Mit Diabetes in der Ausbildung

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Community-Beitrag
Mit Diabetes in der Ausbildung

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt!

Aufregung pur: Endlich hat für mich ein neuer Lebensabschnitt begonnen – die Ausbildung zur MTRA (Medizinisch-Technische Radiologieassistentin).
Nach einigen Versuchen, andere berufliche Richtungen einzuschlagen, habe ich mich dazu entschlossen, meinen Kindheitstraum wahr zu machen und in die Medizin zu gehen. Vor einem Medizinstudium wollte und brauche ich in jedem Fall aber eine Ausbildung, und da meine Mutter selbst MTRA ist, bin ich wohl so etwas wie genetisch vorbelastet 😉

Muss ich den Diabetes im Bewerbungsgespräch erwähnen?

Denken, nachdenken

Schon im Bewerbertest war ich super aufgeregt, im anschließenden Bewerbungsgespräch lief alles wie am Schnürchen und ich verließ meinen zukünftigen Ausbildungsplatz mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
Erst zu Hause fiel mir auf: Ich hatte gar nichts von meinem Diabetes gesagt!
Zweifel plagten mich… sollte ich der Schulleitung im Nachhinein vor Ausbildungsbeginn eine E-Mail schreiben? Ich überlegte hin und her und entschied letztendlich: Nein.
Letztendlich würde alles wie eine Rechtfertigung klingen und für meine Krankheit brauche ich mich überhaupt nicht zu rechtfertigen.

Die Aufregung vor dem Neuen hat Einfluss auf meine Werte!

Am ersten Schultag vor zwei Wochen war die Aufregung riesig! Ich wachte morgens bereits mit einem Wert von über 300 mg/dl (16,7 mmol/l) auf und stellte fest, dass sich mein Katheter über Nacht anscheinend verabschiedet hatte. Ketone lassen grüßen!
Super… Doch gleich am ersten Tag fehlen? Geht gar nicht!
Als ich schließlich mit reichlich Verspätung in die Klasse stolperte, fühlte ich mich wie eine Mischung aus „kopfüber in den Mixer gesteckt“, „in der Sahara ausgesetzt“ und „vom LKW überrollt“.
Nun gut – Augen zu und durch. Dank Enlite Sensor hatte ich meine Werte ganz gut im Blick und so spritzte ich in der Schule direkt 4 Einheiten hinterher.

Jetzt ist Aufklärungsarbeit nötig!

Wie aufs Stichwort meldete sich da meine Schulleitung vor der Klasse zu Wort: „Handys im Unterricht sind übrigens absolut unerwünscht. Wir möchten auch nicht, dass Sie ein Handy auf dem Tisch liegen haben – also stellen Sie es bitte möglichst ganz aus.“
Wenn das nicht die perfekte Gelegenheit für ein bisschen Aufklärung war!
In der anschließenden Pause ging ich also schnurstracks zu ihr und zückte meine Pumpe. Ich erklärte, dass ich eine Insulinpumpe trage, da ich Typ 1 Diabetikerin bin und es deshalb sein kann, dass ich während des Unterrichts mal auf das kleine Gerät schaue, es vibriert oder im schlechtesten Fall auch mal klingelt – dass ich auf jeden Fall nicht auf mein Handy starre, wenn ich etwas in der Hand habe.

Offenheit kann sich auszahlen!

Gedankenaustausch, Teamarbeit

Ich hatte mindestens so etwas wie Irritation erwartet, doch das strahlende Lächeln und den herzlichen Dank für diese Offenheit ließ mich nicht nur perplex, sondern auch extrem erleichtert zurück.
Am nächsten Tag folgte gleich die nächste Überraschung:
Bei der ersten praktischen Unterrichtseinheit fragte ich vorsichtshalber, ob an einem der Geräte irgendetwas magnetisch sei. Meine Frage wurde verneint und meine Lehrerin glänzte mit „Fachwissen“: Ob ich auf Pens umsteigen würde, wenn wir am MRT arbeiten oder ob ich meine Pumpe dann einfach im Vorraum deponieren wolle.
Zack – wieder war ich perplex und freute mich über so viel Beistand.
Deshalb kann ich auch nur jedem raten, offen mit seinem Diabetes umzugehen. Ohne ein schlechtes Gewissen oder zumindest Hemmungen seinen Diabeteskram machen zu können, ist sehr erleichternd und sorgt deshalb auch dafür, dass man sich wohler fühlt.

Im Notfall sollte jemand bescheid wissen!

Außerdem ist es wichtig, dass im Notfall wenigstens der Lehrer weiß, wann und warum er einen Notarzt rufen sollte.
Doch auch zumindest die Sitznachbarn kurz zu informieren, ist keine schlechte Idee. Ich hatte zwar Bedenken, auf Ablehnung zu stoßen – doch auch hier war wieder das Gegenteil der Fall: ein neugieriger Blick, vorsichtige Fragen und generell ein ehrliches, unaufdringliches Interesse, das war es!
Meinem Blutzucker tut der strukturierte Alltag übrigens super gut. Wenige Schwankungen, generell ein ausgeglicheneres Blutzucker-Level und hin und wieder mal ein Wert unter 100 mg/dl (5,6 mmol/l) machen nicht nur mir Freude, sondern fordern endlich auch mal meinen kleinen Pumpenfreund, der seine Fähigkeiten in Sachen Hypo-Abschaltung zeigen kann;)
Also, ihr Lieben: Freut euch auf eure Ausbildung, habt keine Hemmungen, über euren Diabetes zu sprechen, und genießt diesen neuen Lebensabschnitt!

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  • bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 20 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 16 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 4 Tagen, 14 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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