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Diabetes-Team: gesucht und gefunden?
3 Minuten

Es ist schwierig, nach einem einzigen Termin zu sagen, dass ich mein Diabetes-Team nun schon gefunden habe – aber der erste Eindruck von der neuen Praxis ist sehr, sehr gut.
Wer schon den ein oder anderen Artikel von mir gelesen hat, weiß: Ich mache mir wegen allem 1000 Gedanken, die zu schlimmer Aufregung bis hin zu ernstzunehmender Angst führen. Genauso war es auch vor meinem Termin in der neuen Schwerpunktpraxis. Ich bereitete mich vor wie auf eine Prüfung oder mindestens ein Casting zum engagiertesten Menschen mit Diabetes 2018.
Die letzten vier Wochen Blutzucker-Tagebücher, Ausdrucke meiner Insulinpumpen-Einstellungen, eine Liste von Diabetes-Hilfsmitteln, für die ich regelmäßig Rezepte benötige, plus Angaben zu anderen Medikamenten, die ich einnehme, Arztberichte aus der Vorgänger-Praxis seit 2014, Labor- und Augenarztberichte. Meine Vorbereitungen hatte ich am Mittwochabend abgeschlossen, der Termin an sich war erst am Donnerstag um 14.30 Uhr – merkt ihr, wie viel Zeit dazwischen lag, um mich wahnsinnig zu machen? Richtig: genug.
Die neue Diabetes-Beraterin – eine alte Bekannte
Ich versuchte, mich damit zu beruhigen, dass ich die Diabetes-Beraterin ja kenne und der Diabetologe ja wohl nicht so furchtbar sein könnte, um das komplett zu überschatten. Mit dem Gedanken saß ich im Wartezimmer und ging davon aus, zuerst zum Arzt, dann zur Beraterin zu kommen – es war aber genau andersherum und das war gut so. Die Diabetes-Beraterin öffnete die Tür zum Wartezimmer, rief mich auf, und als ich sie sah, fielen die ersten Tonnen Steine von meinem Herzen (oder der Bauchspeicheldrüse?). Fast eine komplette Stunde saßen wir zusammen, redeten über Blutzuckerwerte, meine Zufriedenheit mit der Insulinpumpe – die sie mir ja damals als Vertreterin nach Hause brachte und die Einführung mit mir machte –, das CGM und alles, was dazugehört oder auch nicht (zum Beispiel meine Katze), und meine Anspannung wurde immer weniger.
Was mich sehr freute: Sie war von meinen Blut- bzw. Gewebezuckerverläufen nahezu begeistert. Während es ja oftmals nur um die Optimierung von allem geht und ich mich in den letzten Monaten ja auch eher alleine mit allen einstellungsrelevanten Themen beschäftigt habe, war ich deswegen tatsächlich ganz zufrieden mit mir.
Hirngespinste und ein High-Five für den neuen Facharzt
Fast hatte ich vergessen, dass ich den Arzt immer noch nicht kannte, und war nahezu entspannt – bis ich dann vor dem Behandlungszimmer saß und wartete. Ich dachte nur: „Wenn der jetzt sagt, dass das alles nicht gut ist, dann erzählst du ihm, dass Frau D. das aber anders sieht!“ Keine Ahnung, wodurch diese extreme Angst der Beurteilung von außen entstanden ist. Wahrscheinlich ein Mix aus den immer unzufriedenen Kommentaren des MDK und der Unsicherheit, wer sich denn dieses Mal ein Bild über meinen Diabetes machen will – und zwar nur über den Diabetes, abgekapselt von meinem dazugehörigen Leben.
Aber meine Sorge war umsonst. Bei dem Arzt war ich ebenfalls deutlich länger, als ich es von meiner Behandlungszeit zuletzt immer gewohnt war. Auch er empfand die Statistik, die die Diabetes-Beraterin zuvor von dem Dexcom ausgelesen hatte, als absolut zufriedenstellend, und als ich erzählte, warum ich die Facharzt-Praxis wechseln will, wusste er – ohne dass ich es aussprach – was mein Problem war, denn er sagte: „Da fehlt ja absolut die Konstanz und es entsteht keine Beziehung!“ Am liebsten hätte ich ihm High-Five gegeben, beließ es aber doch dabei, ihn wie ein paralysiertes Reh anzugucken.
Die erste Hürde ist also geschafft
Ende Mai habe ich den nächsten Termin bei meiner Diabetes-Beraterin, mit der ich in der Zwischenzeit auch per E-Mail in Kontakt treten kann. Einen Monat danach sehe ich den Diabetologen wieder und dann wird auch der aktuelle HbA1c-Wert bestimmt. Der erste, seitdem ich das CGM trage, da bin ich wirklich gespannt drauf.
Warum Katharina ein neues Diabetes-Team wollte, könnt ihr hier nachlesen: SUCHE: Diabetes-Team
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hexle postete ein Update vor 21 Stunden, 52 Minuten
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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nina33 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes Typ 3c vor 4 Tagen, 10 Stunden
Hallo guten Abend ☺️
Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.
Liebe Grüße, schönen Abend
Nina 🙂-
wolfgang65 antwortete vor 3 Tagen, 19 Stunden
Willkommen Nina, …
da hast du ja sich schon einiges hinter Dir. Wie schaut es bei Dir mit Mutterkindkur aus, auch in hinblick einer Diabetesschulung. Hast du guten Diabetologen, Teilnahme DMP, Spritzt du selber oder Pumpe, auch hier gibt es viele Fragen. Wie sieht es mit Selbsthilfegruppen bei Euch aus. …
Oder Forum? Gerade am Anfang, wo noch alles neu ist, – ist es schon eine tägliche Herausforderung, – da kann es hilfreich sein kleine Ziele sich zu setzen. Dabei finde ich die Aktzeptanz am wichtigsten, oder auch sich selber spritzen zu müssen, oder das Weg
lassen bzw. bändigen des Naschen … etc. Kleine Schritte …Viele Fragen bekommst du auch in eine Diabetes-Schulung beantwortet,
falls noch nicht gemacht, spreche das bei Deinem Diabetologen an!Über weiteren Austausch bin ich auch erfreut, schildere ruhig deine Bausstellen, … doch letztendlich sollte Dein Arzt das beurteilen.
LG
Wolfgang
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suzana antwortete vor 13 Stunden, 7 Minuten
Hallo Nina! Auch von mir herzlich willkommen. Der Antwort von Wolfgang kann ich mich nur anschließen.
Auf jeden Fall eine Mutter Kind Kur beantragen mit Diabetes-Abteilung, dann kannst du dich auf dich Louis’s die Kinder sind versorgt und mit dir. Ich hoffe dass es sowas gibt.
Viel Kraft und Durchhaltevermögen!
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