- Technik
 
Unerwünschte Reaktionen: Was tun, wenn die Haut Probleme macht?
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											Moderne Systeme zur Glukosemessung erleichtern mittlerweile das Leben von zahlreichen Menschen mit Diabetes. Doch immer wieder berichten Nutzer über Hautprobleme bis hin zu schweren allergischen Reaktionen, die von Pflastern und Sensoren verursacht werden. Was man dagegen tun kann und welche Systeme besonders hautschonend sind – dazu haben wir mit Diabetologe Dr. Dietrich Tews gesprochen, der im hessischen Gelnhausen eine diabetologische Schwerpunktpraxis führt und zahlreiche Patienten mit CGM-Systemen betreut.
Im Interview:
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Dr. med. Dietrich Tews Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe DDG, LÄK Diabetes Zentrum Dr. Tews, Herzbachweg 14E, 63571 Gelnhausen Website: www.tews-diabetes.de  | 
Haben Sie Patienten, die mit Hautreaktionen auf Pflaster und Sensoren zu kämpfen haben?
Dr. Dietrich Tews: Ja, das Thema beschäftigt einige meiner Patienten, die CGM-Systeme tragen. Sie berichten häufig, dass sie an den Klebestellen der Pflaster Hautprobleme haben, die von leichten Rötungen bis hin zu massiven Entzündungen reichen. Meistens handelt es sich nur um Hautirritationen, die entstehen, wenn ein Pflaster mehr als eine Woche getragen wird und sich Wärme und Feuchtigkeit darunter stauen. Solche Reizungen verschwinden in der Regel nach ein paar Tagen wieder, wenn man ein frisches Pflaster aufklebt und die Haut z. B. mit einer Wund- und Heilsalbe pflegt.
Was passiert, wenn die Haut weiterhin Probleme macht?
Tews: Es kommt tatsächlich auch vor, dass sich die Symptome mit der Zeit verstärken und die Patienten eine allergische Reaktion entwickeln. Unter dem Pflaster können dann stark juckende Ekzeme, entzündete Pusteln und nässende Quaddeln entstehen, die mit der Zeit immer schlimmer werden. Der Leidensdruck für die Patienten ist dabei hoch: Für manche Menschen wird das Tragen des Systems zu einer echten Belastung – dabei soll es eigentlich das Leben mit Diabetes leichter machen.
Auffällig ist, dass schwere Hautreaktionen häufig erst nach einigen Monaten auftreten – das ist typisch für Kontaktallergien. Hier ist die Enttäuschung dann natürlich besonders groß, da sich die Nutzer schon an das System gewöhnt haben.
Weiß man, was diese allergischen Reaktionen auslöst?
Tews: Darüber rätseln Ärzte und Wissenschaftler seit geraumer Zeit. Mittlerweile verdichten sich die Hinweise darauf, dass die beiden Kunststoffverbindungen IBOA und DMAA die Kontaktallergien verursachen. Beide kommen in einigen Messsystemen zum Einsatz – teils im Pflaster auf der Haut, teils im Gehäuse von externen Glukosesensoren, die bis zu 14 Tage ohne Pflasterwechsel getragen werden. Wissenschaftler vermuten, dass der Stoff dann vom Sensor auf das Pflaster gelangt und sich so auf der Haut verteilt.
Nach einigen Wochen oder auch Monaten kann der Körper eine Allergie gegen die Stoffe entwickeln – und so entstehen die juckenden und manchmal auch schuppenden Ekzeme unter dem Pflaster. Feuchtigkeit und Schwitzen und der Abrieb beim Tragen können sogar dazu führen, dass neue Kunststoffverbindungen entstehen, die zusätzlich Allergien auslösen können.
Gibt es irgendetwas, was man dagegen tun kann? 
Tews: In schweren Fällen rate ich kurzfristig zu kortisonhaltigen Cremes aus der Apotheke um die schlimmsten Beschwerden zu lindern. Um das System noch eine Weile länger zu benutzen, behelfen sich manche meiner Patienten mit Blasenpflastern, in die sie ein Loch stanzen und die sie dann unter das Gehäuse kleben, sozusagen als Zwischenschicht. Meist treten aber rund um die Einstichstelle des Sensors trotzdem Hautprobleme auf. Außerdem ist diese improvisierte Selbsthilfe ziemlich umständlich und belastet auf Dauer den Geldbeutel, denn die Pflaster muss der Patient aus eigener Tasche bezahlen.
Von Hautschutzsprays rate ich ab, denn sie schützen die Hautbarriere nur für ein paar Tage und können Kreuzreaktionen hervorrufen. Unbedingt die Finger lassen sollte man von Kinesio-Tapes, die in manchen Online-Foren vorgeschlagen werden – sei es als eine Art Barriere zwischen Haut und Sensor oder zum Schutz der Sensoren. Diese enthalten oft ähnliche Kunststoffverbindungen wie die Sensoren und Pflaster – man kommt also vom Regen in die Traufe.
Was wäre denn eine Lösung, die auf Dauer Sinn macht? 
Tews: Bei Kontaktallergien sollte man unbedingt den Stoff vermeiden, auf den man allergisch reagiert – und zwar lebenslang. Deshalb bleibt betroffenen Patienten langfristig keine andere Wahl, als das System zu wechseln. Denn wenn man nichts unternimmt, kann sich die allergische Reaktion über den ganzen Körper ausbreiten.
Gibt es denn Systeme, die besonders hautfreundlich sind?
Tews: Natürlich ist es schwer, hier allgemeingültige Aussagen zu treffen, da jeder Mensch anders auf Pflaster und Kunststoffe reagiert. In meiner Praxis wechseln viele Patienten, bei denen das aktuelle CGM-System Hautprobleme oder Allergien verursacht, zu Eversense XL.
Das CGM-System kommt ohne allergene Stoffe wie IBOA oder DMAA aus, und der Sensor liegt hier nicht auf der Haut, sondern wird am Oberarm direkt unter der Haut eingesetzt, wo er bis zu sechs Monate bleibt. Das acrylatfreie Pflaster mit einem Kleber auf Silikonbasis, das den Smart Transmitter befestigt, ist dazu besonders hautschonend und wird täglich gewechselt. Dadurch lässt sich die Haut auch besser reinigen und pflegen. So erlebe ich es immer wieder, dass Patienten mit Eversense XL ein CGM-System finden, das nicht nur zu ihnen, sondern auch zu ihrer Haut passt.
 Quelle: Accu-Chek | Redaktion
Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag,
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Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 2 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 21 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig