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Auf hoher See, Teil 3: Die ersten zwei Wochen an Bord
3 Minuten
Ein Sechser im Lotto: Ich habe auf dem Containerschiff die „Owner’s Cabin“ und damit die größte Kabine mit Schlafzimmer, Bad und Wohnzimmer inklusive Arbeitsecke auf dem obersten G-Deck bekommen – mit Blick in Fahrtrichtung über die Container auf dem Vorderdeck hinweg! Am wichtigsten war mir allerdings der Kühlschrank, in dem ich als Allererstes beim „Einzug“ einen Großteil meines Insulins verstaut habe. Einen kleineren Vorrat habe ich zunächst in der Frio-Kühltasche gelassen – bis ich dem Kühlschrank und der 24-Stunden-Elektrizität an Bord getraut habe.

Beim ersten Ablegen in Valparaíso morgens um 7.30 Uhr war ich aber natürlich auf der etwa 45 Meter über Meeresspiegel gelegenen Brücke. Also ganz oben, um die perfekte Sicht zu haben auf die kräftigen Schlepper, die uns aus dem Hafen zogen und schoben, auf die Crew-Mitglieder in Uniform und auf den Lotsen, der beim Manövrieren half und der anschließend über ein Boot, das uns begleitete, von Bord ging, um zurück nach Valparaíso zu fahren. Ein irres Erlebnis!
Essen auf dem B-Deck
Ein Erlebnis, das sich so oder ähnlich in den nächsten zwei Wochen alle paar Tage wiederholen sollte: in Callao in Peru, in Buenaventura in Kolumbien, in Manzanillo in Panama, in Cartagena in Kolumbien und in Caucedo in der Dominikanischen Republik. Und das doch jedes Mal anders war: Mal kamen wir nachts an, mal morgens. Einmal wurde 24 Stunden lang ent- und beladen, dann wieder nur 12 Stunden lang. Jeder Lotse war anders – genau wie jeder Hafen.
Die einzige Regelmäßigkeit an Bord waren die Mahlzeiten im „Messroom“ auf dem B-Deck: Frühstück um 7.30 Uhr (das habe ich schnell aufgegeben, sobald ich wusste, wo es auch noch später Kaffee, Obst und Toastbrot gibt), Mittagessen um 12 Uhr, Abendessen um 18 Uhr.
Das reichhaltige Essen war lecker und erstaunlich abwechslungsreich (Bananen-Pancakes, Auberginensalat, gefüllte Paprika, Polenta mit Wurzelgemüse…) – und die Konstanz der Boli gefiel auch meinem Blutzucker, der genauso stabil und ruhig verlief wie in den ersten beiden Wochen der Seegang. Seekrankheit trotz des „Rollens“ (der seitlichen Bewegung des Schiffs)? Fehlanzeige!

In Callao, Manzanillo, Cartagena und Caucedo konnte ich jeweils für ein paar Stunden von Bord gehen. Das war keine Selbstverständlichkeit, denn zum einen muss die „Port Authority“ ihr Go erteilen, zum anderen muss das in den Zeitplan passen. Wenn ein Containerschiff ablegt, legt es ab – und wartet nicht auf einen verspäteten Passagier, auch wenn der Diabetiker ist und sein Insulin an Bord hat. Folglich hatte ich immer eine „Notration“ an Land dabei, um im Fall der Fälle auch so ein paar Tage zu überbrücken.
„Oh wie schön ist Panama!“
Ein Highlight der ersten 14 Tage auf dem Containerschiff war die Durchquerung des Panama-Kanals, die einen ganzen Tag lang dauerte. Schon am Vorabend hatten wir vor Panama City geankert, um in den Morgenstunden zeitgleich mit der aufgehenden Sonne die Passage zu beginnen – ein Startschuss für spannende Momente: Millimeterarbeit beim Manövrieren durch diverse Schleusen, mehrere Lotsen, die sich über den Tag abwechselten, eine stundenlange Fahrt entlang von Dschungelgrün, Touristen an den Ufern beim Kanalein- und -ausgang, die uns mit ihren Ferngläsern beobachteten und das Schiff fotografierten (lustiges Gefühl, denen von der Brücke aus zuzuwinken).
Und nun? Nun haben wir in Caucedo in der Dominikanischen Republik abgelegt, vor uns liegt die Atlantiküberquerung. Zehn Tage lang werden wir nur den Horizont sehen.
Die weiteren Teile über die Reise auf dem Containerschiff gibt es hier:
Auf hoher See, Teil 1: Planen und Packen
Auf hoher See, Teil 2: Boarding mit überraschender Begegnung
Auf hoher See, Teil 4: Kein Land in Sicht und Ankunft in Europa
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gingergirl postete ein Update vor 5 Tagen, 21 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Tagen, 1 Stunde
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra