Helene Klein, DBW-Vorsitzende und erfahrene Diabetesberaterin, betont die zentrale Rolle der Selbsthilfe in der Diabetesberatung. Seit 2022 unterrichtet sie in Bad Mergentheim und fordert eine stärkere Integration der Selbsthilfe in den Therapieprozess, um langfristige Erfolge zu erzielen.
Seit dem Jahr 2022 habe ich die Ehre, Diabetesberaterinnen in Bad Mergentheim im Rahmen des Themas „Chronische Erkrankung aus Sicht der Betroffenen und Betreuer“ zu unterrichten. Es ist eine Tätigkeit, die mir besonders am Herzen liegt, da ich vor 20 Jahren selbst meine Weiterbildung zur Diabetesberaterin DDG an derselben Schule absolviert habe. Heute stehe ich auf der anderen Seite im Klassenzimmer und teile mein Wissen und meine Erfahrungen mit engagierten Beraterinnen.
Ein zentrales Anliegen meiner Arbeit ist es, die Bedeutung der Selbsthilfe in der Diabetesberatung hervorzuheben. Für Behandlerinnen und Behandler ist es essenziell, das Leiden und die Herausforderungen zu verstehen, denen Menschen mit Diabetes – egal welchen Typs – gegenüberstehen, damit sie ihnen therapeutisch effektiv helfen können. Selbsthilfe sollte nicht nur als ergänzende Maßnahme betrachtet werden, sondern vielmehr als zentrale Säule im Therapie-Prozess.
Selbsthilfe integrieren
Mein Appell an die Beraterinnen lautet daher: die Selbsthilfe verstärkt in die Schulungen und Beratungsgespräche integrieren. Diabetesberaterinnen sollen die Selbsthilfe als wichtige Stütze für die Betroffenen betrachten und die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Behandlerinnen und Behandlern sowie Menschen mit Diabetes erkennen. Nur durch eine enge Kooperation und gegenseitiges Verständnis können wir langfristig positive Veränderungen im Umgang mit Diabetes erreichen.
Ganzheitlichen Ansatz etablieren
Als langjährige Diabetesberaterin DDG ist es mir eine Herzensangelegenheit, dieses Bewusstsein zu fördern und einen ganzheitlichen Ansatz in der Diabetesberatung zu etablieren. Möge die Selbsthilfe als Bindeglied zwischen Menschen mit Diabetes und Diabetesberaterinnen dienen und zu einer verbesserten Lebensqualität für alle Betroffenen beitragen.
von Helene Klein
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (7) Seite 64