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Als Diabetiker sind wir in manchen Sachen irgendwie anders. Zum Beispiel, was das regelmäßige Piksen in unsere armen Finger betrifft. Oder unser Blick auf die Regale im Supermarkt. Wie viele Kohlenhydrate hat das Müsli? Ist der Joghurt mit Zucker oder mit Süßstoff gesüßt? Oder unsere Reiseplanung bei längeren Reisen ins Ausland. Habe ich als Diabetiker alle wichtigen Hilfsmittel und das Insulin dabei?
Auf der anderen Seite sind wir aber doch ganz normale Menschen mit den normalen Grundbedürfnissen. Eines davon ist sicher auch der Erfolg im Arbeitsleben.
Ich selbst bin in meiner Grundausbildung Pädagogin. Als Diabetikerin wurde ich da im beruflichen Feld schon öfters von den skeptischen Mienen meiner Kollegen oder einfach Kunden konfrontiert. Kann die das überhaupt? Was ist, wenn sie plötzlich zusammenbricht? Oder während der Arbeit eine Unterzuckerung hat? Ist die Gefahr, mit Diabetes und Menschen zu arbeiten, nicht viel zu groß? Eine gewisse Skepsis war bis jetzt bei allen Anstellungsverhältnissen im pädagogischen Bereich oft ein Thema.
Ich habe bereits in verschiedensten pädagogischen Feldern gearbeitet. Angefangen vom Altersheim bis zur Einzelbetreuung von autistischen Jugendlichen. Vorweg – bis jetzt ist niemand zu Schaden gekommen! Aber jedes Mal musste ich mich beweisen, dass auch mit Diabetes in der Arbeit nichts passiert. Nun habe ich während meiner Karenzzeit mit meiner kleinen Tochter die Ausbildung zum Sport-Übungsleiter für Kinder und Jugendliche absolviert. Ich habe mich gefragt, ob das mit meinem Diabetes und Sport nicht ein Problem darstellt. Aber ein großes Dankeschön an den Verein ASKÖ, der mich in meinem Vorhaben immer unterstützt und mir nie Barrieren in den Weg gelegt hat. Danke!
Ich gebe nun seit diesem Jahr regelmäßig Kurse. Vorerst regelmäßig im Eltern-Kind-Turnen. Zusätzlich unterrichte ich in Kindergärten und Volksschulen einzelne Turnstunden. Das alles natürlich mit sehr viel Spaß!
Wie wird da mit meinem Diabetes von Seiten der Eltern oder Lehrer umgegangen? Gibt es Fragen von betroffenen Eltern oder Lehrern?
Ja, die gibt und gab es immer wieder. Aber ich versuche, offen zu sein. Zeige oft sofort meine Pumpe und spreche kurz über meinen Diabetes. Ich versuche dabei immer, die Angst zu nehmen, dass etwas passieren kann. Denn die Unwissenheit im Bereich vom Diabetes ist doch immer noch sehr groß.
Vorweg bereite ich mich auf meine Stunden natürlich immer gründlich vor! Ich messe eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn meinen Blutzucker. Und beim Essen versuche ich, im Vorfeld nichts zu essen, was meinen Blutzucker aus der Balance bringen könnte. Das bedeutet – ich vermeide Schokolade, Weißbrot oder auch Nudeln. Mit einer kohlenhydratarmen Kost habe ich persönlich bis jetzt die besten Erfahrungen gemacht. Und natürlich reduziere ich zum Teil auch meine Basalrate auf bis zu 50 Prozent. Ziel betreffend meines Blutzuckers ist es, während einer Stunde nie unter 150 mg/dl (8,3 mmol/l) zu kommen. Im Anschluss an die Stunde korrigiere ich dann – falls der Zucker zu hoch angestiegen ist – meinen Blutzucker. Das hat bis jetzt immer sehr geklappt. Und für Notfälle habe ich natürlich immer den Traubenzucker in meiner Sporttasche.
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