- Soziales und Recht
„Entscheidender Durchbruch“: Experten begrüßen Nationale Diabetes-Strategie
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Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE zeigen sich mit den Ergebnissen der Verhandlungen zwischen Unionsparteien und SPD sehr zufrieden: der Koalitionsvertrag stärke die Diabetesversorgung und -prävention in Deutschland.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe begrüßen die lange überfällige Vereinbarung von CDU/CSU und SPD im Koalitionsvertrag, die Diabetesversorgung in Deutschland künftig strukturiert zu verbessern: „Das ist ein entscheidender Durchbruch – und eine neue Dynamik auch für die Diabetologie in Deutschland!“, so Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Präsident der DDG.
Jahrelanger Kampf für die Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans
„Wir kämpfen nun schon so viele Jahre für die Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans und bewerten die Ankündigung einer Nationalen Diabetes-Strategie im jetzigen Entwurf des Koalitionsvertrages als ersten Schritt positiv“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
„Die DDG begrüßt ausdrücklich, dass der Bund die Gesundheitsforschung ausbauen wird, Vorreiter bei der Einführung digitaler Innovationen im Gesundheitswesen werden möchte und eine Roadmap zur Entwicklung und Umsetzung innovativer E-Health-Lösungen erstellen wird“, sagt Müller-Wieland. Auch der Plan, den Ausbau der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung zur Translation von Forschungsergebnissen mit Hochdruck voranzubringen, decke sich mit den Forderungen der Diabetesexperten.
Patientenwohl als Maßstab für gesundheitspolitische Entscheidungen
„Ganz zentral erscheint uns das Bekenntnis: ‚Das Patientenwohl ist der entscheidende Maßstab für gesundheitspolitische Entscheidungen‘“, so Kröger. Dieses Leitbild der Patientenorientierung müsse dazu führen, dass Innovationen, die die Lebensqualität der Patienten mit Diabetes verbessern, viel schneller in die Erstattung kommen als das beispielsweise bei der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) der Fall war.
„Wenn die Belange der Menschen mit Diabetes und ihrer Angehörigen zukünftig besser berücksichtigt werden, verbessert sich auch das Management der Erkrankung entscheidend“, betont Kröger.
Zusammenarbeit, Vernetzung, sektorenübergreifende Versorgung
Mit der Ankündigung, die DMP-Programme weiterzuentwickeln, die Zusammenarbeit und Vernetzung im Gesundheitswesen weiter auszubauen und zu stärken sowie eine sektorenübergreifende Versorgung „nachhaltig einzuleiten“, nehmen die Koalitionäre weitere wichtige Barrieren für mehr Versorgungsqualität in Angriff, so die Einschätzung beider Organisationen. Ebenso bewerten sie die Ausrichtung von Behandlungsverläufen am medizinisch-pflegerischen Bedarf der Patientinnen und Patienten sowie die geplante Fortsetzung der Qualitätsoffensive für Krankenhäuser positiv:
„Dass Zentren interdisziplinäre Behandlungsteams mit hoher medizinischer Fachkompetenz bieten, die eng mit ambulanten Schwerpunktpraxen zusammenarbeiten, ist Kernpunkt diabetologischen Handelns“, so Müller-Wieland. „Realität in den vergangenen Jahren ist leider der Abbau von Lehrstühlen für Diabetologie und diabetologischen Abteilungen in den Kliniken. Dadurch sehen wir den Nachwuchs gefährdet. Deshalb werden wir die Politik hier besonders beim Wort nehmen.“
Highlights für die Prävention: „sehr gute Aussichten!“
Der Koalitionsvertrag setzt ebenfalls einen Schwerpunkt in der Prävention chronischer Erkrankungen, insbesondere in der Entwicklung einer nationalen Strategie zur Reduzierung von Übergewicht vor allem bei Kindern und Jugendlichen. „Dies ist ein wichtiger und richtiger erster Schritt und unterstützt unsere Forderung an die Politik, sich aktiv für die Prävention von Adipositas und Diabetes einzusetzen“, sagt Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Past Präsident und Pressesprecher der DDG.
Kröger sieht weitere Highlights für die Prävention: „Ein Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung des Präventionsgesetzes, verbindliche zeitgebundene Zielmarken für eine Nationale Reduktionsstrategie im Hinblick auf Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten noch dieses Jahr und eine Weiterentwicklung der Nährwertkennzeichnung mit dem Ziel, eine ausgewogene Ernährung zu erleichtern – selbst eine ‚vereinfachte Visualisierung‘ wird nun endlich in Erwägung gezogen – das sind sehr gute Aussichten!“
Mindeststandards für Verpflegung in Kitas, Schulen und der Gemeinschaftsverpflegung
Einen weiteren Durchbruch sehen beide Organisationen in der Festlegung der Qualitätskriterien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als Mindeststandards für die Verpflegung in Kitas, Schulen und in der Gemeinschaftsverpflegung: „Für diese Vorhaben haben wir jahrelang gekämpft!“, so der Vorstandsvorsitzende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Mehr Entschlossenheit hätten sich die Diabetesexperten bei der Reglementierung von an Kinder gerichteter Werbung gewünscht – immerhin sei aber die Unterstützung der Umsetzung der „Audiovisuelle Medien-Richtlinie“ auf EU-Ebene ein Anfang.
Die Themen Diabetes und Adipositas haben in der vergangenen Legislaturperiode politisch deutlich an Fahrt aufgenommen. Dennoch blieben alle Anstrengungen der Vergangenheit, den Diabetes-Tsunami aufzuhalten, bislang leider unwirksam. DDG und diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe fordern deshalb seit Jahren einen Nationalen Diabetesplan, effektivere Maßnahmen der Primärprävention sowie einen Bundesbeauftragten für Diabetes, Adipositas und Prävention.
„…Worte und Vorhaben mit Leben füllen und in Taten umsetzen“
„Die Aufnahme einiger unserer Forderungen in den Koalitionsvertrag klingt sehr vielversprechend“, sagt Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der DDG. „Nun gilt es jedoch, diese Worte und Vorhaben mit Leben zu füllen und in Taten umzusetzen.“
„Der politische Auftrag zur Ausarbeitung einer nationalen Diabetes-Strategie ist uns Ansporn, den politischen Entscheidern weiterhin kompetent zur Seite zu stehen“, so Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
Quelle: gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 3 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig