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Am morgigen 2. Juli steht die Nationale Diabetes-Strategie auf der Agenda des Bundestages. Aus diesem Anlass fordert die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe im Namen von 7 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland, dass die Regierungskoalition jetzt Wort halten und die Strategie endlich verabschieden müsse.
Seit Ende 2018 ist sie im Koalitionsvertrag verankert, nun steht sie zwei Tage vor der parlamentarischen Sommerpause am 2. Juli 2020 auf der Agenda des Bundestages zur hoffentlich finalen Abstimmung: Die Nationale Diabetes-Strategie.
Höchste Zeit, die Diabetes-Strategie zu implementieren, denn die Prognosen sind beunruhigend: In den kommenden 20 Jahren wird nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts und des Deutschen Diabetes-Zentrums eine Zunahme um bis zu 75 Prozent auf dann mehr als 12 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland erwartet. Diese Prognose kann nur entschärft werden, wenn die Maßnahmen innerhalb der Nationalen Diabetes-Strategie verschärft werden.
„Wenn die Politik ihren Auftrag ernst nimmt, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden, muss die Koalition jetzt Wort halten und den Startschuss für eine Nationale Diabetes-Strategie geben! Die Prävention des Diabetes Typ 2 muss gestärkt werden, Hochrisikopersonen sollten Angebote erhalten, durch die sie ihr Erkrankungsrisiko mindern können“, so Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
Kröger weiter: „Die Diabetesversorgung muss endlich sektorenübergeifend gestaltet, die Versorgung in Kliniken und die Ausbildung angehender Mediziner und Diabetologen an Hochschulen muss zukunftssicher ausgebaut werden. Neue digitale Möglichkeiten zum verbesserten Selbstmanagement und zur Patientenführung seitens der Diabetesteams müssen mehr Patienten erreichen.“
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Zudem sei es wichtig, endlich ernährungspolitisch zu regulieren: „Ohne eine verbindliche Regelung des Marketings für Produkte mit Kinderoptik auf der Basis eines von unabhängigen Wissenschaftlern erarbeiteten Nährwertprofils und eine Reduktion von Zucker um 50 Prozent in zuckergesüßten Getränken werden weitere Generationen übergewichtiger Kinder und Jugendlicher als Diabetes Typ 2-Risikokandidaten heranwachsen. Das muss ein Ende haben, dies sind wir zukünftigen Generationen schuldig“, beklagt Kröger.
Viel zu lange haben sich die Koalitionäre in den vergangenen eineinhalb Jahren selbst blockiert – eine Einigung scheiterte bislang an den oben genannten zwei verhältnispräventiven Aspekten, der verbindlichen Zuckerreduktion in zuckergesüßten Getränken und dem Werbeverbot für übergewichtsfördernde sogenannte „Kinderprodukte“ – genauer: ungesunde Produkte mit Kinderoptik.
„Wir erwarten jetzt die überfällige Einigung der Verhandlungspartner, denn dieser Streit wurde schon zu lange auf dem Rücken der Diabetespatienten und Menschen mit hohem Risiko für diese Stoffwechselerkrankung ausgetragen. Er hat die Umsetzung der Diabetesstrategie bereits empfindlich verzögert“, erläutert Nicole Mattig-Fabian, diabetesDE-Geschäftsführerin. „Schon 2019 haben wir auch aus Sicht der Patienten Kernpunkte für einen Nationalen Rahmenplan zur Nationalen Diabetes-Strategie vorgeschlagen. Eine weitere Verschiebung ist nun keine Option mehr“, so Mattig-Fabian abschließend.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe | Redaktion
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