Erforschung der Versorgungs-Realität: Qualität verbessern

2 Minuten

© fotogestoeber - stock.adobe.com
Erforschung der Versorgungs-Realität: Qualität verbessern

Das Wissenschaftliche Institut der niedergelassenen Diabetologen (winDiab) wurde im Januar 2008 von 11 Diabetologinnen und Diabetologen gegründet. Die Zielsetzung war und ist, die Qualität der Behandlung zu verbessern. Dafür sollen Bedürfnisse der Menschen mit Diabetes erfasst und Daten aus der Behandlungs-Realität der ambulanten diabetologischen Versorgung erhoben werden. Zudem sollen die Leistungsfähigkeit der ambulanten Diabetologie dargestellt und die Aus- und Weiterbildung von Diabetologinnen und Diabetologen gefördert werden. Finanziert wird winDiab durch Beiträge der Partnerpraxen, öffentliche Förderprojekte, die Unterstützung der Deutschen Diabetes Gesellschaft und Spenden.

Institut für die Versorgungs-Forschung

Als Patientin bzw. Patient glaubt man gern, dass bei so viel Bürokratie im Gesundheitswesen alle nötigen Daten und Erkenntnisse jederzeit und umfänglich erfasst werden. Leider ist dem nicht so. Ein Mangel an Versorgungs-Forschung wird häufig beklagt, die Entwicklung ist allerdings sehr zögerlich. Deshalb wurde mit winDiab ein Institut zum Durchführen von Versorgungs-Forschung in der ambulanten Diabetologie gegründet.

Folgende Maßnahmen wurden ergriffen:

Alle Ergebnisse werden veröffentlicht im Internet unter www.windiab.de/publikationen-und-vortraege sowie in Zeitschriften und Vorträgen. Dies ist wichtig, um die Ergebnisse zu verbreiten und zur Diskussion zu stellen. In 16 Jahresberichten wurden die Aktivitäten von winDiab dargestellt und offen Daten aus den Partnerpraxen veröffentlicht. Dies ist in unserem Gesundheitswesen immer noch eher ungewöhnlich mutig.

Kurze Erhebungen

Es gibt auch nur kurze Erhebungen (SPOTs). Beispiele dafür sind:

Datenbank: Diabetes und Schwangerschaft

Das GestDiab-Register ist die größte Datenbank für Diabetes und Schwangerschaft in Deutschland mit jetzt über 60 000 Fällen. Durch dieses Register ist nun u. a. bekannt, dass

Teilnahme an Projekt GestDiNa

Die GestDiab-Arbeitsgruppe hat von 2019 bis 2023 am Innovationsfonds-Forschungsprojekt GestDiNa zur Nachsorge nach Schwangerschaftsdiabetes teilgenommen. Die mit 14 Partner-Organisationen gewonnenen Erkenntnisse werden derzeit in einem Schlussbericht zusammengefasst und werden in einem Abschlussbericht veröffentlicht. Es wurden Patientinnen und Behandelnde befragt, Daten aus GestDiab neu gerechnet und Daten von Krankenkassen neu ausgewertet. Die Ergebnisse bieten eine stabile Grundlage für einen Vorschlag zum Verbessern der Versorgung.

Entbindungs-Daten ausgewertet

In Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut hat winDiab die offiziellen Daten von fast 5 Millionen Entbindungen analysiert. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Deutsches Ärzteblatt" veröffentlicht. Die Komplikationsrate bei Schwangerschaftsdiabetes ist unter der Behandlung geringfügig erhöht. Bei Schwangerschaften von Frauen mit Typ-1-Diabetes ist die Komplikationsrate aber trotz der bisherigen Bemühungen noch zu hoch.

Beim jährlichen Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft bekommt winDiab seit 2008 die Möglichkeit, eine Vortragsveranstaltung durchzuführen. Diese wird genutzt, um Ergebnisse zu zeigen und wichtige Themen zur Diskussion zu stellen.

WinDiab hat gelernt, aus den Daten wichtige Erkenntnisse für die Behandlung zu gewinnen.Dies ist nicht selbstverständlich. Daten aus dem Alltag sind oft vielfältig und unvollständig, da auch das Leben in der medizinischen Versorgung nicht immer nach Plan läuft. So ist winDiab zuversichtlich, Erkenntnisse aus dem GestDiab-Register in die Leitlinie für Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) einfließen lassen zu können. Besser ist Versorgungs-Forschung nicht vorstellbar.


Schwerpunkt

Dr. Matthias Kaltheuner
winDiab
Geranienweg 7a, 41564 Kaarst
Tel.: 0 21 31/1 53 30 15
E-Mail:

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Typ-1-Diabetes früher erkennen und sogar aufhalten – ist das möglich, Frau Prof. Ziegler?

Wie lässt sich Typ-1-Diabetes erkennen, schon bevor Symptome auftreten? Und was wird in der AVAnT1a-Studie untersucht – und mit welchem Ziel? Darüber sprechen wir im Diabetes-Anker-Podcast mit Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler.
Diabetes-Anker-Podcast: Typ-1-Diabetes früher erkennen und sogar aufhalten – ist das möglich, Frau Prof. Ziegler?

3 Minuten

Kommt es am Ende doch auf die Größe an?

Insulinpumpen werden immer kleiner – ein Fortschritt für viele, doch für manche Menschen mit Diabetes ein Problem. Community-Autor Daniel legt dar, warum Pumpengröße und Insulinmenge aus seiner Sicht entscheidend für individuelle Bedürfnisse bleiben.
Kommt es am Ende doch auf die Größe an? | Foto: privat

5 Minuten

Community-Beitrag

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Werde Teil unserer Community

Community-Frage

Mit wem redest du über deinen Diabetes?

Die Antworten auf die Community-Frage werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Bitte achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Push-Benachrichtigungen

notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert
notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert