Das Pflaster am Arm – Bedeutung und Nutzen

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Das Pflaster am Arm – Bedeutung und Nutzen

Für die meisten von uns, die ein CGM sichtbar tragen, ist es normal, dass fremde Menschen mit ihren Blicken gefühlt minutenlang an dem kleinen Gerät, diesem ominösen Pflaster, an unserem Arm (oder welchem Körperteil auch immer) hängenbleiben. Und für diejenigen, die ähnlich ticken wie ich und nicht gerne im Mittelpunkt stehen, ist das immer wieder der Moment, in dem man sich wünscht, es würde einfach eine kleine Infotafel vor dem inneren Auge der Interessierten auftauchen und die Frage beantworten, die sie sich stellen: Was um alles in der Welt hat diese Person dort am Arm kleben?

Quelle: Katharina Weirauch

Nette Fragen und wilde Vermutungen – was ist das für ein Pflaster?

Manchmal ergibt sich die Situation, dass Menschen nachfragen, was man nun dort am Arm eigentlich trägt. Vor einigen Jahren, als die Aufnahme der CGMs in das Hilfsmittelverzeichnis noch ganz frisch und der Anblick der Geräte noch ungewohnt war, kam das bei mir noch häufiger vor als heutzutage. Damals gab es eine Situation am Bahnhof, als mich eine Frau ansprach und fragte, ob das runde Pflaster – damals noch mein FreeStyle Libre – dieses „neue Blutzuckermessgerät“ sei. Sie selbst hatte in einem Krankenhaus gearbeitet und davon gehört und fand es einfach total spannend, jemanden mit so einem System zu entdecken.

In einer anderen, weniger angenehmen, Situation wurde ich in diesem Jahr an einer Eisdiele mit Blick auf meinen Dexcom G6 gefragt, ob das etwas mit der Corona-App zu tun hätte. Natürlich gibt es noch einige Erlebnisse mehr. Manche positiv und manche weniger. Aber woher sollen nicht betroffene Menschen denn auch wissen, was dieses Ding nun ist?

Was sagt das Internet zum „Pflaster am Arm“?

Gibt man bei Google „ Pflaster am Arm“ in die Suchleiste an, kommen zwar recht schnell Ergebnisse, die auf irgendetwas mit Zuckerwerten und Diabetes hindeuten. Aber so richtig verstehen, was das nun soll oder wie es gar funktioniert, werden wohl die wenigsten.

Klickt man sich durch die Ergebnisliste, fallen bei der Beschreibung des Gesehenen nicht immer nur hilfreiche Kommentare. Sondern manchmal auch Bemerkungen, die direkt klarstellen: Das ist was Sonderbares, was diese Menschen da haben. Leider sind auch die Antworten zur Erklärung des „Dings“ nicht immer deutlich besser.

Aber hey: Wie schön wäre es, wenn wir irgendwann an den Punkt kämen, an dem der Blick auf den „Knopf am Arm“ genauso wenig irritierend ist wie der Anblick von Menschen mit Brille im Gesicht oder Krücken in der Hand. Schließlich sind auch das nur Hilfsmittel.

Es sind Glukosesensoren!

Die einfachste Erklärung für die Pflaster am Arm lautet ungefähr so: Es sind Glukosesensoren, die zum (kontinuierlichen) Messen des Gewebezuckerspiegels bei Menschen mit Diabetes getragen werden. Genannt werden diese Messsysteme „CGM“ (vom engl. Begriff „Continuous Glucose Monitoring“). Entgegen der Vermutung, es würde sich dabei um ein einfach auf die Haut geklebtes Pflaster mit angebautem Plastik-Chip handeln, befindet sich darunter ein Faden (eine Nadel), die ins Unterhautfettgewebe führt. Dort wird mittels eines Sensors der Glukosewert bestimmt und je nach Modell an ein Empfängergerät gesendet. Das erspart den altbekannten Piks in den Finger zum Blutzuckermessen oder verringert dessen Häufigkeit.

Menschen mit Diabetes tragen diese Sensoren nicht aus Spaß. Trotzdem sind sie für viele eine große Erleichterung im Diabetes-Alltag. Daran ist nichts „seltsam“, „gefährlich“ oder gar „eklig“. Es ist, sofern man dieses Wort benutzen möchte, ganz normal.


Katharina hat schon einmal versucht, mit einer kleinen Grafik darüber aufzuklären, was ein CGM alles nicht ist: CGM oder doch etwas ganz anderes?

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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