Probleme mit dem Enlite-Sensor oder die Automatisierung der Diabetestherapie stellt uns vor neue Herausforderungen

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Community-Beitrag
Probleme mit dem Enlite-Sensor oder die Automatisierung der Diabetestherapie stellt uns vor neue Herausforderungen

Der Hintergrund: Mein Enlite-Sensor funktionierte über vier Wochen nicht. Ich setzte mir alle zwei Tage einen neuen Sensor. Meine Blutzuckerwerte waren beim Setzen stabil. Und jedes Mal startete nach dem Setzen die  gewünschte Kalibrierung. Aber – es kam regelmäßig nach zwei Stunden die Fehlermeldung „Sensor aktualisiert…“. Und meine Zuckerwerte wurden an der Pumpe nicht angezeigt.

Quelle: Heike Wolf

Zurück zum Altbewährten

Als mein geliebter lieber Sensor nicht mehr mit mir „reden“ wollte, kehrte ich zurück zum altbewährten Modell ohne Sensor. Das war verbunden mit viel blutigem Testen. Ich machte mir in dieser Zeit viele Gedanken über dieses Problem mit dem Sensor. Ich zweifelte innerlich an meinem technischen Geschick und fragte mich: Bin ich zu alt für diese neuen Technologien? Behindern diese neuen Technologien vielleicht mein Diabetes-Management?

Etliche telefonische Kontakte mit der sehr freundlichen „Medtronic-Hotline“ und zwei Treffen mit der Medtronic-Beraterin von Medtronic vor Ort brachten leider immer noch keine Erfolge. Die Verzweiflung setzte sich fort. Aber ich blieb bei meinem altbewährten Diabetes-Management.

Quelle: Heike Wolf

Viel Ausdauer und Geduld bis zur Lösung

Nach vier Wochen und fünf!!! nicht funktionierenden Sensoren – endlich funktionierte mein Sensor wieder. Warum? Ich klebe meine Sensoren jetzt jedes Mal mit einem extra Pflaster fest, so dass der Sensor an der Haut nicht zu viel in Bewegung gerät. Zuvor war das leicht möglich, wenn ich den Sensor am Bauch oder am Bein trug. Dafür muss ich mich jetzt mit noch mehr geröteteten Stellen rund um den Sensor plagen.

Technische Wackelstellen gibt es…

Aber obwohl der Sensor meine Blutzuckerwerte jetzt wieder anzeigt: Die neue Technik „wackelt“ manchmal. So zeigt meine Sensor Werte von 90 mg/dl (5,0 mmol/l) an und unterbricht den Insulinfluss wegen Gefahr von Unterzucker. Ich messe nach und der reale Blutzucker beträgt tatsächlich 180 mg/dl (10,0 mmol/l). Also eine Differenz von 90 mg/dl (5,0 mmol/l)! Die Technik ist nicht immer perfekt!

Und erst gestern gab es zum zweiten Mal eine Bruchstelle zwischen meiner Insulinpumpe und dem Kabel. Glücklicherweise habe ich den Bruch rechtzeitig bemerkt.

Ich möchte hier auf keinen Fall Medtronic oder den Enlite-Sensor kritisieren. Nur glaube ich, muss sich jeder Diabetiker bei all diesen technischen Innovationen eines bewusst sein: Wir als Typ-1-Diabetiker sollten unabhängig von diesen neuen Diabetes-Strategien immer noch in der Lage sein, unseren Diabetes auch unabhängig von diesen neuen Techniken selbständig zu steuern.

Auf Technik ist nicht immer 100 % Verlass. Technik bedeutet große Unterstützung im Diabetes-Management. Forscher und Mediziner arbeiten seit Jahren an Strategien, das Management vom Typ-1-Diabetes wesentlich zu vereinfachen oder bald sogar zu automatisieren (siehe Closed-Loop-System). Dennoch halte ich die persönliche Kontrolle und das Auskennen mit Basics der Diabetes-Therapie auch heute noch für extrem wichtig.

„Durchs Reden kommen Leute zusammen!“

Und genau deshalb ist auch der Austausch auf einer Plattform wie der Blood Sugar Lounge so eine tolle Möglichkeit, über alle großen Diabetes-Herausforderungen gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Egal, wie groß ein Problem ist. Wenn man sich gemeinsam zusammensetzt, redet, zuhört und versteht, findet sich in der Regel immer eine Lösung!

Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp, den ich durch persönliche Gespräche vom Barcamp mitgenommen habe. Wenn man einen Sensor trägt, ist es sehr wichtig, immer ausreichend zu trinken. Mein tägliches Trinkpensum beträgt jetzt 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Es ist schwierig, aber machbar …

Habt ihr auch Erfahrungen mit diesen technischen Tücken im Diabetes-Alltag? Schreibt mir! Jeder Leser wird davon profitieren.

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  • loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 2 Tagen, 13 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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