- Technik
Deutsche Hochdruckliga will digitale Gesundheitshelfer zertifizieren
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Zahlreiche Smartphone-Apps, aber auch sogenannte Wearables, geben vor, Körperfunktionen zu messen und die Nutzer bei der Krankheitsvorsorge zu unterstützen. Jedoch halten nicht alle, was sie versprechen. Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) plant deshalb eine Zertifizierung der Apps. Sie soll den Patienten und Ärzten eine Orientierungshilfe geben und dem derzeitigen Wildwuchs bei den digitalen Gesundheitshelfern entgegen wirken.
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck, die arterielle Hypertonie, ist in Deutschland für Erwachsene das gravierendste Gesundheitsrisiko. Laut Studien ist die arterielle Hypertonie für rund die Hälfte der Herzinfarkte und Schlaganfälle verantwortlich. Es wundert deshalb nicht, dass Hochdruckpatienten zu den häufigsten Anwendern von Gesundheits-Apps gehören.
Vorsicht bei Apps mit Messfunktion!
„Gesundheits-Apps können helfen, verschiedene Vitaldaten zu speichern, sie motivieren zu mehr Bewegung, verhelfen zu einer gesünderen Ernährung, erinnern an die Medikamenteneinnahme oder unterstützen bei der Entspannung“, so Mark Grabfelder, Geschäftsführer der Deutschen Hochdruckliga. Bei Apps mit Messfunktion sei aber große Vorsicht geboten. Diese müssten als Medizinprodukt der Risikoklasse Im deklariert werden, sind es aber in der Regel nicht. „Apps, die etwa durch Auflegen des Fingers einen Blutdruck anzeigen, sind schlichtweg unseriös“, sagt Grabfelder.
Auch bei Wearables, die zum Beispiel den Belastungspuls oder die Herzratenvariabilität messen, sollte auf eine Deklaration als Medizinprodukt geachtet werden. Für die Blutdruckselbstmessung sollte ein klassisches Blutdruckmessgerät für das Handgelenk oder den Oberarm eingesetzt werden. Bei vielen ist bereits eine drahtlose Übertragung auf das Smartphone zur Datenspeicherung möglich. Blutdruckmessgeräte sollten zudem von unabhängiger Stelle, beispielsweise der Deutschen Hochdruckliga, validiert sein. Das garantiert die Messgenauigkeit unter Praxisbedingungen.
Gesellschaftlicher Diskurs über digitale Gesundheitshelfer
Verschiedenen Studien nach haben 40 bis 52 Proeznt der Bevölkerung Schwierigkeiten beim Verstehen oder der Verarbeitung von Gesundheitsinformationen. Mark Grabfelder erläutert: „Viele Menschen sind zum Beispiel nicht in der Lage, Behandlungsoptionen richtig einzuschätzen bzw. die Packungsbeilagen zu ihren Medikamenten oder Nahrungsangaben auf Lebensmitteln zu verstehen.“
Der Fachverband plant deshalb ein Zertifizierungsverfahren für Gesundheits-Apps, gefördert aus Präventionsmitteln durch die KKH. „Wir möchten die Chancen nutzen, die die Apps zur Kontrolle des Blutdrucks und bei der Einnahme der Medikamente bieten“, sagt Grabfelder. „Wir brauchen einen gesellschaftlichen Diskurs über digitale Gesundheitshelfer, an dem auch Betroffene als Schiedsrichter auf dem Spielfeld teilnehmen. Das fördert perspektivisch die Gesundheitskompetenz und stärkt die digitale Selbstbestimmung.“
Patienten, Fachärzte, Datenschützer und Juristen prüfen die Apps
Zur Prüfung der einzelnen Apps hat die DHL ein sogenanntes Kleeblattmodell konzipiert. Dabei werden die Apps jeweils von einer ausreichend großen Zahl von Betroffenen, einem Facharzt, einem Datenschützer und einem Medizinanwalt geprüft. Grabfelder erklärt: „Das Ergebnis ist dann ein Zertifikat, das den Patienten und ihren Ärzten zeigt, inwieweit die App ihren Zweck erfüllt.“ Im Kleeblattmodell sind alle von der CHARISMHA-Studie geforderten Kriterien berücksichtigt.
Grabfelder zählt eine Reihe von „KO-Kriterien“ auf, die eine App nicht verletzen darf, um zertifiziert zu werden. Dazu gehört, dass die Apps auf aktuellen medizinischen Leitlinien basieren und medizinische Inhalte, falls erforderlich, aktualisiert werden. „Die Apps müssen neutral und transparent sein und der Anbieter muss in einem Impressum genannt werden“, fordert Grabfelder. „Die Produktbeschreibung soll verständlich sein und die beworbenen Eigenschaften müssen auch erfüllt werden.“
Datenschutz erhält hohe Priorität bei Bewertung
Zu den Voraussetzungen für eine Zertifizierung gehört auch, dass das deutsche Datenschutzrecht angewandt und die Daten nur in Deutschland gespeichert werden. Grabfelder betont: „Die App darf nur die zum Zweck erforderlichen Daten speichern, und für die Übermittlung sensibler persönlicher Daten in die Cloud ist eine gesicherte Verbindung Pflicht.“
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Hochdruckliga (DHL)
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gingergirl postete ein Update vor 2 Tagen, 2 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 3 Tagen, 6 Stunden
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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tako111 postete ein Update vor 6 Tagen, 15 Stunden
Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!