- Aus der Community
Motiviert im Job
3 Minuten
Seit meiner Kindheit freue ich mich auf einen Job im Krankenhaus. Leider schaffte ich es wegen eines zu schlechten Abischnitts nicht auf Anhieb, einen Medizinstudienplatz zu erhalten, und entschied mich deshalb erst einmal für eine Ausbildung zur MTRA (Medizinisch-Technische Radiologieassisstentin).
Wenige Monate vor Beginn meiner Ausbildung freute ich mich nicht nur auf den Start eines neuen Lebensabschnitts, sondern auch darauf, endlich meine neue Insulinpumpe zu bekommen.

Traum geplatzt?
Plötzlich erhielt ich einen Anruf von der Krankenkasse: Man wolle mich darüber informieren, dass geprüft werden müsse, ob ich als Diabetikerin in meinem Job überhaupt einen Anspruch auf eine Insulinpumpe hätte. In der Radiologie würde ich schließlich auch am MRT arbeiten und dafür sei die Insulinpumpe völlig ungeeignet, da sie nicht für derartig starke Magnetfelder ausgelegt sei.
Für mich brach in diesem Moment eine Welt zusammen. Sollte ich mich etwa zwischen meiner Berufung und einem Gerät entscheiden, das mich einem halbwegs normalen Leben ein großes Stück näher bringen würde – nur weil ein Sachbearbeiter von der Krankenkasse entschied, dass mein Beruf „ungeeignet“ sei? Ich war fassungslos. Enttäuscht, ängstlich und wütend schrieb ich einen Brief an meine Krankenkasse, in dem ich darlegte, welche Vorteile eine Insulinpumpe in meinem Job bringen würde. Wenige Wochen später dann die große Erleichterung: Die Genehmigung für meine Wunschpumpe lag im Briefkasten!
Dennoch blieben Zweifel zurück. Wie würde eine Arbeit am MRT funktionieren? Und würde eine Insulinpumpe mich im Krankenhausalltag wirklich nur unterstützen oder sogar teilweise behindern?
Mittlerweile habe ich festgestellt, dass beides der Fall ist. Einerseits bin ich unendlich dankbar für meine Insulinpumpe. Sie erleichtert mir den Alltag tatsächlich ungemein. An stressigen Tagen kann ich die Basalrate einfach anpassen, um Hypoglykämien zu vermeiden. Außerdem kann ich ohne Probleme einen kleinen Bolus abgeben, ohne umständlich meine Pens herauskramen zu müssen, wenn ich eine Extraportion Insulin brauche.

Allerdings ist nicht immer alles Gold, was glänzt
Vor allem während meiner Zeit im Praktikum am MRT habe ich das schnell gemerkt. Zwar findet die meiste Arbeit draußen im Schaltraum statt, allerdings muss man für die Lagerung des Patienten, gewisse Einstellungen am Gerät und natürlich im Notfall den Raum, in dem das MRT selbst steht, betreten. Wie gesagt: Eine Insulinpumpe würde das starke Magnetfeld nicht überleben. Deshalb muss sie vor Betreten des Raums abgelegt werden. Hier heißt es also: Katheter geschickt setzen, um sich nicht ewig lange damit aufzuhalten, die Pumpe abzukoppeln. Bei meinen ziemlich beanspruchten Stellen rund um die Hüften war es da gar nicht so einfach, eine passende Setzstelle für den Katheter zu finden.
Zweites Problem: Insulin weglassen
Die Pumpe zwei Minuten lang abzukoppeln, ist natürlich kein Problem. Sobald sich die Spanne jedoch in Richtung 20-30 Minuten bewegte, wurde ich mit hohen Werten „belohnt“. Zwar versuchte ich, vor dem Abkoppeln immer einen kleinen Bonus abzugeben, allerdings war es vor allem in Notfallsituationen natürlich nicht vorherzusehen, dass mir gleich Insulin fehlen würde. Hier ist es tatsächlich eher von Vorteil, wenn man morgens sein Basalinsulin spritzen kann und es dadurch erst gar nicht zu einem Insulinmangel kommen kann.
Was mich zusätzlich an der Pumpe gestört hat, ist, dass sie gefühlt immer an der falschen Stelle saß. Patienten auf den Röntgentisch umzulagern oder eine schwere Bleischürze über dem Kasak zu tragen, kann da wirklich nervig werden. Ständig drückt mir die Pumpe auf die Hüfte, wenn ich sie am Hosenbund trage, fällt aus der Tasche, wenn ich sie einfach nur in den Kittel stecke, oder rutscht umher, wenn ich sie an den BH klemme. Das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau – allerdings sollte man sich dessen wirklich bewusst sein und vielleicht einmal bei seinem eigenen Beruf darüber nachdenken, wo man die Pumpe denn verstauen könnte, wenn man eine Insulinpumpe beantragen möchte.
Letztendlich bringt es nichts, sich ständig zu ärgern oder die Pumpe sogar immer wieder zu Hause liegen zu lassen, weil sie einen im Job behindert.
Was habt ihr für Erfahrungen in euren Jobs mit Insulinpumpe?
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Tagen, 10 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 5 Tagen, 5 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 3 Tagen, 5 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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