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Mehr als 3.000 an Diabetes-Technologie-Interessierte aus 81 Ländern trafen sich Ende Februar in Berlin zum ATTD-Kongress. Es gab viele Vorträge, viele Gespräche, viel Wissensaustausch – sowie eine Poster-Ausstellung, in der es Interessantes zu entdecken gab. Wir haben ein paar Rosinen – insbesondere zu Closed Loop und CGM – für Sie herausgepickt.
Wer jemals in seinem Diabetes-Leben wegen einer Unterzuckerung eine Glukagon-Spritze brauchte, weiß, wie mühsam das Mischen mit dem Glukagon-Pulver ist. In einer Studie hat jetzt ein fertig gemischtes Glukagon-Präparat mit dem Wirkstoff Dasiglucagon bewiesen, dass es bei gleicher Dosis sogar in höherer Konzentration im Körper wirkt als das bisher verfügbare Glukagon zum Selbstmischen.
Sinnvoll ist das zum Beispiel für Closed-Loop-Systeme, die gleichzeitig Insulin und Glukagon an Bord haben, um sowohl bei Unter- als auch bei Überzuckerungen eigenständig gegensteuern zu können.
Warum Typ-1-Diabetiker ihr eigenes Closed-Loop-System bauen, hat eine Studie unter Leitung von Dr. Katarina Braune von der Charité in Berlin untersucht. Antworten von 671 Teilnehmern aus 27 Ländern kamen zusammen. Deren Hauptmotivation ist eine bessere glykämische Kontrolle, die Reduktion akuter und langfristiger Diabetes-Komplikationen und ein Verlängern der Lebenserwartung. Aber auch eine bessere Schlafqualität und ein Automatisieren des Diabetes-Managements spielen eine Rolle.
Bereits das alleinige Verwenden eines Systems zum kontinuierlichen Glukose-Monitoring (CGM) bringt Vorteile, wie eine Befragung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes zeigt. Den Forschern aus Hannover berichteten die CGM-Nutzer, dass es ihnen besser ging als mit alleiniger Blutzuckerkontrolle. Sie waren zufriedener und fühlten sich sicherer mit ihrem Diabetes.
Das CGM-System gab ihnen mehr wichtige Informationen. Und wer regelmäßig seine CGM-Daten analysierte, konnte auch von einem niedrigeren HbA1c-Wert berichten als jene, die sich ihre Daten nicht so oft ansahen.
Dass CGM-Systeme auch unter extremen Wetterbedingungen funktionieren, bewies ein Diabetologe, der – obwohl er keinen Diabetes hat – eine Woche im Norden Finnlands im arktischen Winter verbrachte. Parallel benutzte er dort ein CGM-System und ein Blutzuckermesssystem. Beide Systeme funktionierten gut, das CGM-System gab Werte für 6 Tage, 20 Stunden und 25 Minuten aus. Die fehlenden 75 Minuten waren auf zu späte Kalibration und schwaches Signal zurückzuführen.
Ob die derzeit verfügbaren Insulinpumpen zuverlässig die gewünschten Insulindosen abgeben, sowohl über die Basalrate als auch über die Boli, untersuchte das Institut für Diabetes-Technologie in Ulm. Das Ergebnis: Es gibt Unterschiede in der Genauigkeit der Abgabe, aber die Abweichungen waren insgesamt gering.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (4) Seite 10-11
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