Für Menschen mit Diabetes ist die wohnortnahe Apotheke ein unverzichtbarer Partner im Alltag, ob es um die Kontrolle des Blutzuckers, die Versorgung mit Insulin, das Medikations-Management und mögliche Beratung bei Wechsel- oder Nebenwirkungen sowie die Beratung zu Hilfsmitteln geht.
Die Apotheken vor Ort spielen eine zentrale Rolle während der Erkrankung als lebenslange Herausforderung für die Betroffenen. Sie stellen eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Versorgung sicher. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gefährden diesen wichtigen Pfeiler der Gesundheits-Versorgung zunehmend. Immer mehr Apotheken schlossen in den letzten Jahren, eine Entwicklung, unter der gerade Ältere und chronisch Erkrankte leiden.
Versorgung in der Apotheke: Herausforderung Diabetes braucht gute Begleitung
Diabetes zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Bis zu 9 Millionen Menschen leben hierzulande mit dieser Diagnose, der Großteil davon mit Typ-2-Diabetes. Die regelmäßige Kontrolle der Zuckerwerte, die richtige Medikamenten-Einnahme und eine angepasste Lebensweise sind essenziell, um Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder andere Erkrankungen zu verhindern.
„Die Apotheke vor Ort ist dabei eine wichtige Anlaufstelle“, erklärt Friederike Habighorst-Klemm, Patientenbeauftragte des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg (LAV). „Wir kennen unsere Patient:innen oft persönlich und begleiten sie mit wertvollen Tipps auch für den Alltag und stehen mit unseren Teams in den Apotheken für alle Fragen rund um die Therapie und Lebensführung zur Verfügung. Unser Ziel ist, dass Menschen mit Diabetes ihre Erkrankung selbstbewusst und informiert managen können. Dadurch, dass Diabetes eine Erkrankung ist, die durch die persönliche Lebensweise enorm ins Positive geführt werden kann, ist die vertrauensvolle Verbindung zur Apotheke ein weiterer Meilenstein für ein gutes Lebens als Diabetiker.“
Die Versorgung von Menschen mit Diabetes ist eine komplexe Aufgabe für Apotheken. Denn sie leisten weit mehr als die reine Abgabe von Medikamenten. Ein besonderes Augenmerk liegt immer auf der Vorbeugung (Prävention) von Folgeerkrankungen, etwa durch Blutzuckertests oder Beratung zur Ernährung und Bewegung.
Ist die Digitalisierung Hürde oder Erleichterung? Und wie entwickelt sich die Zahl der Apotheken? Mehr dazu gibt es auf der Website von DBW.
von Carmen Gonzalez, LAV Baden-Württemberg
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (4) Seite 68-69