An welcher Körperstelle misst der Sensor am besten?

2 Minuten

© Sophia Winters - Fotolia
An welcher Körperstelle misst der Sensor am besten?

Immer öfter wird die kontinuierliche Glukosemessung, die einen zeitlichen Verlauf der Glukosewerte liefert, genutzt. Eine wichtige Frage dabei ist, wo der Sensor angebracht werden darf. Dieser Fragestellung wurde in zwei kleinen Studien nachgegangen.

Das Flash Glucose Monitoring (FGM) mit dem FreeStyle Libre-System funktioniert nach demselben Prinzip wie rtCGM (Real-Time Glucose Monitoring): Ein Sensor misst den Blutzucker in der Flüssigkeit des Unterhautfettgewebes.

Der Unterschied: Bei FGM werden die Werte nicht automatisch an ein Empfangsgerät gesendet. Den aktuellen Glukosewert ermittelt ein Smartphone oder anderes Auslesegerät, indem es über den Sensor fährt. Das erste System dieser Art auf dem Markt ist standardmäßig für den Einsatz am Oberarm zugelassen. Doch Patientinnen und Patienten weichen auch auf andere Körperstellen aus.

FGM-Sensoren sollten nicht am Bauch angebracht werden

Eine belgische Studie prüfte die Messergebnisse an unterschiedlichen Messorten. Dafür trugen 23 Menschen mit Typ-1-Diabetes 14 Tage lang drei FGM-Sensoren gleichzeitig: je einen an Oberarm, Bauch und Oberschenkel. Bestimmt wurden die mittleren Abweichungen der so ermittelten Daten von den Werten aus Blutzuckermessungen.

Oberarm und Oberschenkel erzielten mit 11,8 Prozent und 12,3 Prozent Unterschied fast gleich gute Ergebnisse. Am Bauch waren die Werte deutlich schlechter. Hier lag die Abweichung von den Blutzuckerwerten bei 18,5 Prozent. Das derzeit erhältliche FGM-System sollte also nicht am Bauch getragen werden. Eine Platzierung des Sensors am Oberschenkel wäre möglich, wenn er sorgsam fixiert wird.

rtCGMe: Körperstelle ohne Einfluss auf die Messgenauigkeit

Die Situation scheint anders zu sein, wenn statt Flash Glucose Monitoring rtCGM-Systeme eingesetzt werden. Das zeigt eine Studie, in der 88 Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes eine Woche lang drei Sensoren, zwei am Bauch und einen am Arm trugen. Die Sensorwerte wurden mit Blutzuckermessungen verglichen.

Beim CGM-System schien die Körperstelle, an der der Sensor platziert war, keinen Einfluss auf die Messgenauigkeit zu haben. Die mittleren absoluten Abweichungen mit 9,6 bzw. 9,4 Prozent am Bauch und 8,7 Prozent am Arm waren nicht signifikant.

Macht die Kalibrierung den Unterschied?

Der Unterschied zwischen FGM- und rtCGM-Systemen könnte auf die Kalibrierung der Geräte zurückzuführen sein. Es ist nötig, CGM-Systeme mittels klassischer Blutzuckermessungen regelmäßig zu kalibrieren. FGM-Sensoren werden vom Hersteller vorkalibriert für ihren Verwendungszeitraum von 14 Tagen.

Anhand einer Stichprobe von acht Probanden zeigten sich Abweichungen im Verhältnis des Gewebe-Zuckergehalts am Bauch zum Blutzuckerspiegel, in Abhängigkeit vom Body-Mass-Index (BMI). Ohne Kalibrierung sei damit bei Messung im Bauchraum keine verlässliche Aussage über den Blutzucker zu treffen.


Quelle: Diabetesinformationsdienst München

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Typ-1-Diabetes früher erkennen und sogar aufhalten – ist das möglich, Frau Prof. Ziegler?

Wie lässt sich Typ-1-Diabetes erkennen, schon bevor Symptome auftreten? Und was wird in der AVAnT1a-Studie untersucht – und mit welchem Ziel? Darüber sprechen wir im Diabetes-Anker-Podcast mit Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler.
Diabetes-Anker-Podcast: Typ-1-Diabetes früher erkennen und sogar aufhalten – ist das möglich, Frau Prof. Ziegler?

3 Minuten

Kommt es am Ende doch auf die Größe an?

Insulinpumpen werden immer kleiner – ein Fortschritt für viele, doch für manche Menschen mit Diabetes ein Problem. Community-Autor Daniel legt dar, warum Pumpengröße und Insulinmenge aus seiner Sicht entscheidend für individuelle Bedürfnisse bleiben.
Kommt es am Ende doch auf die Größe an? | Foto: privat

5 Minuten

Community-Beitrag

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Werde Teil unserer Community

Community-Frage

Mit wem redest du über deinen Diabetes?

Die Antworten auf die Community-Frage werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Bitte achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Push-Benachrichtigungen

notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert
notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert