Gute Diabetes-Vorsätze 2018 – ich will eine Insulinpumpe!

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Gute Diabetes-Vorsätze 2018 – ich will eine Insulinpumpe!

Im letzten Jahr habe ich meinen Pumpenantrag gestellt. Naiv zu denken, das geht problemlos über die Bühne. Hatte ich doch fast 15 Jahre gebraucht, seit mein Diabetologe mich das erste Mal gefragt hat, ob nicht eine Pumpe gut für mich wäre. Ich konnte mir das zu dieser Zeit überhaupt nicht vorstellen. Ich wollte nichts permanent an meinem Körper tragen. Ich war zufrieden mit meinen Pens, denn die konnten immer wieder in der Tasche verschwinden. Das war mir damals wichtiger als meine Einstellung. Also, wenn ich 15 Jahre brauchte für meine Entscheidung – dann ist doch die Erwartung etwas zu hoch, dass die Bewilligung nur ein paar Monate dauert 🙂

Quelle: Ina Manthey

Was bisher geschah…

Alle Unterlagen eingereicht – lückenlose Dokumentation meiner Werte, was ich gegessen und gespritzt habe. Leider kein Bingo! Es hat nicht gereicht. Es wurde u.a. bemängelt, dass an verschiedenen Tagen nur ein einziges Mal die Aufnahme von Kohlenhydraten dokumentiert wurde. Die Information, dass ich mich Low Carb ernähre, war also nicht ausreichend. Ich war sauer und enttäuscht, denn hier wird mir etwas verwehrt, was meinen Alltag mit Diabetes leichter macht und meine Einstellung verbessern kann.

Ich legte also Widerspruch ein mit einer persönlichen Stellungnahme zu meiner Situation und den Erläuterungen zu den Mängeln meiner Dokumentation. Es erfolgte eine erneute Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung mit dem Ergebnis, dass meine Versorgung mit einer Insulinpumpe derzeit nicht ausreichend medizinisch begründet ist. Für eine endgültige Stellungnahme ist eine erneute zweimonatige Probephase unter ICT mit Dokumentation verschiedener Angaben durch mich und meinen Diabetologen notwendig.

Puh, die Liste der Dokumentation, die ich liefern soll, wird immer länger. Jetzt kommen also noch ein aktueller Basalratentest dazu und einige Bescheinigungen meines Diabetologen. Da ich vor 1,5 Jahren die Praxis gewechselt habe, wohl sicherheitshalber auch noch die Bescheinigungen meines vorherigen Diabetologen.

Ich stand vor der Entscheidung, entweder ICT für weitere 2 Monate sehr umfangreich zu dokumentieren (denn das, was ich bisher abgeliefert hatte, war ja nicht ausreichend) oder den Widerspruch durch den Widerspruchsausschuss der Krankenkasse prüfen zu lassen. Der Sturkopf in mir sagte „kämpfen – das lasse ich mir nicht gefallen“. Doch als Mediatorin habe ich die Erfahrung gemacht, dass es mehr bringt, wieder einen Schritt aufeinander zuzugehen. Ich wollte nicht, dass sich die Positionen so verhärten, und zeitlich machte es wahrscheinlich keinen Unterschied. Also habe ich mich schließlich für weitere 2 Monate Dokumentation entschieden.

Als Dokumentation 60 Tage Tagebuch schreiben – meine große Herausforderung

Was ist nun das geeignete Mittel, um alles lückenlos zu dokumentieren und zu beschreiben, was in dem Gutachten gefordert ist? Weder die Dokumentation im FreeStyle Libre noch die in meinem Blutzuckermessgerät wurde als ausreichend anerkannt. Verschiedene Apps auszuprobieren, war mir zu aufwendig. Daher habe ich entschieden, wieder auf das gute, alte Blutzucker-Tagebuch aus Papier zurückzugreifen.

Ich muss dazu sagen, wir haben kein so gutes Verhältnis zueinander. Auf der anderen Seite – 60 Tage ist machbar! Ich sehe es als kleine Challenge! Der Start war recht gut – motiviert, neues Buch, alles gut. Doch zwischendurch gibt es immer mal wieder Motivationslöcher. Besonders dann, wenn ich nicht sofort alles aufschreibe oder mich doch ärgere, dass ich diesen Aufwand betreiben muss, um die Pumpe zu bekommen.

Wenn ich zuhause bin, habe ich das Tagebuch dort liegen, wo ich esse, dann geht es auch schnell, alles einzutragen. Nervig ist es unterwegs oder wenn es stressig ist. Wenn die erste Lücke da ist, muss ich aufpassen, dass sie nicht zu groß wird. Um dranzubleiben, mache ich meine Erfolge sichtbar. Jeden Tag, den ich geschafft habe, hake ich auf meinem Tracker ab. Das tut gut und motiviert weiterzumachen, denn ich will die 60 Tage durchhalten.

Quelle: Ina Manthey

Ausgang ungewiss…

Ich bin noch mittendrin in den zwei Monaten und ob meine Dokumentation dann letztendlich alle Anforderungen erfüllt, entscheide nicht ich, sondern jemand anderes. Doch ich werde dranbleiben und mein Bestes geben.

Meine Belohnung ist dann hoffentlich die Bewilligung der Pumpe. Und wenn nicht? Dann habe ich erstens in diesen 60 Tagen wieder eine Menge gelernt, über mich, meinen Diabetes und meinen Alltag, und zweitens kann ich dann immer noch erneut einen Widerspruch einlegen. Darin bekomme ich nämlich so langsam Routine.


Katharina hat eine Insulinpumpe. Hier schildert sie, was geschah, als sie nach der Erprobungsphase keinen besseren HbA1c-Wert vorweisen konnte. 

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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