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Alltagstest: Was mein Diabetestäschchen können muss
4 Minuten

Mein erstes Diabetestäschchen bekam ich am Tag der Diagnose in der Diabetespraxis ausgehändigt. Es war ein Werbegeschenk einer Pharmafirma, ich glaube von Berlin-Chemie. Schwarz, mit Werbeaufdruck, optisch nicht sonderlich ansprechend. Aber das Innenleben fand ich prima: Gummischlaufen für zwei Insulinpens, diverse kleine Reißverschlussfächer für Kleinkram wie Reserve-Insulinampullen, Traubenzucker, Penkanülen und Ersatzbatterien und ein Fach für das Blutzuckermessgerät.
Dieses allererste Täschchen setzte in Sachen Funktionalität Maßstäbe. Leider habe ich es irgendwann einmal aussortiert, so dass ich es euch nicht mehr zeigen kann. Doch meine anderen Diabetestäschchen, die ich seither – immer auf der Suche nach DEM ultimativen Diabetestäschchen – erworben habe, kann ich euch vorstellen. Und euch zu jedem einzelnen erzählen, was ich daran toll, praktisch oder eher unpraktisch finde.
Ich habe ein Faible für Kosmetik-Täschchen von Oilily entwickelt
Mein erstes Täschchen nach dem unansehnlichen schwarzen Werbeding war ein kleines Kosmetiktäschchen von Oilily. (Achtung, ich muss euch warnen, ich habe mit den Jahren eine gewisse Vorliebe für diese Marke entwickelt. Ich mag die verspielten Muster und die Verarbeitungsqualität, und ich weiß zu schätzen, dass die Stoffe abwaschbar sind. Wundert euch also nicht, dass ihr jetzt gleich einige dieser Täschchen präsentiert bekommt.) Niedlich blau-geblümt, mit einem Reißverschluss zu verschließen.
Innen drin: Ein Stofffach, das eigentlich für Kosmetikpinsel gedacht ist, sich aber auch prima für Insulinpens eignet. Außerdem ein separates Fach mit Reißverschluss, in das mein Accu-Chek Mobile prima reinpasste. Meine Penkanülen, Traubenzuckerplättchen und Ersatzbatterien packte ich in ein offenes, kleines, transparentes Fach.
Prima Sache – alles gut und übersichtlich verstaut. Doch bald fand ich es mit seinen 18x5x10 cm ein wenig zu klein. Weil man halt auch noch eine Ersatzkassette für das Accu-Chek Mobile dabeihaben sollte. Und Reserve-Insulinampullen. Und nun neben dem Blutzuckermessgerät auch noch das Lesegerät des FreeStyle Libre. Da ist das arme Täschchen gleich etwas überladen und der Reißverschluss spannt bedenklich.
Hübsch und viel Platzangebot – aber zu wenig Ordnung
Das nächste Täschchen war auch von Oilily und hatte ein etwas größeres Format. Farblich in der Grundfarbe Braun ein wenig dezenter, aber trotzdem verspielt geblümt, wie ich es mag. Mit 18x13x6 cm ein super Platzangebot, ohne zu sperrig zu sein.
Innen drin ein Innenfach mit Reißverschluss, in dem ich Traubenzucker und Batterien unterbrachte. Außen ein weiteres Reißverschlussfach, das ich für meine Penkanülen nutzte. Insgesamt großzügig bemessen, so dass alle Utensilien ausreichend Platz finden. Doch der Nachteil zeigte sich auch recht rasch: Im großen Hauptfach tummeln sich Messgeräte und Pens ohne besondere Ordnung, man muss in ihm fischen wie seinerzeit in der Schule in einem Schlamperl-Federtäschchen.
Was mein Diabetes-Equipment angeht, mag ich dieses Gefische nicht. Da soll alles zack, zack greifbar sein. Das braune Oilily-Täschchen landete also in der Schublade und kommt seither vor allem als Reserve-Täschchen im Urlaub zum Einsatz. Ich verstaue darin nun Reserve-Insulinpens und Messgeräte für den Fall der Fälle.
Edel, goldfarben, preisreduziert – aber leider nicht so praktisch
Und obwohl ich zu diesem Zeitpunkt längst wusste, dass mir die Inneneinteilung meines Täschchens wichtig ist, habe ich doch noch einmal ein Schlamperl-Täschchen für mein Diabetes-Equipment gekauft. Und zwar eines von der Berliner Nobel-Ledermarke Liebeskind. Weil das Täschchen goldfarben war. Und um 50 Prozent reduziert (auf immer noch 25 Euro). Ich finde es wirklich hübsch, wie es mit seinem lässigen Lederknautschgoldlook so in meiner Handtasche vor sich hin glänzt.
Natürlich merkte ich rasch, dass das im Alltag keinen wirklichen Vorteil darstellt. Wieder werden darin alle Utensilien bunt durcheinandergewürfelt, wieder muss ich fischen und greife im ersten Moment garantiert nach dem falschen Pen.
Ein kleines Innentäschchen mit Reißverschluss reicht mir eben nicht. Und so landete nach einer Weile auch dieses feine Täschchen in der Schublade. Ich nutze es allerdings gelegentlich als das, wofür es vermutlich auch einmal gemacht wurde: als Kosmetiktäschchen.
Zwei Reißverschlussfächer, drei Stoffhalter für Insulinpens
Doch wir nähern uns dem Happy End! Ich habe mein ultimatives Diabetestäschchen gefunden, vor einer ganzen Weile schon. Es ist wieder ein Kosmetiktäschchen der Marke Oilily, wieder in blaugeblümt. Aber ein bisschen größer als das erste Modell (19x6x11 cm), außerdem hat es zwei separate Reißverschlussfächer. In einem davon wohnen meine Messgeräte (Accu-Chek Mobile und FreeStyle-Libre-Lesegerät). In dem anderen Fach finden meine drei Insulinpens (einer für Basalinsulin, einer für schnelles Bolusinsulin, einer für Normalinsulin, das ich gelegentlich für einen verzögerten Bolus oder für langgezogene Mahlzeiten wie Brunch nutze) ihren festen Platz.
Die drei Stoffhalter sind eigentlich für Kosmetikpinsel gedacht, passen aber perfekt. Zumindest nach einer ganz kleinen Umbaumaßnahme. Damit alle drei Halter gleich groß sind, musste ich die dazwischenliegenden Nähte auftrennen und dann neu in einheitlichem Abstand mit Nähten fixieren. In dem gegenüberliegenden Reißverschlussfach mit dem Klarsichtfenster lagern Traubenzuckerplättchen oder auch mal Minitütchen mit Gummibärchen, dazu Penkanülen und Ersatzbatterien für das Blutzuckermessgerät. Bingo, so gefällt mir das.
Mein Lieblingsmodell ist leider langsam arg verschlissen
Leider ist mein Lieblingstäschchen nach mittlerweile mehrjährigem intensiven Einsatz an den Rändern ziemlich verschlissen und angeschmuddelt.
Es wird deshalb demnächst ausgemustert. Zum Glück konnte ich vor einer Weile noch einmal dasselbe Modell ergattern, dieses Mal allerdings in rot-pink.
Sobald ich die Stoffhalter für die Insulinpens mit neuen Nähten angepasst habe, heißt es für meine Diabetesutensilien also mal wieder: auf zu neuen Ufern… ähh… in ein neues Täschchen!
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nina33 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes Typ 3c vor 1 Stunde, 17 Minuten
Hallo guten Abend ☺️
Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.
Liebe Grüße, schönen Abend
Nina 🙂 -
swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 1 Tag, 5 Stunden
Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.-
lena-schmidt antwortete vor 9 Stunden, 14 Minuten
Hallo Dia-Newbie 🙂 Schön, dass du den Weg zum Diabetes Anker gefunden hast. Ich bin Lena, die Community-Managerin hier und bis sich ein paar Community-Mitglieder bei dir melden, kannst du die Zeit vielleicht mit diesem Artikel überbrücken (https://diabetes-anker.de/behandlung/behandlung-des-diabetes-diese-buecher-und-materialien-helfen-weiter/). Vielleicht findest du noch wichtige Infos für dich, um deinen Alltag zu vereinfachen. 🙂 Ansonsten findest du beim Diabetes-Anker auch fundiertes Wissen zum Thema ICT von Expert:innen aber auch von Menschen mit Diabetes…Viele Grüße Lena
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shangwari postete ein Update vor 5 Tagen, 9 Stunden
Ich habe mir ein neues Mobiltelefon von Samsung (A56) zugelegt. An manchen Tagen saugt die Freestyle Libre App den Akku in nicht mal 12 Stunden leer. In einigen Foren habe ich von dem gleichen Problem gelesen. Da ich auf dem Telefon nachlesen kann, wer denn den ganzen Strom verbraucht hat, konnte ich die App genau identifizieren. Gehe ich in den Einstellungen auf Gerätewartung und lasse diese dann optimieren, ist das Problem für einige Zeit behoben. Heute habe ich bei Abbott angerufen und mein Problem geschildert. Ich habe erfahren, dass einige Telefone noch nicht mit Freestyle getestet wurden. (So auch meins) Der Ratschlag ist, die App zu deinstallieren und neu aus dem Store herunterladen. Bei der automatischen Übernahme der Telefone (beim einrichten eines neuen Mobil) kann sein das die App nicht aus dem Store geladen wurde – sondern vom “alten” Telefon. Ich werden noch warten bis mein Sensor eh erneuert werden muss und dann wage ich mich daran. Bis es soweit ist werde ich mich mit der “Optimieren – Taste” behelfen.
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nele_elsa antwortete vor 4 Tagen, 14 Stunden
Hallo,
Ich hatte das Problem auch mit meinem iPhone SE20 und dachte, es liegt daran, dass mein Handy zu alt war und hab mir so eine Powerbank-Hülle gekauft. Viel erfolg!
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