Insulinpumpentragekomfort?

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Insulinpumpentragekomfort?

Der Schritt zum Pumpenträger will wohlüberlegt sein. Nicht jeder ist für eine Pumpentherapie geeignet, nicht für jeden ist diese Form des Diabetesmanagements sinnvoll und gewinnbringend.  Wenn man sich dann dazu entschieden hat, eine Insulinpumpe zu beantragen, folgt wenig später das: Was? Es gibt viele verschiedene Pumpen auf dem Markt, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen.

Pumpenvergleich

Die einen sind leichter, aber dafür auch deren Funktionen abgespeckt, einige können extern bedient werden, andere sind dafür wasserdicht. Seit einiger Zeit steht vor dem Pumpenmodell eine andere Frage im Raum: Möchte ich eine Insulinpumpe mit oder ohne Schlauch?

In Deutschland ist zurzeit im Bereich der schlauchlosen Pumpen nur ein Modell auf dem Markt: die Omnipod von Ypsomed. Für viele ist diese Art der Pumpe besonders reizvoll, da sie vielleicht Angst vor den Reaktionen ihrer Mitmenschen haben, wenn man die Insulinpumpe deutlicher sehen würde, oder sie es als Belastung empfinden würden, wenn sie permanent „verkabelt“ wären.

Ich habe beide Insulinpumpentypen getragen und möchte deshalb gern ein wenig zu diesen Überlegungen beitragen – mit der Frage im Hinterkopf: Welche Insulinpumpenart bietet den größeren Komfort?

Lässt man alle technischen Details und Raffinessen der einzelnen Pumpen außen vor, klingt eine schlauchlose Variante der Insulinpumpen zunächst einmal sehr gut. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Tagsüber ist man ungebunden in der Wahl der Trageposition.
  • Ohne Schlauch ist die Insulinpumpe auch durch ihre Größe weniger auffällig.
  • Im Sommer/Winter ist das Insulin im Gehäuse geschützter als im Schlauch.
  • Nachts droht kein Verheddern und man reißt sich die Kanüle weniger schnell heraus.

Für viele sind diese Punkte ausschlaggebend in der Wahl ihrer Pumpenart. Um ein wenig die „Angst“ vor den Schlauchpumpen zu nehmen, hier ein paar Hinweise:

  • Die Schlauchpumpen können durch verschiedene Schlauchlängen ebenfalls an diversen Tragestellen genutzt werden. So kann die Kanüle zum Beispiel am Bein gesetzt werden und die Pumpe gleichzeitig im BH getragen werden – so ist sie auch hier wieder unauffällig verstaut.
  • Es gibt zahlreiche Bauch-, Bein- und Rucksackgurte sowie Pumpentaschen, in denen die Insulinpumpe samt Schlauch sehr unauffällig getragen werden kann. Ob im BH, im Oberschenkelgurt unter dem Kleid, in der Ledertasche am Gürtel oder in einer Pumpentasche mit Bauchgurt, die auch als normale Bauchtasche durchgeht – die Insulinpumpe kann auf viele verschiedene Arten sehr unauffällig getragen werden.
  • Im Sommer wie im Winter lassen sich auch hier Möglichkeiten finden, wie man die Pumpe körpernah tragen kann und das Insulin auch beim stundenlangen Sonnenbaden nicht kaputt geht.
  • Allgemein habe ich festgestellt: Man gewöhnt sich an fast alles. Das Verheddern in der Nacht, das Hängenbleiben mit dem Schlauch oder das Herausreißen beim Hoserunterziehen: Das alles sind Dinge, die passieren KÖNNEN, nach einer kleinen Eingewöhnungsphase aber schnell der Vergangenheit angehören, da man die Insulinpumpe irgendwann wie eine verlängerte Version seiner selbst sieht und behandelt.

Was ist dir bei einer Insulinpumpe wichtig?

Nach vielen Monaten der Insulinpumpennutzung beider Arten habe ich für mich die passenden Lösungen gefunden. Zu Beginn war ich selbst der unerschütterlichen Meinung, dass ich nie im Leben mit einem Schlauch zurechtkommen werde. Im Nachhinein fand ich es schade, dass ich diesen Pumpen nicht früher eine Chance gegeben habe und dadurch einige Vorteile, dir mir eigentlich immer wichtig waren, nicht vorher nutzen konnte.

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was ihm bei der Insulinpumpe wichtig ist. Dabei sollte man sich meiner Meinung nach jedoch nicht nur auf den Tragekomfort beschränken, sondern vor allem langfristig denken und entscheiden. Im Idealfall sollte man versuchen, verschiedene Pumpen probetragen zu können – denn so kann man am Besten feststellen, was einem wirklich wichtig ist. Vielleicht hilft euch auch der „Insulinpumpenvergleich“ hier in der BSL weiter.

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  • tako111 postete ein Update vor 1 Stunde, 51 Minuten

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

  • Hallo guten Abend ☺️

    Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
    Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
    Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
    Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?

    Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.

    Liebe Grüße, schönen Abend
    Nina 🙂

  • swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 1 Tag, 9 Stunden

    Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
    Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
    Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.

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