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Vor knapp 3 Jahren war ich so weit, dass ich mir meinen Traum einer Weltreise erfüllen wollte. Ich hatte auf diesen Moment lange gewartet, Geld gespart und auf der Arbeit eine Auszeit verhandelt.
Die Vorbereitung hat mir so viel Spaß gemacht und Zeit in Anspruch genommen, dass ich den Diabetes erst mal mehr oder weniger ignoriert habe und dachte: „Das wird schon irgendwie!“ Die Diabeteseinstellung lief bei mir immer „ganz okay“ und so kam es wohl, dass ich ihn bei der Vorbereitung zu Beginn etwas vernachlässigte. Ich hatte für die Vorbereitung sehr viel Zeit eingeplant, die ich, wie sich herausstellte, auch brauchte. Die Wochen und Monate bis zum Abflug zogen nur so dahin.
Als ich dann beim nächsten Dia-Doc-Termin meine Pläne berichtete, kamen dann doch mehr Fragen auf als erwartet.
„Nimmt man das gesamte Insulin und die Teststreifen schon mit?“
„Welche Versicherung versichert mich mit Diabetes auf Langzeitreisen?“
„Wo bekomme ich meine Medikamente im Notfall im Ausland und wie heißen sie da?“
„Wie kühle ich das Insulin unterwegs?“
„Wie funktioniert das mit der Basisanpassung, wenn man durch verschiedene Zeitzonen reist?“
und noch viele mehr…
Es gab plötzlich so viele Fragen, mit denen ich naiverweise gar nicht gerechnet hatte. Von dem Zeitpunkt an musste ich in meinen Dia-Vorbereitungen den Turbo-Gang einlegen. Ich habe über alle Kanäle versucht, an Informationen zu kommen, habe Diabetologen und befreundete Diabetiker befragt, das Internet durchforstet und die jeweiligen Pharma-Firmen angerufen. Es war nicht einfach, etwas zu erfahren, und hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen.
Jetzt war meine Aufmerksamkeit geweckt und ich wollte gesundheitlich bestens vorbereitet sein. Außerdem habe ich damals angefangen, alle wichtigen Erkenntnisse und Informationen aufzuschreiben und sie über meinen Blog mit anderen zu teilen. Im Rahmen meiner Vorbereitung habe ich nämlich auch erkannt, dass viele Menschen mit Diabetes sich in ihren Möglichkeiten eingeschränkt fühlen und auf schöne Sachen verzichten. So habe ich nie empfunden, sondern mein Leben immer so gelebt, wie ich es mir gewünscht habe. Das wollte ich gerne weitergeben.
Kühlung des Insulins in warmen Ländern
Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit den FRIO Kühltaschen gemacht, es gibt diese in verschiedenen Größen. Für Pens, Pumpen und Insulinampullen.
Insulin und Teststreifen
Meistens ist es am einfachsten, wenn man alle Medikamente mitnimmt. Das nimmt viel Platz im Rucksack weg und man muss vielleicht auf ein paar Kleidungsstücke verzichten, aber hier müssen Prioritäten gesetzt werden! Wie wichtig ist mir die Reise? Ich hatte in meinem Rucksack nur eine einzige Jeans, eine Shorts, einen Kapuzenpullover und ein paar T-Shirts, 2 Paar Schuhe und 2 Bikini. Das klingt wahnsinnig wenig, aber je nachdem, wie man reist, reicht es wirklich. Man kann ja regelmäßig waschen und je länger man unterwegs ist, umso mehr Platz hat man dann wieder im Rucksack und kann unterwegs schöne Sachen neu dazukaufen 😉
Notfälle im Ausland
Gut und wichtig zu wissen, ist, wo sich im jeweiligen Land die nächste Deutsche Botschaft und Ärzte befinden. Vorher rausfinden und notieren! Außerdem ist es sinnvoll zu klären, ob die Teststreifen und das Insulin, die man benutzt, in jedem Land den gleichen Namen haben und ob die dort überhaupt produziert werden. Ich habe daraufhin kurz vor der Reise noch mein Messgerät auf eins umgestellt, für das es weltweit Teststreifen gibt.
Am Flughafen
Insulin NIEMALS mit einchecken. Die Minus-Temperaturen verträgt das Insulin nicht. Immer im Handgepäck behalten. Sinnvoll ist ein Attest vom Arzt, das bestätigt, dass man insulinpflichtiger Diabetiker ist und die Medikamente bzw. Pumpe dafür mitführen darf. Es kann passieren, dass am Flughafen beim Check-in danach gefragt wird.
Damit möchte ich sagen, dass wirklich fast alles möglich ist. Man muss sich nur sehr gut informieren, vorbereiten und selbstbewusst im Umgang mit sich selbst und seiner Krankheit sein.
Im nächsten Teil berichte ich über meine Reise, die Abenteuer, die ich unterwegs überlebt habe, und über die Menschen und Länder, die ich kennenlernen durfte.
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