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„Zwischen Prävention und Prävalenz“, also zwischen Vorbeugung und Häufigkeit, stehen alle, die gegen die Diabetes-Epidemie kämpfen. Mit Politik und Prominenz wurde beim Weltdiabetestag 2018 in Dresden nach Lösungen gesucht.
Etwa 6,7 Mio. Menschen sind in Deutschland an Diabetes erkrankt. Sachsen hat hier mit knapp 12 Prozent – nach Sachsen-Anhalt – den zweithöchsten Anteil an Diabetikern. Auch bei der Herzinfarktsterblichkeit belegt das Bundesland den zweiten Platz. Die Gründe für beides liegen u. a. in einem hohen Anteil an älteren, übergewichtigen Menschen.
Während es in der DDR ein zentrales Diabetesregister gab, sei bei uns bis heute weder ein nationales oder regionales Diabetesregister noch eine abgestimmte Diabetesstrategie auf Bundes- oder Länderebene vorhanden, beklagt diabetesDE, Veranstalterin des Weltdiabetestags in Dresden. Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender der Diabetesorganisation, forderte erneut, die Nationale Diabetes-Strategie, so wie sie im Koalitionsvertrag steht, endlich mit Leben zu füllen – als einheitliches Regelwerk für Deutschland.
Mit Blick auf die Diabetes-Früherkennung kritisierte er u. a., dass bei der Check-up-35-Untersuchung weiterhin nur die Nüchternglukose gemessen wird. Bei Risikofaktoren für Diabetes sollte man aber auch den Langzeitwert HbA1c bestimmen. Denn die Diagnose Diabetes Typ 2 werde auch hierzulande häufig erst viel zu spät gestellt – nach einer Krankheitsdauer von 8 bis 10 Jahren.
Durch eine gezielte Ernährungsumstellung und viel Bewegung könne der Diabetespatient aber auch dann noch viel für sich tun – und seinem Diabetes quasi davonlaufen. Darauf müsse er aber schon Lust haben. Der stärkste Unterstützungsfaktor sei hier die Familie, betonte Kröger.
Es zeige sich immer wieder, dass die Leute bei Ernährung und Bewegung viel sensibler geworden seien, sagte Oliver Wehner, MdL, gesundheitspolitischer Sprecher der sächsischen CDU. „Vor 10 Jahren war das noch anders.“ Für eine erfolgreiche Motivation gab er den augenzwinkernden Tipp: Man sollte dem Patienten am besten ein Placebo geben mit dem Hinweis, dass es erst beim Laufen wirke.
„Was wir in den letzten Jahren falsch gemacht haben, war, ein Horrorszenario zum Diabetes zu malen, statt Positives herauszustellen“, sagte Prof. Dr. Stephan Martin, Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums. „Wir werden die Menschen nicht vom Fernseher wegbekommen, aber wir müssen ihnen klarmachen: Diabetes ist keine Einbahnstraße. Man kann ihn besiegen.“
von Angela Monecke
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (1) Seite 46-47
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