstrategie wird somit in die nächste Legislaturperiode verschoben.


von Angela Monecke
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (8) Seite 60-61

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  • bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 20 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 16 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 4 Tagen, 14 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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