Auf hoher See, Teil 4: Kein Land in Sicht und Ankunft in Europa

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Auf hoher See, Teil 4: Kein Land in Sicht und Ankunft in Europa

Barbecue für alle! Unser erster reiner Seetag auf dem Atlantik war Ostersonntag – die ideale Gelegenheit, um den Grill anzuwerfen, Musik aufzudrehen und mit der ganzen Crew an Deck zu essen! Und am Tag danach füllten wir zum ersten Mal den Innenpool mit 25 Grad warmem Meerwasser auf – eine echte Gaudi!

Nach diesem speziellen Auftakt verliefen die nächsten Tage ruhiger. Was nicht langweilig heißt. Zehn Tage kein Hafen, nichts als Horizont, Meer, Wolken, Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Mondschein und Sterne – da lernt man die verschiedenen Wellen (mal eher ein glatter „Swell“, mal kleine gekräuselte Wellen), die Abläufe an Bord (wer hat wann Schicht auf der Bridge, wann macht wer Kaffeepause?) und die Wetterphänomene schnell zu unterscheiden.

Zurück in den Winter

Apropos. Das Wetter hat sich nach etwa drei bis vier Tagen auf offener See verändert. Es wurde kühler. Und windiger. Zum ersten Mal seit dem Aufbruch in Chile musste ich meine langen Hosen und Pullover aus dem Schrank holen. Die News aus Deutschland („erneuter Wintereinbruch“) ließen sich nicht mehr verdrängen – wir näherten uns unaufhaltsam unserem Ziel.

Copyright: Susanne Löw

Die rauere See bedeutete natürlich auch mehr Wellen und mehr Bewegung an Bord. In der Fachsprache heißt das: Das Containerschiff „rollt“, bewegt sich also auf drei Achsen – von links nach rechts, von oben nach unten und von vorne nach hinten. Ich hatte vorgesorgt: mit Vomex und einem speziellen Akupunktur-Armband, das bei Seekrankheit helfen soll. Probleme hatte ich bis dato zwar nie auf einem Schiff – aber ich hatte ja auch noch nie mit einem Frachtschiff den Atlantik überquert. Um es kurz zu machen: Vomex und Akupunktur-Armband kann ich ungebraucht verschenken – mir machte das dreidimensionale Geschaukel nichts aus. Zumal ich Tipps von der Crew bekommen habe, wie man bei starkem Wellengang am besten schläft (im 90-Grad-Winkel zur Fahrtrichtung).

„Our companion: the diabetes“

Ein paar Tage vor der Ankunft in Europa habe ich eine Zwischenbilanz für mein Diabetes-Equipment gezogen: Ich hatte immer noch OmniPods für knapp zwei Monate (!), Insulin für knapp drei Monate (!!), der Ersatz-PDM für den OmniPod war unbenutzt und auch sonst hatte ich noch alles zur Genüge auf Vorrat. Meinen Blucon-Aufsatz für den FreeStyle Libre habe ich dagegen bereits ab der dritten Woche immer häufiger abgelegt – der Blutzucker lief erstaunlich stabil. Vielleicht auch wegen der regelmäßigen Einheiten, die ich auf dem Laufband im bordeigenen Fitnessstudio eingelegt habe.

Erstaunlich war auch etwas anderes: „Digital Detoxing“ ist heutzutage einfach kaum mehr möglich. Selbst mitten auf dem Atlantik konnte man online gehen – auch wenn das WLAN rar und teuer war. Und so erreichte mich unterwegs eine Nachricht von dem Franzosen Alain, ebenfalls Diabetiker, der vor mir als Passagier auf demselben Schiff gereist ist und der nun das Schiff online „trackte“, also live die Position verfolgte (siehe Teil 2: Boarding mit überraschender Begegnung): „I wish you a very good journey, a good crossing of the Atlantic Ocean and of course that you have no problem with our companion: the diabetes!!“

Merci, Alain! Nein, ich hatte keine Probleme. Dafür bin ich jetzt um so viele schöne Momente, Begegnungen und Erfahrungen reicher.


Die weiteren Teile der Reise auf dem Containerschiff gibt es hier:

Auf hoher See, Teil 1: Planen und Packen

Auf hoher See, Teil 2: Boarding mit überraschender Begegnung

Auf hoher See, Teil 3: Die ersten zwei Wochen an Bord


Wer jetzt auch mal Seeluft schnuppern will, ist mit Antjes Kreuzfahrttipps gut beraten!

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  • loredana postete ein Update vor 1 Tag

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 1 Tag, 22 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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