2 Minuten
300.000, von deutschlandweit mehr als sechs Millionen, Menschen mit Diabetes haben Diabetes Typ 1 und benötigen eine lebenslange Therapie mit Insulin-Injektionen. Technische Innovationen, wie Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung oder Insulinpumpen, erleichtern den Betroffenen den Umgang mit der Erkrankung. Einige Patienten schrecken jedoch vor dem Gebrauch zurück.
Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 richtet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse und zerstört sie. Die Betroffenen müssen deshalb mehrmals täglich ihren Blutzuckerspiegel messen und eine entsprechende Dosis Insulin spritzen. „Ohne technische Hilfsmittel wäre der insulinpflichtige Diabetes nicht behandelbar“, erklärt Ulrike Thurm, Vorstandsmitglied der AG Diabetes und Technologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „In den letzten Jahren wurden kontinuierlich bessere und einfachere Behandlungsmethoden entwickelt, die den Lebensalltag mit Diabetes und Umgang mit der chronischen Erkrankung enorm erleichtern“, ergänzt Thurm.
Einige Diabetes-Patienten sind bei der Anwendung der neuen Hilfsmitteln jedoch zurückhaltend, obwohl diese viele Vorteile bieten. „Denn CGM-Systeme verbessern beispielsweise nicht nur die Diabeteseinstellung, sondern auch die Lebensqualität der Menschen“, so die Diabetesberaterin. Mit Hilfe von Sensoren messen diese Geräte über eine dünne Nadel im Unterhautfettgewebe rund um die Uhr alle fünf Minuten die Zuckerwerte. Der Patient erfährt so, wie sich seine Glukosewerte im gesamten Tages- und Nachtverlauf verändern und wird rechtzeitig alarmiert, wenn Unter- oder Überzuckerungen drohen.
Auch bei der künstlichen Bauchspeicheldrüse, die voraussichtlich ab 2018 auf dem europäischen Markt verfügbar ist, befindet sich der Sensor im Unterhautfettgewebe. Das technische Gerät misst automatisch den Blutzucker und gibt über eine Insulinpumpe die richtige Menge Insulin ab. Für die Patienten hat die künstliche Bauchspeicheldrüse viele Vorteile: Der Computer arbeitet viel präziser, als das manuell möglich ist. So kann der Blutzucker wesentlich stabiler gehalten werden. „Vor allem nachts kann das Gerät einer gefährlichen Unterzuckerung vorbeugen, die besonders häufig während der Schlafenszeit von Kindern und Jugendlichen auftritt“, sagt Thurm.
Diabetes-Patienten müssen sowohl zu ihrer Insulintherapie als auch zu ihrem zukünftigen CGM-System oder anderem technischen Hilfsmittel umfassend geschult werden. „Die Schulung ist die Grundlage für eine sichere Anwendung und somit auch eine erfolgreiche Therapie“, betont Thurm. Die Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Technologie (AGDT) sowie die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie (AGPD) der DDG haben dazu 2016 unter dem Namen „Spectrum“ ein Schulungs- und Behandlungsprogramm zum kontinuierlichen Glukosemonitoring entwickelt. Es ist auf Patienten unterschiedlicher Altersgruppen und deren Bedürfnisse angepasst und für alle CGM-Systeme und Insulintherapieformen anwendbar. „Patienten, die daran interessiert sind, neue technische Hilfsmittel auszuprobieren, sollten sich von ihrem behandelnden Diabetologen umfassend beraten lassen“, ergänzt die Diabetesberaterin.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Diabetes-Hilfe (diabetesDE)
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Beliebte Themen
Ernährung
Aus der Community
Push-Benachrichtigungen