- Technik
Lebensqualität mit der Pumpe gewonnen!
2 Minuten
50 Jahre Typ-1-Diabetes – das hieß für Franz-Josef Krix viele Zwischenmahlzeiten, häufiges Spritzen und keine Süßigkeiten. Heute hat sich einiges geändert, vor allem die Ernährung, aber auch die Einstellung zum Diabetes.
Von der Naschkatze zum Abstinenzler
Krix wurde Anfang der 1950er Jahre geboren, wuchs auf wie viele Kinder seiner Zeit: Er spielte leidenschaftlich Fußball, war viel draußen unterwegs und machte Unsinn. Nach der Hochzeit seiner großen Schwester änderte sich alles für den damals 11-jährigen Jungen: "Eine Woche nach der Feier, am Freitag, dem 16.8.1963, bekam ich die Diagnose: Typ-1-Diabetes. Erste Anzeichen nahm ich erst im Nachhinein wahr." Fußball spielte Krix auch nach seiner Diagnose noch, aber die Ernährung änderte sich: "Ich durfte keine Süßigkeiten mehr essen, das fiel mir sehr schwer. Ich war immer eine große Naschkatze."
Alles essen ohne Bedenken
Heute kann Krix wieder alles essen. 2005 bekam er seine erste Insulinpumpe, die
Reue: früher auf Pumpe!
Wenn er zurückdenkt, bereut er es oft, nicht früher auf eine Pumpe umgestellt zu haben – aber die Angst vor dem Stechen und mangelnde Aufklärung hielten ihn davon ab. Nach 40 Jahren
Er benutzt heute wie früher Stechhilfen, damals für die Spritzen, heute für die Pumpenkanüle. "Mit einer Stechhilfe ist die Überwindung nicht so groß." Zum Glück muss er sich dank seiner aktuellen Pumpe, der
Blutzuckermessen: eine Sache der Ärzte?
Mit der Einführung des Insulinpens 2003 kam auch das regelmäßige Blutzuckermessen; bis dato überließ Krix das Blutzuckermessen meist den Ärzten und Diabetologen. Doch je mehr er durch seine Ausflüge auf die Diabetes-Touren und -Fortbildungsprogramme erfuhr, desto mehr wollte er selbst machen. Heute erfasst er mit seinem Messgerät seine Blutzuckerwerte selbst.
"Mit der Pumpe habe ich an Lebensqualität gewonnen. Ich kann essen, wann ich will und was ich will. Ich bin viel flexibler." Früher musste er immer alle zwei bis drei Stunden essen, im Alltag gelang ihm dies auch ohne Probleme. Nur in der Freizeit und im Urlaub fiel es ihm schwer.
Schlittenfahren mit Folgen
Seine Frau erinnert sich an ein Erlebnis der besonderen Art vor 20 Jahren: Nach einem Tag im Schnee, an dem sie mit den beiden Töchtern Schlitten fuhren, waren die Essensvorräte aufgebraucht. Auf dem Fußmarsch zurück zum Auto waren alle müde und erschöpft vom ereignisreichen Tag. Krix spürte eine nahende Unterzuckerung. Seine Frau war besorgt, ob er es noch zurück schaffte, als ihr damals knapp 40-jähriger Mann zu Boden ging. Sie rannte zur nächsten Gaststätte.
Als sie niemanden vorfand, nahm sie sich den nächstgelegenen Zuckerstreuer und schüttete sich die Hand voll Zucker. Wieder bei ihrem Mann angekommen, gab sie ihm nach und nach den Zucker, bis er wieder munter wurde. "Das war ein Schreck, ich alleine mit den kleinen Mädchen, dem stark unterzuckerten Mann und niemand da, der helfen konnte." Heute machen die beiden nach wie vor Ausflüge – aber Traubenzucker oder Bonbons hat Frau Krix immer dabei.
Ein guter Grund zum Feiern
Solche Vorfälle erlebt Familie Krix zum Glück nicht so häufig – und Franz-Josef Krix ist nach 50 Jahren Typ-1-Diabetes verschont von jeglicher Folgeerkrankung. "So ein Glück haben nicht viele Menschen, oft haben Typ-1-Diabetiker schon nach 10 bis 15 Jahren Folgeerkrankungen." Der Rentner fährt weiterhin zu Fortbildungen, denn auch nach 50 Jahren Diabetes hat man nicht ausgelernt. Auch das ist ein guter Grund zu feiern – am besten mit richtigem Kuchen und leckerer Schokolade.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig